Baschkire
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Baschkire | |
---|---|
![]() |
|
Wichtige Daten | |
Ursprung: | Russland |
Hauptzuchtgebiet: | Russland |
Verbreitung: | Russland |
Stockmaß: | 132 - 152 cm |
Farben: | Braune und Füchse, viele Falben |
Haupteinsatzgebiet: | Milchgewinnung, Fleischlieferant, Packpferd, Zugpferd |
Der Baschkire - auch Curly Bashkir , Bashkirskaya oder Baschkirsky- ist ein widerstandsfähiges Pony dessen Ursprung in der russischen Steppe südlich des Urals liegt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Exterieur
Mittelgroßes, untersetztes Pony mit breitem Rumpf und kurzen Beinen. Der große Kopf ist gerade oder leicht geramst mit einem ruhigen vertrauenswürdigen Ausdruck. Für den Winter bekommt das auf minimales Futter und große Kälte abgestimmte Pony eine dicke Fettschicht unter der Haut. Wie der Name (curly: engl. für gewellt, kraus, lockig) schon sagt, ist das besondere Kennzeichen dieser Pferde das lockige Fell und die üppige gewellte Mähne und Schweif. Besonders im Winter ist dies deutlich zu erkennen. Markante Merkmale sind die Locken in den Ohren, die nach oben gebogenen Wimpern und der lockige Kötenbehang. Curlys haben sehr harte Hufe. Es gibt zwei Typen: der Bergtyp ist kleiner und leichter als der Steppentyp.
[Bearbeiten] Interieur
Gutmütige, ruhige und arbeitswillige Tiere, die selbst bei geschlossener Schneedecke ihr Futter selbst finden. Ihre Ruhe und Menschenbezogenheit machen sie für Reitanfänger sehr geeignet.
[Bearbeiten] Zuchtgeschichte
Der Baschkir ist das Pferd vom Volk der Baschkiren. Er kommt in den Steppen nördlich des Schwarzen- und des Kaspischen Meeres und westlich der Volga vor. Seit 1845 werden sie auch in Gestüten gezüchtet. In heutiger Zeit züchtetman sie in einem Gestüt in der Hauptstadt Ufa der Republik Baschkortostan . Ursprünglich wurde der Baschkire ebenso zur Milch- und Fleischgewinnung, wie auch als Last-, Zug- und Reittier gezüchtet. Die Stutenmilch wird von den Einheimischen zu Kumys vergoren, dem besondere Heilkräfte zugesprochen werden. Als Arbeitstier ist vor allem das Ziehen von Lasten über lange Strecken die Stärke der Baschkire, ein Gespann soll ohne Zufüttern einen Schlitten in 24 Stunden 120 bis 140 km weit ziehen können. Seit die Tiere aufgrund der Motorisierung als Arbeitstiere nicht mehr benötigt werden, wird der Baschkire in Russland in hohem Maße auf Milchleistung gezüchtet. Durch starke Selektion ist es gelungen die Milchleistung auf bis zu 2.700 Liter in einer 8 bis 9 monatigen Laktationsperiode zu steigern. Bemerkenswert ist dies vor allem, da der Stuteneuter gerade einmal 2 Liter Milch fasst und die Tiere daher - auch nachts - alle zwei Stunden gemolken werden müssen. Um diese Ausbeute zur erzielen werden die Fohlen tagsüber vollständig von den Stuten getrennt und, um Nachteilen in der Entwicklung vorzubeugen, unter anderem mit entrahmter Kuhmilch versorgt.
Auch in den USA gibt es gelockte Pferde: die American Bashkir Curly Horses. Sie bilden eine eigenständige Rasse. Tierhaarallergiker reagieren auf das lockige Fell wesentlich weniger stark als auf normale Pferdehaare, was die Tiere oftmals sehr begehrt macht. Dieser Umstand wurde durch eine Untersuchung des Uniklinikums Aachen medizinisch belegt.