Blücher (1934)
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Schiffsdaten | |||
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Auftragsvergabe: | 30. Oktober 1934 | ||
Kiellegung: | 15. August 1935 | ||
Stapellauf (Schiffstaufe): | 8. Juni 1937 | ||
Indienststellung: | 20. September 1939 | ||
Bauwerft: | Deutsche Werke, Kiel Baunummer: 246 |
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Besatzung: | 1600 | ||
Baukosten: | 87,855 Mio Reichsmark | ||
Schwesterschiffe | |||
Admiral Hipper | Prinz Eugen | ||
Lützow | Seydlitz | ||
Technische Daten | |||
Verdrängung: | offiziell: 10.000 ts tatsächlich: 14.680 ts Maximal: 18.750 ts |
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Länge: | über alles: 212,5 m Lpp: 199,5 m KWL: 205,9 m |
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Breite: | 21,3 m | ||
Tiefgang: | 5,9 - 7,7 m | ||
Maschinenanlage: | 3 Satz Getriebeturbinen von Blohm & Voß 12 ölgefeuerte Hochdruckkessel |
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Anzahl der Wellen: | 3 | ||
Leistung an den Wellen: | 132.000 WPS (Wellenpferdestärke) | ||
Höchstgeschwindigkeit: | 32 kn (ca. 59 km/h) über 3 Propeller | ||
Fahrbereich: | 8.000 sm bei 20 kn | ||
Brennstoffvorrat: | maximal 4320 t | ||
Panzerung | |||
Gürtelpanzer Wasserlinie: | 70 mm, teilweise 80 mm | ||
Oberdeck: | 12-30 mm | ||
Panzerdeck: | 20 - 50 mm Böschungen: 30 mm |
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Kommandoturm vorne: | 150 mm | ||
Kommandoturm achtern: | 10-20 mm | ||
Türme der Schweren Artillerie: | Front: 105 mm Decken: 70-105 mm Seiten: 70 mm |
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Bewaffnung | |||
Schwere Artillerie: | 8 x 20,3 cm L/60 in 4 Doppeltürmen | ||
12 x 10,5 cm Schnell-Ladekanonen: | in 6 Doppellafetten von denen je drei auf jeder Schiffsseite |
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Maschinenkanonen 12 x 3,7 cm | in 6 Doppellafetten | ||
12 Torpedorohre (53,3 cm): | in "Drillingssätzen" | ||
Wasserbomben: | in zwei Ablauframpen im Heck | ||
Nebelkannen: | am Heck | ||
Nebelbojen: | zum Einsatz im Wasser | ||
Schornsteinnebelanlage | |||
Flugzeuge | |||
Typ: | 1 Katapult, Typ Arado 196 | ||
Kommandant | |||
Kapitän zur See Heinrich Woldag | 1937 bis 9.April 1940 |
Der Schwere Kreuzer Blücher war das Typschiff der Admiral-Hipper-Klasse. Er wurde unter dem Haushaltsnamen Kreuzer G von der Kriegsmarine bestellt.
Die Klasse wurde deshalb nach dem zweiten Schiff, der Admiral Hipper, benannt, weil es beim Bau der Blücher zu Verzögerungen kam und die Admiral Hipper zwei Monate früher vom Stapel lief. Einer Marinetradition folgend, wurde die Klasse nach diesem Schiff benannt.
Kommandant dieses Schiffes war Kapitän zur See Heinrich Woldag.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Blücher begann nach ihrer Indienststellung mit den Erprobungs- und Ausbildungsfahrten in der Ostsee. Sie dauerten wegen des langen, strengen Winters bis zum 30. März 1940. Im Gegensatz zu ihren Schwesterschiffen erhielt die Blücher den "Atlantiksteven", der das Vorschiff bei hoher Fahrt besser gegen überkommendes Wasser schützen sollte, bereits vor der Indienststellung.
[Bearbeiten] Einsatz im Oslo-Fjord
Die Blücher hatte nur eine sehr kurze Laufbahn. Bereits ihr erster Kampfeinsatz bei der Invasion Norwegens, dem Unternehmen Weserübung, führte am 9.April 1940 zum Totalverlust des Schiffes.
Als Führungsschiff der Gruppe 5 unter Konteradmiral Oskar Kummetz sollte der Kreuzer, zusammen mit dem Schweren Kreuzer Lützow und dem Leichten Kreuzer Emden nebst kleineren Einheiten, Gebirgsjäger und Verwaltungsexperten nach Oslo bringen. An der engsten Stelle des Oslofjordes, der Drøbak-Enge, wurde die Blücher um 4.21 Uhr (norwegischer Zeit, 5.21 Uhr deutscher Zeit) von der, südlich der Insel Kaholmen gelegenen, Küstenbatterie Oscarsborg beschossen. Dabei erhielt der Vormars einen Volltreffer, der die Feuerleitung für die schwere Artillerie außer Betrieb setzte. Ein Ruderversager zwang zu langsamer Fahrt. Mit den Schrauben steuernd, brachte man das Schiff wieder auf Kurs. In diesem Moment erhielt die Blücher noch einen 28-cm- und mehrere 15-cm-Treffer aus kurzer Distanz (200-400 m). Zwei Torpedos der 100 Meter nördlich von der 28-cm-Hauptbatterie der Festung gelegenen Kaholmen-Torpedobatterie, die von dem pensionerten Fregattenkapitän Andreas Andersen geschossen wurden, versetzten ihr den Todesstoß. Die Blücher trieb schwer beschädigt und brennend aus dem Feuerbereich der Batterien heraus. Um 6:22 Uhr (norwegischer Zeit) kenterte der Kreuzer und sank bei Askenholmen. 830 Besatzungsmitglieder und Heeressoldaten des Landungskommandos fanden im eiskalten Wasser des Fjords den Tod.
[Bearbeiten] Das Wrack heute
Das Wrack liegt heute noch an der Untergangsstelle in 90 Metern Tiefe. Ankündigungen, es zu heben, blieben bisher ohne Ausführung. Bereits 1994 wurden über 1.600 Tonnen Öl abgepumpt. Doch noch immer sollen mehrere tausend Liter an Bord sein und die Umwelt bedrohen.
1994 wurde außerdem eines der drei Aufklärungsflugzeuge, das beim Untergang auf dem Flugzeugkatapult des Kriegsschiffs stand, aus dem Oslofjord geborgen. Die Maschine vom Typ Arado 196 war das letzte bekannte Exemplar dieser Bauart und wurde in das Luftfahrtmuseum von Stavanger gebracht.
[Bearbeiten] Literatur
- Frank Binder / Hans Hermann Schlünz: Schwerer Kreuer BLÜCHER, Koehlers Verlagsgesellschaft, ISBN 3-78220-487-5
[Bearbeiten] Weblinks
Admiral Hipper | Blücher | Prinz Eugen | Seydlitz | Lützow
(Siehe auch: Liste der Schiffe der Kriegsmarine)