Bodnegg
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Gemeindeverwal- tungsverband: |
Gullen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 47° 43′ N, 9° 41′ O47° 43′ N, 9° 41′ O | |
Höhe: | 620 m ü. NN | |
Fläche: | 24,56 km² | |
Einwohner: | 3109 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 127 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 88285 (alt: 7981) | |
Vorwahl: | 07520 | |
Kfz-Kennzeichen: | RV | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 018 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchweg 4 88285 Bodnegg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Christof Frick |
Bodnegg ist eine Gemeinde mit 96 Weilern bzw. Höfen im Landkreis Ravensburg in Baden-Württemberg. Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Gullen mit Sitz in Grünkraut.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografische Lage
Bodnegg liegt am Übergang von Oberschwaben zum Westallgäu in 519 bis 700 Meter Höhe, jeweils etwa 15 km von der Kreisstadt Ravensburg, von Wangen im Allgäu und von Tettnang entfernt.
Vom Kirchberg aus (640 m ü. N.N.) sind der Bodensee und Berge der Schweiz (z. B. der Säntis) und Österreichs (z. B. der Hohe Freschen) zu sehen.
Nachbargemeinden sind Amtzell, Grünkraut, Waldburg, die Städte Ravensburg (alle Landkreis Ravensburg) und Tettnang (Bodenseekreis).
[Bearbeiten] Geschichte
Über die Herkunft des Namens Bodnegg, mundartlich „Burneck“ oder „Bunneck“ausgesprochen, wird gerätselt. Während die Nachsilbe „-egg“ als Bergvorsprung gedeutet wird, ranken sich um die erste Silbe „Bod-“ mehrere Deutungsversuche, bis hin zu einer Ableitung aus dem keltischen Wort „burren“, was einen kleinen runden Hügel bedeute.
Bereits im 12. Jahrhundert besitzt das Kloster Weißenau einen „curtem in Bodnegge“, also einen Hof in Bodnegg. 1357 verkauft Truchsess Eberhard III. von Waldburg einige Höfe an das Kloster Weingarten. 1463, 1470 und 1486 erwirbt das Kloster Weißenau viele weitere Güter, 1473 wird ihm die Pfarrei Bodnegg einverleibt.
Im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wird das Kloster säkularisiert und fällt an den Grafen von Sternberg-Manderscheid. Die meisten Güter, also auch die in Bodnegg, fallen an die Landvogtei Schwaben und somit an Österreich, jedoch bereits 1806 an das von Napoléon Bonaparte zum Königreich erhobene Württemberg.
Bodnegg wird 1806 dem württembergischen Oberamt Altdorf zugeteilt, 1810 kommt es zum neu gegründeten Oberamt Ravensburg (seit 1934 Landkreis Ravensburg).
Der Hauptort Bodnegg war bis in das 20. Jahrhundert nur ein kleiner Weiler, der vor allem als kirchliches Zentrum für die vielen einzelne Höfe der Umgebung diente. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Ort durch den Bau von mehreren Neubaugebieten zu einer größeren Wohngemeinde.
[Bearbeiten] Wappen
Wappenbeschreibung: Goldener Dreiberg auf blauem Grund, darüber ein silbernes Schwert mit zwei schräggekreuzten goldenen Schlüsseln.
Die Symbole des Wappens, Schwert und Schlüssel (Attribute der Heiligen Petrus und Paulus) befinden sich auch im Wappen des ehemaligen Klosters Weißenau. Sie sollen darauf hinweisen, dass Bodnegg seit dem 15. Jahrhundert zum Kloster Weißenau gehörte. Der Dreiberg deutet auf die exponierte Lage der Kirche hin.
[Bearbeiten] Partnerschaften
Bodnegg pflegt eine rege Partnerschaft mit dem Schweizer Ort Vouvry. Diese Partnerschaft wurde von den Schulen der beiden Gemeinden ins Leben gerufen, um den Schülern des Bildungszentrums Bodnegg die französische Sprache näherzubringen. Praktisch wird dies in Form eines Schüleraustauschs umgesetzt, in dessen Rahmen die Schüler von deutscher sowie schweizerischer Seite jeweils drei Wochen in einer Gastfamilie der Partnergemeinde leben. Inzwischen entwickelt sich daraus auch auf Vereins- und kommunalpolitischer Ebene ein reges gegenseitiges Interesse.
[Bearbeiten] Religionen
Bodnegg ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Ulrich und Magnus, die zum Dekanat Ravensburg gehört.
Die evangelischen Christen in Bodnegg sind Mitglieder der Kirchengemeinde Atzenweiler, die zum Dekanat Ravensburg gehört.
[Bearbeiten] Bildung
An der 1968 gegründeten Ganztagesschule Johann-Baptist-von-Hirscher-Bildungszentrum werden über 800 Schülerinnen und Schüler in den Schularten Grundschule, Hauptschule mit Werkrealschule und Realschule unterrichtet.
Die eigenständige Lindenschule ist eine Förderschule für Kinder mit stark erhöhtem Förderbedarf.
[Bearbeiten] Kultur
- Der Verein [boku] organisiert ein Jahresprogramm für anspruchsvolle Unterhaltung aus Theater, Musik und Wort.
- Die Musikkapelle Bodnegg ist eine Trachtenkapelle mit derzeit ca. 60 aktiven Musikanten.
- Die Ministranten Bodnegg organisieren das Sommerferienprogramm mit 12 Einzelaktionen und einem einwöchigen Hüttenaufenthalt, bei dem jährlich 80 Kinder und Jugendliche mitgehen.
- Die Öffentliche Gemeindebücherei - Katholische Öffentliche Bücherei - im Bildungszentrum Bodnegg
Gegründet als Pfarrbücherei im Jahr 1949, steht die Bücherei seit 1968 unter dreifacher Trägerschaft, die öffentliche und schulische Nutzung verbindet. Als Bücherei der Grundversorgung seit 1974 umfasst der Bestand gegenwärtig rund 9000 Titel. Seit 2005 ist die Bücherei im Pavillongebäude des Bildungszentrums in neuen, großzügigen Räumen untergebracht.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Hervorragende Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen der Gemeinde sind die auf dem weithin sichtbaren Kirchberg gelegene barocke Pfarrkirche St. Ulrich und Magnus und das dazugehörige Pfarrhaus.
Im Ortszentrum weist der Brunnen mit dem „Bodnegger Brotfresser“ auf eine (vergangene) Besonderheit der Bodnegger hin: Ihren sprichwörtlichen schwäbischen Geiz und die entsprechende Angst der Nachbargemeinden, wenn bei Gemeindefesten die Bodnegger anrückten und das Brot, das es meist als Beilage umsonst gab, am liebsten ohne die zu bezahlenden „Hauptspeisen“ (z. B. Fleisch) vertilgten.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Johann Baptist von Hirscher (1788–1865), katholischer Moraltheologe und Katechet
[Bearbeiten] Literatur
- Bodnegg. Ein Blick zurück. Mit Texten von Franz Schellinger. Geiger, Horb am Neckar 1985 (Bildband mit historischen Ansichten)
- Chronik des Kreises Ravensburg. Landschaft, Geschichte, Brauchtum, Kunst. Chroniken-Verlag Boxberg, Hinterzarten 1975
- Otto Beck: Katholische Pfarrkirche Sankt Ulrich und Magnus in Bodnegg. (= Kunstführer; Bd. 1665). Schnell & Steiner, München 1989
- Reiner Falk: Gemeindewappen aus dem Landkreis Ravensburg . Baienfurt, Baindt, Berg, Bergatreute und Bodnegg. In: Im Oberland, 6. Jg. 1995, Heft 1, S. 52–55
- Johann Daniel Georg von Memminger: Gemeinde Bodneck. In: Beschreibung des Oberamts Ravensburg. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836 (Volltext bei Wikisource)
- Agnes Moosmann: Barfuß - aber nicht arm. Kindheit und Jugend in Bodnegg. 5. Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 2000, ISBN 3-7995-1661-1 (Alltagsbericht)
- Oskar Sailer (Hrsg.): Der Kreis Ravensburg. Theiss, Stuttgart 1976 ISBN 3-8062-0145-5
[Bearbeiten] Weblinks
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