Bogatynia
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bogatynia | |||
|
|||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Landkreis: | Zgorzelec | ||
Fläche: | 59,92 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 50° 54' N, 14° 57' O50° 54' N, 14° 57' O | ||
Höhe: | 250 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 19.169 (31. Dez. 2004) | ||
Postleitzahl: | 59-916 bis 59-920 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 75 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DZG |
||
Wirtschaft & Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Breslau | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | ||
Fläche: | 136 km² | ||
Einwohner: | 25.410 (2004) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Andrzej Grzmielewicz | ||
Adresse: | ul. Daszyńskiego 1 59-920 Bogatynia |
||
Webpräsenz: | www.bogatynia.pl |
Bogatynia [bɔgaˈtɨɲa] (deutsch Reichenau i. Sachsen) ist eine Stadt am Erlichtbach im polnischen Teil der Oberlausitz. Sie hat 20.300 Einwohner und gehört administrativ zum Powiat Zgorzelecki in der Woiwodschaft Niederschlesien. Wichtigste Erwerbszweige sind der Braunkohletagebau und die Kohleverstromung im Kraftwerk Turów. Zwischen Zittau und Sieniawka (Kleinschönau), einem Stadtteil von Bogatynia, besteht ein Grenzübergang. Die Stadt gehört der Euroregion Neiße an.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
1262 wurde sie erstmals als Richinowe in einer Urkunde des Zisterzienserklosters St. Marienthal bei Ostritz erwähnt.
1635 kam der Ort wie die gesamte Oberlausitz unter die Herrschaft des sächsischen Kurfürsten. Ortsherrschaften waren zu dieser Zeit das Kloster Marienthal und die Stadt Zittau.
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Reichenau zur sächsischen Amtshauptmannschaft Zittau. Reichenau war Verwaltungssitz für die umliegenden Gemeinden, entwickelte sich zu einem Industrieort und Zentrum des Braunkohlenbergbaus, besaß aber nur den Status eines Marktfleckens. 1856 erhielt Reichenau ein Königliches Gerichtsamt. 1884 wurde die Zittauer Schmalspurbahn von Zittau über Reichenau nach Markersdorf (Markocice) eingeweiht, die 1900 bis nach Hermsdorf (Isergebirge) (Hermanice u Frýdlantu) in Böhmen (Tschechien) verlängert wurde, wodurch ein Anschluss an die Bahn nach Friedland (Frýdlant v Cechach) hergestellt wurde. Diese Bahnverbindung wurde nach 1945 eingestellt. 1904 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Reichenau-Klösterlicher Anteil und Reichenau-Zittauer Anteil zur Gemeinde Reichenau in Sachsen vereinigt.
In den letzten Kriegtagen griffen sowjetische Flugzeuge am 22. April 1945 Reichenau an. Das Bombardement forderte mehrere Tote und Verletzte, dabei wurden auch der Bahnhof und Schmalspurbahn getroffen. Mit der Grenzziehung an der Neiße gelangte Reichenau an Polen. 1945 wurden die deutschen Bewohner vertrieben und polnische Vertriebene aus Lemberg und anderen von der Sowjetunion okkupierten Teilen Galiziens angesiedelt. Der Ort, der nun Rychwald hieß, bekam Stadtrecht. 1947 wurde die Stadt in Bogatynia umbenannt.
Der Braunkohlentagebau Herkules bei Turoszow (Türchau), der das Kraftwerk Hirschfelde versorgte, wurde zum Großtagebau erweitert und bei Seitendorf (Zatonie) das polnische Großkraftwerk Turow errichtet. Der Tagebau hat inzwischen die Neiße erreicht und sämtliche Orte nordwestlich, westlich und südwestlich von Reichenau verschlungen. Die verbliebenen Orte in der Umgebung sind nach Bogatynia eingemeindet, sowohl Kraftwerk als auch Tagebau befinden sich nun auf der Stadtflur von Bogatynia.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Zittau, Deutschland
- Hrádek nad Nisou (dt. Grottau), Tschechien
[Bearbeiten] Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Bogatynia umfasst ein Territorium von 136 km² und hat ca. 26.000 Einwohner. Zu ihr gehören folgende Orte:
- Białopole (Sommerau)
- Biedrzychowice Górne (Friedersdorf) mit Pasternik (Zittel), beide aufgelassen
- Bogatynia (Reichenau) mit Markocice (Markersdorf)
- Bratków (Blumberg)
- Działoszyn (Königshain)
- Gościszów (Gießmannsdorf), aufgelassen
- Jasna Góra (Lichtenberg)
- Kopaczów (Oberullersdorf)
- Krzewina (Grunau)
- Lutogniewice (Schönfeld)
- Opolno Zdrój (Bad Oppelsdorf) mit Wald
- Porajów (Großporitsch)
- Posada (Rusdorf)
- Rybarzowice (Reibersdorf)
- Sieniawka (Kleinschönau)
- Strzegomice (Dornhennersdorf), aufgelassen
- Trzcieniec (Rohnau)
- Turoszów (Türchau) mit Trzciniec Dolny (Lehde) und Scharre
- Wigancice Żytawskie (Weigsdorf), im Jahre 2000 aufgelassen
- Wolanów (Friedreich)
- Wyszków (Maxdorf)
- Zatonie (Seitendorf)
Die Dörfer Gościszów, Pasternik, Biedrzychowice Górne, Strzegomice und Wigancice Żytawskie fielen dem Braunkohlenabbau zum Opfer. Teilweise sind davon auch die Orte Turoszów, Zatonie, Opolno Zdrój und Bogatynia betroffen.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Gottfried Schicht (1753–1823), Thomaskantor und Gewandhauskapellmeister
- Ernst Friedrich Apelt (1812–1859), philosophischer Schriftsteller
- Frida Hockauf (1903–1974), Aktivistin der DDR
- Kurt David (1924–1994), deutscher Schriftsteller
[Bearbeiten] Literatur
- Engelmann, Friedrich Ludwig: Geschichte von Reichenau, 1902 u. 1930–1932
[Bearbeiten] Weblink
Bogatynia (Reichenau/Sa.)-Stadt | Pieńsk (Penzig)- Stadt | Sulików (Schönberg O.L.) | Węgliniec (Kohlfurt)- Stadt | Zawidów (Seidenberg)- Stadt | Zgorzelec-Gmina (Görlitz-Ost -Land) | Zgorzelec (Görlitz-Ost)-Stadt