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Bogomilen - Wikipedia

Bogomilen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Bogomilen waren eine dualistische antifeudalistische christliche Religionsgemeinschaft, die vom 10.-15. Jahrhunderts, vor allem in Südosteuropa existierte. Die Missionstätigkeit der Bogomilen in Italien und Südfrankreich gilt als Grundlage des Entstehens der Religionsgemeinschaften der lombardischen Patarener, der Katharer und der Waldenser. Die Kirche der Bogomilen geht auf die Lehren des bulgarischen Priesters Bogomil (übersetzt aus dem Altslawischen: Gottlieb, bog=Gott milo=lieb) zurück. Von der katholischen und der orthodoxen Kirche wurden die Bogomilen als Häretiker betrachtet und gewaltsam verfolgt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ursprünge

Bogomil entwickelte seine Lehre auf der Basis des Dualismus der in Bulgarien starken Paulikianer, gemildert und ergänzt um Lehren der dort ebenfalls mit Gemeinden vertretenen Messalianer, eine gnostisch-mystische Sekte syrischen Ursprungs mit manichäischem Gedankengut.

[Bearbeiten] Grundfrage der Dualisten - die Existenz des Bösen und des Leides und seine Überwindung

Wie alle religiösen Dualisten trieb Bogomil die Frage um, wie die Existenz des Bösen und des Leides mit der Existenz eines allmächtigen und guten Gottes zu vereinbaren ist. Warum leiden Menschen an Krankheiten wie Pest oder Krebs und sterben daran qualvoll? Warum sterben kleine Kinder in Hungersnöten nach Missernten? Wieso erlaubt Gott, dass Menschen von anderen Menschen beraubt, versklavt, gefoltert, getötet werden?

[Bearbeiten] Die spezifische Antwort Bogomils

Nun lehrte Bogomil, darin Apelles, einem Schüler Markions folgend, dass der eine Gott, der alles geschaffen hat, jenseits von Gut und Böse ist. Der allmächtige Gott ist also nicht gut, so dass es keinen Widerspruch mit der Existenz des Bösen und des Leides gibt. Dieser Gott hat nun zwei Söhne, nämlich Christus und Satan, der deshalb Satan-el (el = Gott) heißt. Christus verkörpert das Gute, Satan ist der abgefallene Böse. Christus wollte schon bei seinem ersten Erscheinen die Herrschaft des Bösen in der Welt beenden und das Reich des Guten aufrichten, aber Gott gestattete ihm das noch nicht. Er wollte nämlich den Bösen eine Frist geben, sich Christus dem Guten wieder zuzuwenden und so dem wiederkehrenden Christus zu helfen das Gottesreich aufzurichten.

Wie die Paulikianer betrachteten die Bogomilen Satan als identisch mit dem Gott des alten Testamentes als dem Schöpfer, Demiurg, der verderbten materiellen Erde und die orthodoxe und die katholische Kirche und die Feudalherren als Diener dieses bösen Gottes und Hure Babylons.

Nun war jeder Mensch aufgefordert sich für Christus zu entscheiden, in sich selbst durch Läuterung ein Stück Gottesreich zu errichten, um die Wiederkehr Christi mit zu ermöglichen und die verderbte Feudalordnung und die ganze Herrschaft des Bösen zu beenden. Der Mensch sollte die inneren Dämonen, die in jedem Menschen lauern, bekämpfen, der Versuchung sich zum Komplizen der Hure Babylon zu machen, der Kirche und der Feudalherren, und so mitschuldig zu werden an der Unterdrückung und Ausbeutung der Mitmenschen.

Dieser politische Teil der Lehre war ein starker Grund für ihren Erfolg. Der Wille vieler Menschen als Freie den Boden selbst oder genossenschaftlich zu bestellen, statt in Hörigkeit und Leibeigenschaft gedrückt zu werden oder zu bleiben, gab der Bewegung ihre soziale Sprengkraft und war ein wesentlicher Grund für ihre rasche Verbreitung auch über Sprach- und Volksgrenzen hinweg. Im 10. Jahrhundert brannten die Bogomilen in Bulgarien die Adelssitze und die Kirchen nieder, wurden aber von der feudalistischen byzantinischen Herrschaft letztlich vernichtet und flüchteten donauaufwärts und nach Bosnien, Montenegro, Dalmatien und Albanien.

[Bearbeiten] Der Mensch als Gottesgebärer - das innere Licht

Die Fähigkeit, dem Bösen zu widerstehen und die Wahrheit zu erkennen -so die Lehre- ist prinzipiell jedem Menschen gegeben, weil jeder Mensch in sich die von Christus gegebene Seele, das innere Licht in sich trägt. So kann jeder Mensch den göttlichen Logos (des Johannesevangeliums) in sich wachrufen, Christus in sich gebären. Und indem er andere lehrt, Christus ebenfalls in sich zu gebären, ist jeder Bogomile ein Theotokos, ein Gottesgebärer. Erforderlich ist der Wille zum Guten, zum Heiligen Geist Jesu Christi.

Dementsprechend verwarfen die Bogomilen alle Sakramente, wie die Taufe als wirkungslos und Werke des bösen Gottes. Sinnlos und irrig waren auch Ikonen und Kirchen. Brot und Wein, die Christus den Jüngern gegeben habe, seien nur Sinnbilder für die letzten Worte, die er den Jüngern mitgab. Von Gott nicht von Maria sei Christus geboren und da jeder Gottesgebärer sein kann und sein soll, ist Marias Anrufung überflüssig.

[Bearbeiten] Perfecti und Auditores

Die Bogomilen teilten sich in die Führungsschicht der Perfecti (die Vollkommenen), die ehelos lebten und auch den Geschlechtsverkehr als unrein ablehnten, strenge Askese hielten, aber keine priesterlichen Vorrechte hatten. Ihre Hauptaufgabe war die Lehre und die Erziehung der großen Masse der Gläubigen, die Auditores, also Hörer, genannt wurden. Trotz der Lehre der Selbsterziehung und der gegenseitigen Erziehung aller Gläubigen, die auch praktiziert wurde, waren es vor allem die Perfecti, die unablässig missionierten und die bogomilschen Lehren verbreiteten. Diese Trennung der Anhänger in Perfecti und Auditores findet sich auch bei den aus der bogomilischen Mission hervorgegangenen Bewegungen. Die Lehre der Bogomilen beeinflusste maßgeblich nicht nur die französischen Katharer (Albigenser), sondern auch die Waldenser und damit auch die Reformation, vor allem den Hussitismus.

[Bearbeiten] Geschichte der Bewegung

Bogomil predigte in einer überwiegend friedlichen Zeit, der Herrschaft des bulgarischen Zaren Peter (927-967), dem Sohn des Zaren Symeon (893-927), der das Erste Bulgarische Reich über den ganzen Balkan ausgedehnt hatte. Er konnte als Reformator der in Bulgarien starken Religionsgemeinschaft der Paulikianer auftreten. Die Bogomilen wurden von der der orthodoxen Kirche wie von der katholischen Kirche gewaltsam verfolgt, so dass es eine kaum unterbrochene Reihe von Märtyrern gab. So ließ z.B. 1111 der byzantinische Kaiser Alexios den Bogomilenältesten Basilios und seine zwölf Apostel hinrichten (Jos. Konstatin Jirecek, Die Geschichte der Bulgaren, S. 212).

Eine These besagt, dass einer der letzten unabhängigen bosnischen Könige Tvrtko von Bosnien (Regierungszeit 1376 bis 1391) in einer Zeit, als die osmanischen Eroberer überall im Vordringen waren (Schlacht auf dem Amselfeld 1389), die bogomilische Lehre zur Staatsreligion erhob. Mit dieser speziellen Staatsreligion wird der zahlreiche Übertritt von Slawen zum Islam im Gebiet des heutigen Bosnien erklärt. Die neuere Geschichtsforschung lehnt diese These ab. Eine direkte Verbindung der mittelalterlichen sogenannten Bosnischen Kirche mit dem Bogumilentum wird verneint.

[Bearbeiten] Literatur

  • Obolensky, Dimitri, The Bogomils, A Study in Balkan Neo-Manichaeism, Cambrige 1948
  • Mühlestein, Hans, Die verhüllten Götter, S. 367 ff, München, Wien, Basel 1957
  • Runciman, Steven, Le Manicheisme Médiéval, Paris 1949
  • Puech et Vaillant, Le Traité contre le bogomils des Cosmas le pretre, Paris 1945
  • Kutzli, Rudolf, Die Bogumilen, Geschichte, Kunst, Kultur, Urachhaus 1977
  • (kath.) Döllinger, Ignaz, Beiträge zur Sektengeschichte des Mittelalters, Band 1
  • Papasov, Katja, Christen oder Ketzer - Die Bogomilen
  • Lexikon des Mittelalters, Band 2
  • Srećko M. Džaja. Bogomilen. In: Hösch/Nehring/Sundhaussen (Hrsg.). Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Wien/Köln/Weimar 2004.

[Bearbeiten] Weblinks

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