Boll
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Göppingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 38′ N, 9° 37′ O48° 38′ N, 9° 37′ O | |
Höhe: | 427 m ü. NN | |
Fläche: | 10,95 km² | |
Einwohner: | 5270 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 481 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 73085–73087 (alt: 7325) | |
Vorwahl: | 07164 | |
Kfz-Kennzeichen: | GP | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 17 012 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 94 73083 Boll |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Hans-Rudi Bührle |
Boll, ab 1. Juni 2007 Bad Boll, ist eine Gemeinde im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Boll liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb ca. 10 km südlich von Göppingen zwischen den Gemeinden Aichelberg, Dürnau, Gruibingen und Zell u. A.. Im Südosten von Boll liegt der Kornberg (779 m ü. NN). Südlich der Gemeinde liegt das ca. 122 ha große Naturschutzgebiet Teufelsloch-Kaltenwang.
[Bearbeiten] Geologie
Am Fuße der Schwäbischen Alb liegt Boll im Bereich des schwarzen Juras, speziell dem Posidonienschiefer. Die Gegend zwischen Holzmaden und Boll bildet eines der fossilienreichsten Gebiete dieser Schicht des Juras. So wurde z.B. der erste Fischsaurier 1749 dort gefunden. Viele Fossilien, die in Boll entdeckt wurden, tragen den Zusatz bollensis. Beispiele davon sind z. B. im Urweltmuseum Hauff in Holzmaden oder im Museum am Löwentor in Stuttgart zu sehen. Die Gemeinde ist Teil des 1979 gebildeten Grabungsschutzgebiet Holzmaden.
Im Bereich des Ortsteils Bad Boll befinden sich gesundheitsfördernde Schwefelthermalquellen.
[Bearbeiten] Gliederung
Boll besteht aus dem Hauptort Boll und den Ortsteilen Bad Boll und Eckwälden. Gelegentlich wird noch der mit dem Hauptort verschmolzene, nicht offizielle Ortsteil Sehningen unterschieden. Die Gesamtgemeinde trägt bislang den Namen Boll, bemüht sich aber um den Zusatz Bad für die gesamte Gemeinde. Der Ministerrat von Baden-Württemberg hat in seiner Sitzung am 6. März 2007 der Namensänderung zugestimmt. Somit wird die Gemeinde ab 1. Juni 2007 offiziell die Bezeichnung "Bad Boll" führen.
Zusammen mit den Gemeinden Aichelberg, Dürnau, Gammelshausen, Hattenhofen und Zell u. A. bildet Boll seit 1970 den Gemeindeverwaltungsverband Raum Bad Boll.
[Bearbeiten] Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung: 1155 (Erwähnung der Stiftskirche durch Friedrich Barbarossa).
Die ersten menschlichen Spuren stammen aus der Zeit keltischer Besiedelung (ca. 700-200 v. Chr.) in Form einer Anlage (vermutlich einer Fliehburg) im Bereich Bertaburg auf dem Kornberg. Spuren römischer Besiedelung in Form eines Gutes wurden durch Scherbenfunde im Bereich Bad Boll nachgewiesen. Nach dem Fall des Limes im dritten Jahrhundert wurde die Gegend durch Alemannen besiedelt und der heutige Ortsteil Sehningen gegründet.
Vermutlich um 800 n. Chr wurde eine erste Kirche gebaut, deren Spuren in Form der Krypta der heutigen Stiftskirche zu finden sind. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde dann die Stiftskirche St. Cyriakus vermutlich durch Berta von Boll (Schwester von Konrad III.) auf der vorigen Kirche erbaut. Diese wurde zum ersten mal 1155 urkundlich erwähnt.
1595 wurden die Schwefel- und Thermalquellen im Bereich Bad Boll gefunden und 1596 wurde das heutige Kurhaus in seiner ersten Form erbaut. 1823-1825 wurde das Kurhaus in seine heutige Form umgebaut.
1945 wurde als erste kirchliche Akademie in Deutschland die Evangelische Akademie Bad Boll gegründet.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung zwischen 1837 und 2005.
Datum | Einwohner |
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1837 | 1461 |
1907 | 1364 |
17. Mai 1939 | 1529 |
13. September 1950 | 2426 |
27. Mai 1970 | 3692 |
31. Dezember 1983 | 4286 |
31. Dezember 2000 | 5149 |
31. Dezember 2005 | 5270 |
[Bearbeiten] Politik
Boll ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbands Raum Bad Boll.
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bad Boll gilt als Hochburg der Grünen, jedoch konnten sie noch keinen Bürgermeister stellen. Der amtierende Bürgermeister ist derzeit Hans-Rudi Bührle, (parteilos).
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG | 37,6 % | -3,4 | 5 Sitze | -1 |
Die Grünen | 33,3 % | +9,2 | 5 Sitze | +1 |
CDU | 21,4 % | -2,0 | 3 Sitze | ±0 |
SPD | 7,7 % | -3,8 | 1 Sitz | ±0 |
[Bearbeiten] Wappen
Die Farben des Ortes sind Weiß-Grün. Der Brunnen im Ortswappen weist auf das Schwefelbad des Ortes hin. Darunter weist die Hirschstange auf die württembergische Zugehörigkeit hin. Das Wappen wurde am 25. Januar 1961 vom Innenministerium verliehen.
[Bearbeiten] Gemeindepartnerschaften
Es besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Herrnhut in Sachsen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die sich im Ortskern befindliche Stiftskirche St. Cyriakus ist eine sehenswerte, typisch romanische Kirche, die Teil der Straße der Staufer ist.
Während der Grabungen nach den Thermalquellen wurden auch in Boll Fossilien gefunden. Diese befinden sich zum Teil in öffentlichen Gebäuden wie dem Rathaus oder der Schule, sowie in der Versteinerungen-Sammlung-Hohl in Boll. Außerhalb Bolls sind Boller Fossilien auch im Urweltmuseum Hauff in Holzmaden und dem Museum am Löwentor in Stuttgart zu finden.
[Bearbeiten] Infrastruktur und Einrichtungen
Im Ortsteil Bad Boll befindet sich die Evangelische Akademie Bad Boll, die erste ihrer Art in Deutschland, mit einem Tagungszentrum. Ein weiteres großes Tagungszentrum ist das Seminaris Hotel Bad Boll. Weiterhin gibt es eine Kur- und Rehaklinik, die die Thermalquellen nutzt. Bad Boll ist neben Herrnhut Sitz der Kirchenleitung der europäisch-festländischen Brüder-Unität, auch Herrnhuter Brüdergemeine genannt.
[Bearbeiten] Bahnstrecke
Bis Ende der 1980er Jahre war Boll Endstation der Voralbbahn, auf der stündlich Züge nach Göppingen und zurück fuhren, allerdings wurde der Betrieb eingestellt, da er sich nicht mehr gelohnt hat.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Johann Christoph Blumhardt (* 1805 in Stuttgart, † 1880 in Boll) Theologe
- Christoph Friedrich Blumhardt (* 1842 in Möttlingen, † 1919 in Jebenhausen) Theologe, wirkte in Bad Boll, beerdigt ebendort
- Bernhard Kempa, Handballspieler und Trainer des Frisch Auf Göppingen
- Eberhard Müller (* 1906 in Stuttgart, † 1989 in Heidelberg) Theologe, Gründungsdirektor der Evangelischen Akademie Bad Boll
- Theodor Niemeyer (* 1857 in Boll, † 1939 in Berlin) Völkerrechtler
- Elisabeth von Ardenne, Urbild der Effi Briest, Krankenpflegerin in Eckwälden
- Martin Semmelrogge (* 1955 in Eckwälden) Schauspieler
[Bearbeiten] Weblink
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