Borromeo
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Borromeo ist der Name eines italienischen Adelsgeschlechts. Der Kernbesitz der Familie lag zu Ende des 16. Jahrhunderts am Lago Maggiore und hatte die Festung Arona zum Mittelpunkt.
Aus der Familie gingen eine Reihe von Kardinälen hervor, die sich vor allem der moralischen Erneuerung der römisch-katholischen Kirche verpflichtet fühlten:
- Kardinal Carlo Borromeo (1538−1584) ist unter diesen Kardinälen der bedeutendste. Der einflussreichen Rolle des Kardinalnepots unter Pius IV. entsagte er, um sich der Reform des Erzbistums Mailand zu widmen. Er wurde bereits zu seinen Lebzeiten als vorbildlicher christlicher Kirchenfürst glorifiziert. 1602 erfolgte seine Seligsprechung; 1610 wurde er heilig gesprochen.
- Kardinal Federico Borromeo (1564−1631) fand es schwierig, in die Fußstapfen seines berühmten Cousins zu treten. Als Jugendlicher plante er, in ein Kloster einzutreten, was sowohl seine Familie als auch sein Cousin Carlo Borromeo zu verhindern wußten. Als einflussreicher Weltgeistlicher sollte er die Interessen der Familie wahren. Zum Kurienkardinal wurde er von Sixtus V. ernannt. Innerhalb der Kurie zählte er zu den "Reformkardinälen". Die Ernennung durch Clemens VIII. zum Erzbischof von Mailand, wo sein mittlerweile verstorbener Cousin so erfolgreich wirkte, erwog Federico Borromeo abzulehnen, weil er sich der Nachfolge seines Cousins nicht gewachsen fühlte. Nachdem er doch angenommen hatte, begründete er in Mailand dann die Biblioteca Ambrosiana, der eine Künstlerakademie und eine heute noch zu besichtigende Gemäldesammlung angeschlossen sind. Ein literarisches Denkmal setzte ihm Alessandro Manzoni in seinem Roman I promessi sposi.
- Kardinal Federico Borromeo der Jüngere (1617–1673)
- Kardinal Giberto III. Borromeo (1615-1672)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Genealogia della Famiglia Borromeo con biografie (italienisch)
- Archivio Famiglia Borromeo (italienisch)