Brienner Straße (München)
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Die Brienner Straße [briˈɛnɐ] ist neben der Ludwigstraße, der Maximilianstraße und der Prinzregentenstraße die erste der vier städtebaulich bedeutendsten Prachtstraßen Münchens.
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[Bearbeiten] Lage und Verlauf
Die Brienner Straße beginnt an der Ludwigstraße südlich des Odeonsplatzes und durchzieht die Maxvorstadt in westlicher Richtung. Dabei wird die Brienner Straße zuerst durch den Wittelsbacherplatz, dann durch den Karolinenplatz und schließlich den Königsplatz gegliedert, bis sie in den Stiglmaierplatz mündet. Ihre Verlängerung heißt dann „Nymphenburger Straße“.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Brienner Straße existierte vor ihrem Bau schon als wittelsbachischer Fürstenweg von der Residenz zum Schloss Nymphenburg. Unter König Max I. Joseph wurde eine nördliche Vorstadt projektiert, die seit 1812 Maxvorstadt genannt wird. Karl von Fischer und Friedrich Ludwig Sckell bauten den ehemaligen Fürstenweg zu Pracht- und Hauptstraße aus. Ausgangspunkt war der klassizistisch gestaltete Odeonsplatz, der im Zuge des Baus der Ludwigstraße wenige Meter nach Norden versetzt wurde.
Karl von Fischer versuchte den starren Rastenplan der Maxvorstadt durch Plätze aufzubrechen, die er an Stellen projektierte, an denen quer einfallenden Straßen auf den Fürstenweg zuliefen. Vor allem durch Erweiterungen der Brienner Straße selbst wurden diese Plätze geplant. Dadurch entstand eine freie Rhythmisierung der Prachtstraße. Allein der Karolinenplatz bricht hier heraus. Dieser wurde - als erster Platz in München überhaupt - als Strahlenplatz konzipiert. Ebenso wurde an der Stelle, an der der Maximiliansplatz auf die Brienner Straße stieß ein rechteckiger Platz eingebaut. Hier erforderte der Verlauf der Stadtbefestigung bzw. des Stadtgrabens einen kleinen Knick der Brienner Straße.
Unter Ludwig I. wurde die Brienner Straße weiter ausgebaut und vollendet. Dabei setzte Ludwig I. seine Vorstellungen eines „Isar-Athens“ vor allem am Königsplatz um. Auch seine Vorstellungen von Wohnen und Leben in Verbindung mit Wissenschaft und Natur wurden umgesetzt.
Im der NS-Zeit erfuhr die Brienner Straße und die Plätze an ihr entscheidende Veränderungen. Der Ausbau des Braunen Hauses, die Umgestaltung des Königsplatzes und vieles mehr, nahmen der Brienner Straße ihren ursprünglichen Charakter. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg änderte sich vor allem ihr Erscheinungsbild zwischen Königsplatz und Stiglmayrplatz.
Nach 1945 wurde durch die Anlage des Oskar-von-Miller-Rings als Teil des Altstadtrings sowie des Platzes der Opfer des Nationalsozialismus oben erwähnter rechteckiger Platz aufgegeben. Der Durchbruch des Altstadtrings in Richtung des 1972 eröffneten Altstadtringtunnels reißt die Brienner Straße vollkommen auf und unterbricht sie.
Der Platz der Opfer des Nationalsozialismus liegt gegenüber dem zerstörten Wittelsbacherpalais, in dem sich das Hauptquartier und das Gefängnis der Gestapo befand, heute das Gelände der Bayerischen Landesbank. Seit Mitte der Achtziger erinnert die von Andreas Sobeck gestaltete Basaltsäule mit einer immer brennenden Flamme hinter einem Stahlgitter an die Verbrechen, die während des NS-Regimes verübt wurden.
[Bearbeiten] Architektur
Die Brienner Straße zwischen Platz der Opfer des Nationalsozialismus / Altstadtring und Karolinenplatz zeigt sich noch am ehesten in ihrer ursprünglichen Gestalt: Freistehende Palais mit eigener Eleganz prägen das Straßenbild. Jenseits des Karolinenplatzes beherrscht die Architektur der 1950er Jahre das Bild.er
[Bearbeiten] Bedeutung des Namens
Die Brienner Straße ist nach Brienne-le-Château benannt. In der Schlacht bei La Rothière in der Nähe Briennes gelang am 1. Februar 1814 den alliierten Truppen unter Führung von Gebhard Leberecht von Blücher ein entscheidender Sieg gegen Napoléon Bonaparte. Zusammen mit der Arcis- und Barer Straße, die die Brienner Straße in rechten Winkel im Karolinenplatz kreuzt, erinnern die vier Orte an die historische Verbindung zwischen München und Napoléon. Auf dem Schnittpunkt (Brienner- und Barer Straße) der „großen Siege“ steht der Obelisk, der an die bayerischen Gefallenen des Rußlandfeldzuges Napoléons erinnert. Somit sind Anfang und Ende dieser besonderen Beziehung im Schnittpunkt vereint.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Brienner Straße ist im ersten Teil bis zum Platz der Opfer des Nationalsozialismus / Altstadtring eine wichtige Verkehrsader, lenkt sie doch den seit dem Altstadtring sehr verringerten Verkehr der Ludwigstraße auf den westlichen Abschnitt des Altstadtringes. Zwischen Platz der Opfer des Nationalsozialismus / Altstadtring und Königsplatz ist sie weitgehend verkehrsberuhigt. Danach ist die Brienner Straße eine Hauptstraße mit Funktion einer Wohnsammelstraße.
Der öffentliche Nahverkehr ist vor allem durch die Überquerungen der Trambahnlinie 27 (Haltestelle Karolinenplatz), der U-Bahnlinien U2 (U-Bahnhof Königsplatz) und U1 (U-Bahnhof Stiglmaierplatz) geprägt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Hier werden nur Einrichtungen berücksichtigt, die ihren Sitz direkt an der Brienner Straße haben. Für Einrichtungen an den Plätzen entlang der Brienner Straße siehe dort.
[Bearbeiten] Museen und Ausstellungsorte
[Bearbeiten] Theater
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
- Bayerische Landesbank
- Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
[Bearbeiten] Hochschulen
- verschiedene Institute der Ludwig-Maximilians-Universität München
- verschiedene Institute der Technischen Universität München
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus Gallas: München. Von der welfischen Gründung Heinrichs des Löwen bis zur Gegenwart: Kunst, Kultur, Geschichte. Köln: DuMont 1979, ISBN 3-7701-1094-3 (DuMont-Dokumente: DuMont-Kunst-Reiseführer)
[Bearbeiten] Weblinks
- Brienner Straße (München) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
Brienner Straße mit Wittelsbacherplatz, Karolinenplatz und Königsplatz | Ludwigstraße mit Odeonsplatz | Maximilianstraße | Prinzregentenstraße
Koordinaten: 48° 8° 42" N, 11° 34' 3" O