Chloromonadophyta
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||
| Chloromonadophyta | ||||||||
Bei den auch als Raphidophyta bezeichneten Chloromonadophyta handelt es sich um eine Gruppe von phototrophen, flagellaten Protisten, deren systematische Einstellung zur Zeit unsicher ist. In der Botanik werden sie als Algen betrachtet und als Abteilung Chloromonadophyta zu den Stramenopilen gestellt. Einer etwas älteren Einteilung nach werden sie auch als Klasse Chloromonadophyceae (Raphidophyceae) den Heterokontophyta zugerechnet. In der Zoologie werden sie als Ordnung Chloromonadina der Heterokonta angesehen. Auch die Bezeichnung Raphidomonadea ist hier teilweise gängig. Es sind nur wenige Arten, Angaben schwanken zwischen 10 und 20, Arten bekannt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lebensweise und Eigenschaften
Die teilweise auch als Chloromonaden bezeichneten Vertreter der Chloromonadophyta leben hauptsächlich im Plankton des Süßwassers, man findet sie in kleinen Teichen, Tümpeln und auch in Mooren. Einige Arten kommen auch im Salzwasser an Meeresküsten vor. Sie reagieren empfindlich auf Verunreinigungen, so ist die Art Gonyostomum semen ein guter Bioindikator für dystrophe Gewässer (Braunwasserseen).
Alle Vertreter dieser Gruppe sind begeißelte Einzeller. Als Einzeller sind sie relativ groß, sie können eine Größe von bis 0,1 Millimeter erreichen.
Sie besitzen keine feste Zellwand, stattdessen umgibt eine Pellicula das Innere der Zelle (Protoplasma). Unter der Pellicula liegen Trichozysten, sie werden zur Verteidigung verwendet. Bei den Algen findet man Trichozysten außerdem nur bei den Dinophyta und ähnliche Formen bei den Cryptophyta. Es sind zwei Geißeln vorhanden, die nach vorn gerichtete Geißel trägt Flimmerhaare, die hintere ist glatt.
Die Plastiden sind grün bis gelb-grün gefärbt und enthalten Chlorophyll a und c. Von den Carotinoiden findet man das β-Carotin sowie zwei verschiedenden Xanthophylle (Diadinoxanthin, Diatoxanthin). Es sind keine Pyrenoide vorhanden. Als Reservestoff wird Fett verwendet.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Bei den Chloromonaden ist nur asexuelle Fortpflanzung bekannt. Meist vermehren sie sich durch Längsteilung der Zelle im aktiven, schwimmenden Zustand. Einige, zum Beispiel Arten der Gattung Vacuolaria, vermehren sich auch unter einer Gallertschicht. Von dieser Schicht bleiben die Tochterzellen einige Zeit umgeben bis sie sich durch Auflösung der Gallerte voneinander trennen.
[Bearbeiten] Beispiele
Die Gattung Gonyostomum ist weltweit in Torfsümpfen und dystrophen Seen verbreite. Die Art Gonyostomum semen kann ungünstige Lebensbedingungne in Form von Zysten überdauern.
Vacuolaria virescens ist bei der Fortpflanzung von einer Gallertschicht umgeben, an der sich auch Bakterien ansammeln können. Diese Art lebt in kleinen Tümpeln und in dystrophen Teichen.
Fibrocapsa japonica ist eine erst 1973 in Küsten um Japan entdeckte Art, die giftige Neurotoxine bilden kann. Diese Gifte können tödlich auf verschiedende Fische wirken. Wenn diese Art sich rasant zu vermehren beginnt und eine Algenblüte bildet, verursacht sie große wirtschaftliche Schäden in der japanischen Küstenfischere. Diese Art tritt seit Anfang der 90er Jahre des 20 Jahrhunderts auch häufiger an den europäischen Küsten auf. Im Jahre 1996 wurde sie auch im deutschen Wattenmeer gefunden.
Einige Arten der marinen Gattung Chattella können ebenfalls für Fische gefährliche Toxine produzieren.
[Bearbeiten] Weiterführende Literatur
- Huber-Pestalozzi, G. Das Phytoplankton des Süßwassers. (Die Binnengewässer, Band XVI). Teil 3. Cryptophyceae, Chloromonadophyceae, Dinophyceae. Stuttgart: E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, 1968, ISBN 3-510-40019-4
- Phycologia Online:The life cycle of Gonyostomum semen (Raphidophyceae)
- Toriumi S. & Takano H. 1973. A new genus in the Chloromonadophyceae from Atsumi Bay, Japan. Bull. Tokai Reg. Fish. Res. Lab. 76: Seite 25-35.
- Khan S., Arakawa O. & Onoue Y. 1996. Neurotoxin production by a chloromonad Fibrocapsa japonica (Raphidophyceae). J. World Aquacult. Soc. 27: Seite 254-263.
