Christian Schütz

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Christian Schütz, auch: Sagittarius. Toxotes (* 1526 in Waldkappel; † 10. Januar 1592 in Dresden) war ein deutscher evangelischer Theologe.

[Bearbeiten] Leben

Geboren als Sohn des Hessischen Pfarrers und späteren sächsischen Superintendenten Johann Schütz, besuchte er die Lateinschule von Rochlitz und bezog am 22. Juni 1547 die Universität Wittenberg, wo er sich Philipp Melanchthon anschloss. Mit Cyriakus Spangenberg erwarb er sich den akademischen Grad eines Magisters, nachdem er von 1549 ein Jahr lang Baccalaurus in Rochlitz gewesen war. Er wendet sich der Theologie zu und wird 1550 Pfarrer in Reinersdorf, 1551 geht er als Diakon an die Kreuzkirche in Dresden, wird 1552 Superintendent in Chemnitz und 1553 Hofprediger des Herzogs August von Sachsen.

Nach dem frühen Tod von Moritz von Sachsen übernahm dieser die Regierungsgeschäfte des Kurfürstentums Sachsen übernommen hatte, wurde Schütz Hofprediger in Dresden. Zugleich übernahm er die Erziehung der Prinzen Christian und Alexander. In dieser Stellung erlangte er das Vertrauen der kurfürstlichen Familie und wurde von dieser als Ratgeber geschätzt. So nahm er an Verhandlungen in Frankfurt und Naumburg teil, hielt im Einverständnis mit den Wittenberger Theologen Georg Major und Paul Eber den Kurfürsten vom Kollegium in Maulbronn fern. Als Philippist war er bestrebt, Melanchthons annährenden Standpunkt gegenüber den Gnesiolutheranern durchzusetzen. Nachdem der Gnesiolutheraner Georg Lysthenius an den sächsischen Hof gezogen wurde, änderte sich der Theologische Standpunkt des Kurfürsten.

Grund hierfür dürfte auch Schützes unüberlegtes Handeln gewesen sein. So hatte er eine Bibel der Reformierten in die Dresdner Hofkirche gebracht, verspottete den sächsischen Hof in Briefen und hatte sich verdächtig gemacht den Calvinismus zu unterstützen. Der Kurfürst der darüber erzürnt war, ließ ihn und seine Freunde vor ein Gericht der Hofräte, dann vor den Landtagsausschuss in Torgau stellen und ihn die Torgauer Artikel zur Unterzeichnung vorlegen. Da er sich weigerte diese zu unterschreiben, wurde er inhaftiert und erst als er unter dieser Maßnahme Einsicht zeigte, stellte man ihn unter Hausarrest. Nach dem Tod des Kurfürsten, wurde er auf Fürsprache von Urban Pierius, ihm freie Bewegungsfreiheit gestattet. Ein theologisches Amt blieb ihm aber bis zum Ende seines Lebens weiterhin verwehrt. Schütz war verheiratet mit einer Tochter des Freiberger Superintendenten Kaspar Zeuner. Aus der Ehe stammten mehrere Kinder, von denen einige Geistliche in Bremen wurden und die Söhne Christian, August, Caspar und Johannes bekannt sind.

[Bearbeiten] Literatur

Reinhold Grünberg: Sächsisches Pfarrbuch. Freiberg 1940
Karl Eduard Förstermann: Album Acadmicae Vitebergensis. Leipzig 1841

[Bearbeiten] Weblinks

Eintrag in Zedlers Universallexikon, Bd. 35, S. 707

Georg Müller: Christian Schütz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 33, S. 109.

Vorgänger

Johann Weise

Oberhofprediger in Dresden
1553-1574

Nachfolger

Martin Mirus

Personendaten
NAME	Schütz, Christian
ALTERNATIVNAMEN	Christian Sagittarius; Christian Toxotes
KURZBESCHREIBUNG	deutscher lutherischer Theologe
GEBURTSDATUM	1526
GEBURTSORT	Waldkappel;
STERBEDATUM	10. Januar 1592
STERBEORT	Dresden