Clemenceau (Schiff)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Geschichte | |
---|---|
Hersteller: | Arsenal de Brest |
Bestellt: | 1954 |
Kiellegung: | November 1955 |
Fertigstellung: | 21. Dezember 1957 |
Indienststellung: | 22. November 1961 |
Außerdienstellung: | 1. Oktober 1997 |
Heute: | Seit 15. Mai 2006 in Brest |
Abwrackung: | Mai 2006 in Brest eingetroffen |
Allgemeine Daten | |
Wasserverdrängung: | normal: 24.200 Tonnen maximal: 32.500 t |
Länge: | 265 m |
Breite: | 51,20 m |
Höhe: | |
Tiefgang: | 8,60 m |
Antrieb: | 6 Indret Dampfkessel 4 Dampfturbinen mit 126.000 PS, 2 Propeller |
Geschwindigkeit: | 32 Knoten |
Reichweite: | 7.500 Seemeilen bei 18 Knoten |
Besatzung: | 1338 Seeleute, inkl. 64 Offiziere (1920 Seeleute inkl. Flieger). 984 Seeleute wenn nur Helikopter an Bord sind |
Bewaffnung: | 8 × 100mm Geschütztürme (Original); in den 90ern, 4 Türme wurden ausgetauscht gegen 2 SACP Crotale EDIR Systeme, mit 52 Raketen; 5 × 12,7mm MG. |
Sensoren: |
|
Flugzeuge | ca. 40 Stück :
|
Die Clemenceau (R 98) war ein leichter Flugzeugträger der französischen Marine. Sie war das achte Trägerschiff und wurde wie ihr Schwesterschiff, die Foch, konventionell angetrieben. Zusammen bildeten sie von den 1960er bis in die 1990er Jahren das Rückgrat der Französischen Marine. Sie war nach einem Schlachtschiff der Richelieu-Klasse das zweite Kriegschiff, das nach Georges Clemenceau benannt wurde. Die Kiellegung dieser ersten Clemenceau fand 1939 statt, das Schiff wurde aber nicht mehr fertiggestellt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Einsätze
Die Clemenceau war unter anderem an folgenden Operationen beteiligt:
- 1974–1975: Unabhängigkeit von Dschibuti, Indischer Ozean
- 1982–1984: Bürgerkrieg im Libanon
- 1987–1988: Iran-Irak-Krieg
- 1990: Erster Golfkrieg
- 1993–1996: Krieg im ehemaligen Jugoslawien
[Bearbeiten] Außerdienststellung und Abwrackung
Die Clemenceau wurde am 1. Oktober 1997 außer Dienst gestellt und 2003 zum Abwracken verkauft. Eine Initiative aus vier Umweltschutzorganisationen, darunter Greenpeace, verzögerte mit einer Klage jedoch den Transfer zum Schiffsschrottplatz im Ausland, weil sich an Bord des Schiffes giftige Substanzen wie Quecksilber, Blei und weit über 100 Tonnen krebserregender Asbest befinden sollen, deren umweltgerechte Entsorgung am damals geplanten Verschrottungsort in der Türkei nicht gewährleistet sei. Nach offiziellen Angaben sollen nur rund 45 t Asbest an Bord sein. Das französische Gericht erklärte sich schließlich für nicht zuständig, da es sich um eine Militärangelegenheit handle. Daraufhin intensivierte Greenpeace seine internationale Kampagne. Einige Aktivisten besetzten kurzzeitig das Schiff.
Greenpeace beruft sich auf die Basler Konvention gegen Giftmüllexporte und möchte zudem auf die Arbeitsbedingungen in den Docks von Alang in Indien, wo die Clemenceau nun abgewrackt werden sollte, aufmerksam machen.
Am 31. Dezember 2005 verließ das Schiff, nun mit der Bezeichnung Q790, im Schlepp eines russischen Schleppers den Hafen von Toulon mit Kurs Indien. Die Passage des Schleppverbandes durch den Suezkanal kam nur nach einer hohen Geldzahlung Frankreichs an Ägypten zustande, da die ägyptische Regierung wegen Umweltbedenken zunächst die Durchfahrt verweigerte. Nachdem der Oberste Gerichtshof Indiens am 13. Februar 2006 dem Schiff, das sich mittlerweile im indischen Ozean befand, wegen unklarer Gefahrenlage für Gesundheit und Umwelt die Einreise in indische Hoheitsgewässer verweigert hatte, verbot auch der französische Staatsrat vorläufig dessen Verschrottung. Am 15. Februar ordnete Präsident Jacques Chirac die Rückkehr der Clemenceau nach Frankreich an, am 15. Mai traf die Clemenceau in Brest ein. Ein neues Gutachten soll nun klären, welche Giftstoffe in welchen Mengen an Bord vorhanden sind.
[Bearbeiten] Schematische Darstellung
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Clemenceau (Schiff) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Porte-avions Clemenceau Flugzeugträger Clemenceau