Düsseldorf-Unterbach

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Düsseldorf Unterbach

Geographische Lage:	Koordinaten: 51° 12' 00" N, 06° 54' 00" O51° 12' 00" N, 06° 54' 00" O
Höhe:	?? m ü. NN
Fläche:	9,13 km²
Einwohner:	7254 (Stand 31. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte:	795 Einwohner je km²
Stadtbezirk:	Stadtbezirk 8

Unterbach ist seit der kommunalen Neugliederung von 1975 ein Stadtteil von Düsseldorf, der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Bis dahin war es ein Ortsteil von Erkrath. Ein Teil Unterbachs, genannt Unterfeldhaus wurde bei der Neugliederung abgespalten und verblieb als nun eigenstängiger Stadtteil bei Erkrath. Zu Unterbach hinzugefügt wurde dabei ein östlicher Zipfel des Düsseldorfer Stadtteiles Vennhausen, der übergangslos an Unterbach anschloss und schon zuvor mit ihm eine kulturelle Einheit bildete.

[Bearbeiten] Geschichte

Haus Unterbach - Vorderseite

Rückseitiger Wachturm von Haus Unterbach

Unterbacher Denkmal
Die Namen der Herren von Haus Unterbach sind in die Pfeiler gemeißelt

Der Name des Ortsteiles entstammt von den Rittern von Unterbeke, deren Sitz das am Ortsrand gelegene Haus Unterbach – eine alte Wasserburg, erstmal als Rittersitz 1169 erwähnt – war. Die Galerie der Herren von Haus Unterbach und deren Wappen sind an anderer Stelle in Unterbach auf dem Denkmal zu ermitteln, das zugleich als Heimat- und Kriegerdenkmal dient. In die Pfeiler des Denkmals wurden die Namen in zeitrichtiger Reihenfolge in Stein gemeißelt. Weitere ortsgeschichtliche Bauwerke Unterbachs sind das ehemalige Zollhaus am östlichen Ortseingang genannt "Am Zault", die Rohrsmühle und das Vereinshaus.

mehr im Hauptartikel Haus Unterbach

[Bearbeiten] Lage

Unterbach liegt im Südosten der Stadt Düsseldorf und ist mit einer Fläche von 9,13 km² flächenmäßig der fünftgrößte Stadtteil Düsseldorfs. Ein großer Teil dieser Fläche ist das Naherholungsgebiet Unterbacher See. Dass in Unterbach ebenso wie im Nachort Düsseldorf-Vennhausen rund um den See eine Moorkolonisierung betrieben wurde, davon zeugen Straßennamen wie Vennstraße, sowie Großer und Kleiner Torfbruch. Näheres ist aber nicht bekannt. Unterbach ist durch einen Waldgürtel von den anliegenden Stadtteilen Düsseldorfs getrennt. Die ersten Ausläufer des bergischen Landes beenden hier die niederrheinische Ebene und geben Unterbach einen, im Vergleich zum restlichen Düsseldorf, hügeligen Charakter. So zieht sich Unterbach beginnend am Unterbacher See den Fuß des Korresberg hinauf, der sich hinter der geschlossenen Bebauung auf dem Stadtgebiet von Erkrath bis zu einer Höhe von 100 Metern erhebt. Diese Lage, das Naherholungsgebiet Unterbacher See / Eller Forst und der teilweise auf Erkrather Gebiet liegende Unterbacher Forst machen es zu einem Stadtteil mit hohem Wohnwert. Unterbach hat etwa 7 254 Einwohner mit einer geringen Bevölkerungsdichte von 795 Einwohner je km².

[Bearbeiten] Kultur

Unterbach hat sich als von Düsseldorf räumlich abgeschiedener Stadtteil seinen dörflichen Charakter bewahrt und wird von regem Vereins- und Kirchenleben stark geprägt. Eine einzigartige Stellung innerhalb Düsseldorfs hat sich Unterbach aus alten Zeiten im Karneval bewahrt: Es ist der einzige Stadtteil mit absolut eigenständigem Karnevalsausschuß, Prinzenpaar und Umzug. Hier lag auch die Keimzelle zu den im Großraum Düsseldorf bekannten Mundartbands "Halven Hahn" und "Alt-Schuss". Letztere hatte ihren größten Hit mit "Die Sterne funkele", welches ursprünglich das Mottolied der Session 1997 im Unterbacher Karneval war. Das Einzugsgebiet der Veranstaltungen und insbesondere des Umzugs im Unterbacher Karneval reicht in die umliegenden Städte.

Das Wappentier Unterbachs ist der über den hier befindlichen Eselsbach springende Esel. So ist im Unterbacher Einkaufszentrum "Am Breidenplatz" ein in Bronze gegossener Esel aufgestellt. Der Narrenruf ist in Unterbach der Eselslaut "I-A" entgegen dem "Helau" im restlichen Düsseldorf. Auch der Karnevalsumzug wird von einem lebenden Esel angeführt. Neubürger können sich zum Esel schlagen lassen. Diese Eselskultur findet ihren Ursprung darin, dass Düsseldorf teilweise aus und auf dem Sand erbaut wurde, der aus der Auskiesung des Unterbacher Sees und dessen Umgebung stammte. Der Sand wurde früher entlang dem Eselsbach und dem heute noch so benannten Sandträgerweg auf dem Rücken von Eseln transportiert. Die Bemerkung "Die Unterbacher Esel kommen" bezog sich dann nicht nur auf die Tiere.

Der Eselsbach durchfließt hinter Unterbach den Nachbarort Düsseldorf-Eller sowie dessen Schlosspark. Dort mündet er in die südliche Düssel.

[Bearbeiten] Kuriosum kommunale Neugliederung

1975 wurde Unterbach von Erkrath nach Düsseldorf eingemeindet. Ein Teil Unterbachs, genannt Unterfeldhaus verblieb in Erkrath. Seit der Neugliederung finden sich die Bewohner der beiden ehemaligen Unterbacher Hauptstraßenseiten in verschiedenen Städten wieder. Auch das Haus Unterbach als die Urzelle Unterbachs befindet sich auf der "falschen" Straßenseite und damit im Erkrath. Der Teile des Unterbacher Forst und der Sportplatz des Fußballvereins SC Unterbach befinden sich auf Erkrather Gebiet. Praktisch hat sich diese Trennung aber niemals manifestiert. Das kulturelle-, kirchliche- und Vereinsleben gestaltet sich wie in einem einzigen Ortsteil. Zudem besuchen viele Unterbacher die weiterführenden Schulen in Erkrath. Die Eingemeindung Unterbachs wird dem Einfluss Düsseldorfs als Landeshauptstadt zugeschrieben, die sich den attraktiven Ort mit seinem See einverleiben wollte.

[Bearbeiten] Sport

Der TV Unterbach 1905 machte den Ort bundesweit im Trampolinturnen mit einem erstmaligen Erfolg eines Deutschen Schülermeisters und einem gleichzeitig errungenen dritten Platz der Schülermannschaftsmeisterschaft im Jahre 1968 bekannt. Mit dem weiteren Aufstieg wurde der Verein in den Jahren 1978, 1979, 1980, 1982 und 1984 in dieser Disziplin deutscher Meister, stellte zahllose weitere deutsche und europäische Titel, einen Vize-Weltmeister sowie den Großteil der deutschen Nationalmannschaft. Durch die Zuordnung zu Düsseldorf im Rahmen der kommunalen Neugliederung ging der Verein einer bis heute fehlenden adäquaten Trainingshalle verlustig und turnt derzeit nur in der zweiten Bundesliga.

[Bearbeiten] Literatur

F.J. Brors: Unterbach - Eine ortsgeschichtliche Plauderei und zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Bergischen Landes, 140 S., 1910, Eigenverlag, o.ISBN