Der Tagesspiegel
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Der Tagesspiegel ist eine 1945 gegründete Berliner Abonnementzeitung.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die erste Ausgabe der von Erik Reger, Walther Karsch und Edwin Redslob gegründeten Tageszeitung erschien nach dem Zweiten Weltkrieg am 27. September 1945 unter der Lizenz der amerikanischen Militärregierung. Das Blatt war zunächst in Berlin und Brandenburg verbreitet, bis 1948 die Blockade den Vertrieb auf West-Berlin beschränkte.
Der Tagesspiegel erscheint von Montag bis Sonntag, seine verkaufte Auflage beträgt im Wochenschnitt laut IVW 136.382 Exemplare.
Der Tagesspiegel war - wie die Wochenzeitung Die Zeit - ursprünglich im Besitz einer Stiftung, wurde aber schließlich von der Verlagsgruppe Holtzbrinck übernommen.
- Verleger: Stefan von Holtzbrinck
- Herausgeber: Hermann Rudolph, Giovanni di Lorenzo, Pierre Gerckens
- Chefredakteure: Stephan-Andreas Casdorff, Lorenz Maroldt
[Bearbeiten] Profil
Seit Beginn steht unter einer Weltkugel im Kopf der Zeitung das lateinische Motto: rerum cognoscere causas (Die Ursachen der Dinge erkennen). Den Dingen auf den Grund zu gehen ist demnach Ziel und Anspruch des Tagesspiegels.
Der Herausgeber di Lorenzo beschrieb die Richtung mit den Worten: "Zwischen Sein und Schein kann sich eine Qualitätszeitung nur für das Sein entscheiden." Der Tagesspiegel will informieren und kommentieren.
Der Tagesspiegel vertritt politisch eine linksliberale Position, wirtschaftlich ist er eher marktliberal.
Er gliedert sich in die klassischen Ressorts Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Vermischtes sowie den Berlin-Brandenburg-Teil zwischen Politik und Wirtschaft. Sonnabends enthält die Zeitung einen Teil mit Autoanzeigen sowie einen Immobilienteil, sonntags erscheint neben dem Stellen- und Reisemarkt die Magazinbeilage Sonntag, die stets ein großes Interview enthält.
Für sein Layout ist der Tagesspiegel mit dem World's Best-Designed Newspapers Award 2005 der Society for News Design in New York ausgezeichnet worden.
[Bearbeiten] Bekannte Journalisten
- Ingrid Müller Leitende Redakteurin Politik
- Henryk M. Broder - Kolumnist.
- Christiane "Tissy" Bruns - 1997-2001 Leitende Redakteurin, Bereich Parlament.
- Stephan-Andreas Casdorff, Chefredakteur.
- Brigitte Grunert - war von 1980 bis 2003 landespolitische Redakteurin und eine Institution in der Berichterstattung aus Abgeordnetenhaus, Senat und Parteien. Seither im Ruhestand.
- Lutz Hachmeister - 1987-1989 Medienredakteur.
- Robert Ide - Autor, Redakteur für Ostdeutschland und Sport.
- Steffen Jacobs - Literaturkritiker.
- Hellmuth Karasek - war von 1996 bis 2004 Mitherausgeber und Feuilletonchef.
- Walther Karsch - 1945 Mitbegründer und Herausgeber des Tagesspiegel.
- Bas Kast - Reporter, Axel-Springer-Preis 2002, European Science Writers Award 2006.
- Thomas Lackmann - seit 1991 Feuilletonredakteur.
- Robert Leicht - seit 1997 Kolumnist.
- Giovanni di Lorenzo - seit 1999 bis 2004 Chefredakteur, jetzt Mitherausgeber.
- Christoph von Marschall - seit 1991 USA-Korrespondent.
- Harald Martenstein - Autor. Bekannt sind seine kritisch-pointierten Glossen und Kommentare, u.a. zu den Berliner Filmfestspielen jedes Jahr im Februar.
- Günter Matthes - (Kürzel: thes) war von 1952 bis zu seinem Tod 1995 Kolumnist ("Am Rande bemerkt") und einer der herausragenden Journalisten in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Heinz Ohff - (Kürzel: H.O., auch Pseudonym N. Wendevogel) war 1961-1987 für Kultur und Feuilleton verantwortlich. Autor vieler Bücher.
- Günter Prinz - Nach dem Krieg Polizeireporter.
- Edwin Redslob - 1945 Mitbegründer des Tagesspiegel.
- Erik Reger - 1945-1954 Mitbegründer und Chefredakteur.
- Moritz Rinke - Freier Mitarbeiter.
- Bodo Mrozek Schriftsteller, Kolumnist beim Tagesspiegel.
- Günther Rühle - Feuilletonchef, zuvor von 1985 bis 1990 Leiter des Schauspielhauses Frankfurt am Main.
- Hans Scholz - 1963-1976 Feuilletonchef.
- Jürgen Schreiber - Chefreporter, Theodor-Wolff-Preis 1991, Wächter-Preis 2002 und 2004.
- Harald Schumann - Seit 2004 Redakteur für besondere Aufgaben.
- Ekkehard Schwerk - bekannt für seine "99 Zeilen Schwerk"
- Joachim Seyppel - Journalist in den 1980er Jahren.
- Wolf Jobst Siedler - war Feuilletonchef.
- Jana Simon - seit 1998 Reporterin beim Tagesspiegel. Alexander-Rhomberg-Preisträgerin 2000, 2001 erhielt sie den Axel-Springer-Preis und den Theodor-Wolff-Preis. Inzwischen bei Die Zeit.
- Rudolf Teschner - 50 Jahre "freier Mitarbeiter"; betreute den Schachbereich bis zur überraschenden Einstellung 2001 jede Woche mit originären Beiträgen.
- Christian Ulmen - Kolumnist.
[Bearbeiten] Literatur
- Der Tagesspiegel. Zeitung für Berlin und Deutschland. Verl. Der Tagesspiegel, Berlin 1.1945,1(27.Sept.)ff. {keine ISSN}