Christian Ulmen
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Christian Ulmen (* 22. September 1975 in Neuwied, Rheinland-Pfalz) ist ein deutscher Moderator, Entertainer und Schauspieler.
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[Bearbeiten] Moderator, Provokateur und Entertainer
[Bearbeiten] Moderationen
Christian Ulmen ist in Hamburg aufgewachsen. Bereits in seiner Jugend war Ulmen als Radiomoderator für Radio Hamburg, Radio 107 und OK Radio tätig. Für seine eigenen Sendungen im "Bürgerradio" Offener Kanal hat er sein ganzes Taschengeld für Rechte an Musikstücken und CDs und Bandmaterial ausgegeben. Für seine Fernsehprojekte im Offenen Kanal Hamburg wurde er als 15-jähriger mit dem „Junior Reporter Preis“ von Dr. Peter Scholl-Latour ausgezeichnet. In seiner dortigen Sendung wurde er von einem amerikanischen Talentscout entdeckt und wechselte ins professionelle Fernsehen. Als Erwachsener moderierte er auch bei Radio Fritz (damals vom ORB, heute RBB) und für das WDR-Programm Eins Live. Im TV debütierte er mit Disney und Co., einer Kindersendung. Beim Musiksender MTV moderierte er die Sendungen MTV Hot, MTV Alarm. Als Produzent stellte er von 2000 bis 2003 MTV Unter Ulmen her und tauchte nach Beginn seiner Filmkarriere nur noch sporadisch mit Ulmens Auftrag bei MTV auf.
Der Begriff „Moderation“ wurde von Ulmen stets ad absurdum geführt. Ulmen verstand sich viel mehr als Unterhalter mit Hang zum eigenwilligen, absurden Humor. Dafür und damit wurde er schließlich auch berühmt.
[Bearbeiten] TV-Experimente
Schon Ulmens MTV-Produktionen kennzeichnete ein hohes Maß experimenteller Spielfreude und Provokation. Ulmen nannte das in einem Interview: „Den alltagsroutinierten Geist überfordern“. Der Rolling Stone bezeichnete seine meist von versteckten Kameras aufgenommenen Aktionen als „Alltagspoesie“, die Süddeutsche Zeitung Ulmen als „Rächer der Entnervten“.
Im Januar 2005 startete sein bislang umstrittenstes TV-Experiment: Seine Serie Mein neuer Freund auf ProSieben, die im selben Jahr für den Deutschen Fernsehpreis nominiert und in den Medien breit diskutiert wurde. In der mit versteckten Kameras gedrehten Sendung nimmt jeweils ein Kandidat oder eine Kandidatin Christian Ulmen für ein Wochenende zu seinem bzw. ihrem neuen Freund. Ulmen spielt dabei jeweils verschiedene Extrem-Typen, die Kandidaten kennen seine wahre Identität nicht und wissen nur, dass sie ständig gefilmt werden. Der Kandidat muss seinen neuen Freund Bekannten und Verwandten vorstellen. Für ein erfolgreich durchgehaltenes Wochenende gewinnt der Kandidat / die Kandidatin eine Geldprämie in Höhe von 10.000 Euro.
Aufgrund von dem Sender gering erscheinender Einschaltquoten (1,2 Millionen Zuschauer in der Prime-Time) wurde die Ausstrahlung der Serie bereits nach der ersten Folge eingestellt. Die Kritiken großer Zeitungen von FAZ über Süddeutsche Zeitung bis Welt am Sonntag waren dagegen überaus positiv. Nach der Einstellung der Serie formierte sich ein Widerstand im Internet. Auf der Fanpage der Serie trugen sich knapp 7.000 Besucher ins Gästebuch ein und forderten eine Rücknahme ins Programm. Diese Aktion hatte schließlich Erfolg. Ende Februar 2005 kehrte die Serie mit guten Quoten im Spätprogramm zurück.
Mein Neuer Freund wurde aufgrund Ulmens „überragender Schauspielkunst“ (Zitat Jury) für den Deutschen Fernsehpreis 2005 nominiert.
Am 4. November 2005 erschien die DVD zur Serie, diese enthält eine bisher nicht gesendete Folge. Die DVD war mehrmals in den Top 10 der DVD-Verkaufscharts und hat inzwischen Goldstatus erreicht.
[Bearbeiten] Kolumnen
Ulmen schrieb bereits Medien-Kolumnen für Die Zeit und in der "NEON" über Konsum. Bis heute schreibt er regelmäßig für den Tagesspiegel und das Magazin der Süddeutschen Zeitung.
[Bearbeiten] Schauspieler
2002 hatte Ulmen seine erste Filmrolle in Benjamin Quabecks Romanverfilmung Verschwende deine Jugend.
2003 hatte er die Titelrolle in Leander Haußmanns Romanverfilmung Herr Lehmann, für die er im selben Jahr den Bayerischen Filmpreis als bester Hauptdarsteller bekam.
2004 spielte er an der Seite von Alexandra Maria Lara die Hauptrolle in Doris Dörries Komödie „Der Fischer und seine Frau“.
2005 stand Ulmen für Oskar Roehlers Verfilmung des französischen Bestsellerromans Elementarteilchen in einer der beiden Hauptrollen vor der Kamera.
In der Komödie FC Venus – Elf Paare müsst ihr sein spielte Ulmen an der Seite seiner MTV-Comoderatorin Nora Tschirner die Hauptrolle.
Des Weiteren ist er 2007 an der Seite von Heike Makatsch und Uwe Ochsenknecht im ZDF-Film "Schade um das schöne Geld" zu sehen.
Ab dem 26. März 2007 spielt er die Haupt- und Titelrolle in der ProSieben-Reihe „Dr. Psycho“ (montags, 21.20 Uhr).
[Bearbeiten] Auszeichnungen / Sonstiges
Bayerischer Filmpreis als Bester Hauptdarsteller in "Herr Lehmann" (2004)
Nominierung Deutscher Fernsehpreis für "Mein Neuer Freund" (2006)
Hörbücher:
„Provinzglück“ von George Lindt (erschienen im S. Fischer Verlag)
"Beat Shakespeare" (erschienen bei Random House)
"Unentschlossen" von Benjamin Kunkel (erschienen bei Random House)
Christian Ulmen lebt mit Frau und Kind in Potsdam.
Ulmen ist bekennender Fan von Hertha BSC und schrieb in der Saison 2005/06 unter dem Motto "Hertha lieben lernen" zu jedem der 17 Heimspiele eine Kolumne über das Fan-sein von Hertha BSC, die im Tagesspiegel veröffentlicht wurden.
- „Ich habe es mir nicht ausgesucht, Hertha-Fan zu sein, es ist passiert. Zwar erst vor vier Jahren, aber nur, weil ich vorher generell nicht an den Fußball herangeführt wurde. Bis mich mein Patenkind 2001 mit ins Olympiastadion nahm. Dort geschah es. Fußball-Fans wissen, dass man das Wie und Warum nicht erklären kann. Jedenfalls arbeite ich seither daran, nicht nur Zecke und Madlung, sondern auch Frank Zander gleich mitzulieben, zu akzeptieren, dass Hertha nun mal nach Herrengedeck Westberliner Eckkneipen riecht, und das als den Duft der angestrebten Champions League wahrzunehmen.“ (Hertha lieben lernen - Ein Selbsterfahrungskurs in 17 Lektionen)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Ulmen, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fernsehmoderator und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 22. September 1975 |
GEBURTSORT | Neuwied, Rheinland-Pfalz |