Der große Gatsby
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der große Gatsby (Englischer Titel: The Great Gatsby) ist ein gesellschaftskritischer Roman von Francis Scott Fitzgerald aus dem Jahr 1925, der im New York der 1920er Jahre spielt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Jay Francise James Carter Jerome Gatsby ist ein junger Millionär und ein undurchsichtiger Geschäftsmann. Obwohl er in seinem Haus auf Long Island Tanzpartys für die New Yorker Gesellschaft veranstaltet, ist er einsam. Alles, was er möchte, ist die Vergangenheit zurückzuholen, und wieder mit der Liebe seines Lebens, Daisy, zusammen zu sein. Aber in der Zeit, als Gatsby in Europa im Ersten Weltkrieg kämpfte, heiratete Daisy den Millionär und Ex-Footballspieler Tom Buchanan und gebar eine Tochter.
Der Ich-Erzähler der Geschichte ist Nick Carraway, ein junger Aktienmakler, der in das alte, heruntergekommene Nachbarhaus von Gatsby einzieht. Er bemerkt bald, dass Tom und Daisy rücksichtslose Personen sind.
Daisy ist zwischen beiden Männern hin und hergerissen. Als Daisy am Steuer von Gatsbys neuem Auto einen Unfall verursacht, bei dem Myrtle Wilson, die Geliebte von Tom, stirbt, nimmt Gatsby aus Liebe die Schuld auf sich. In der Folge wird er von Myrtles verzweifeltem Ehemann, George Wilson, erschossen. Zu Gatsbys Beerdigung erscheint niemand, außer dem Erzähler Nick und Gatsbys altem, verarmten Vater sowie einem Charakter, der sich zuvor in seltsamer Weise über die "Echtheit" der Bücher in Gatsbys Bibliothek äußerte und durch sein eigenartiges Auftreten eine Art Schlüsselrolle - insbesondere im Interpretationsversuch in Hinblick auf Gatsbys Bildung - spielt.
[Bearbeiten] Hintergrund
Parallel zum eigentlichen Handlungsverlauf lernt der Protagonist Nick die junge, attraktive Jordan Baker kennen, die ebenfalls eine Bekannte Daisys ist. Zwischen ihm und Jordan entwickelt sich zwischenzeitlich eine festere Bindung, aus der sich letztlich jedoch keine eigentliche Beziehung ergibt. Jordans Charakter überschneidet sich mit denen der anderen Figuren und wird damit zum Gegenstand von Fitzgeralds Gesellschaftskritik.
Jene Gesellschaftskritik äußert sich insbesondere in der Kritik der Oberflächlichkeit und der "Scheingesellschaft", die letztlich in dem offensichtlichen Alleinsein Gatsbys zum Ausdruck kommt. Auch findet sich in der Geschichte eine offene Kritik am "American Dream". Dieser ist mittlerweile sozusagen pervertiert und nicht mehr das ursprüngliche Streben nach Freiheit und Glück sondern das Verlangen nach Reichtum und Macht stehen im Vordergrund. Weiterhin werden Aspekte der Wertschätzung des Menschen, Moral und Sozialstand, oftmals im unmittelbaren Zusammenhang mit dem zwischenmenschlichen Beziehungs- und Ehebild jener Zeit, thematisiert.
Neben der Schilderung der Roaring Twenties werden auch Fragen des Rassismus aufgegriffen.
[Bearbeiten] Verfilmungen
Der große Gatsby wurde vier Mal verfilmt:
- 1926 von Herbert Brenon (Stummfilm, von dem keine Kopien mehr erhalten sein sollen)
- 1949 von Elliott Nugent (mit Alan Ladd und Betty Field)
- 1974 von Jack Clayton (mit Robert Redford und Mia Farrow in den Hauptrollen sowie Lois Chiles)
- 2001 von Robert Markowitz (Fernsehspiel mit Toby Stephens und Mira Sorvino).
[Bearbeiten] Literatur
- Matthew J. Bruccoli (Hrsg.): F. Scott Fitzgerald's "The great Gatsby". Gale, Detroit 2000. ISBN 0-7876-3128-0
- Frausing Vosshage, Frauke: F. Scott Fitzgerald: Der große Gatsby (The Great Gatsby). Königs Erläuterungen und Materialien (Bd. 389). Hollfeld: Bange Verlag 2003. ISBN 978-3-8044-1792-2
- John S. Whitley: F. Scott Fitzgerald, "The great Gatsby". Arnold, London 1976. ISBN 0-7131-5872-7
[Bearbeiten] Weblinks
zum Roman
- Rainer Moritz: Glanz und Illusion der zwanziger Jahre, Rezension des Romans für den Deutschlandfunk
zu den Filmen