Robert Redford
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Charles Robert Redford, Jr. (* 18. August 1937[1]in Santa Monica, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur und Filmproduzent. Redford zählt seit den späten 60er Jahren zu den populärsten Hollywoodschauspielern und war zwischen 1973 und 1976 der kassenträchtigste Filmstar. Er hat sechs Spielfilme inszeniert und für sein Regiedebüt Eine ganz normale Familie 1981 den Oscar erhalten. Redford ist auch als Umweltschützer aktiv.
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[Bearbeiten] Leben
Robert Redford ist der Sohn von Martha und Charles Robert Redford, eines Angestellten bei Standard Oil. Redford wuchs mit seinem Bruder William in einfachen Verhältnissen auf. 1955 verlor er seine Mutter. Im selben Jahr erhielt er aufgrund seines hervorragenden Talents im Baseballspiel ein Stipendium der University of Colorado. Der plötzliche Tod seiner Mutter machte ihm schwer zu schaffen und so gingen seine sportlichen sowie schulischen Leistungen drastisch zurück. Um seinen Frust zu ertränken, griff er zur Flasche, was schließlich zum Verlust seines Stipendums führte. Er hielt sich mit kleineren Jobs auf den Ölfeldern von Los Angeles über Wasser. Daraufhin ging er für einige Monate nach Paris und Florenz und besuchte dort mehrere Kunstschulen und lernte in Florenz die Kunst der Malerei. Er führte ein Künstlerleben und arbeitete auch als Straßenmaler. Im Jahre 1958 zog es ihn wieder zurück in die USA, wo er kurze Zeit später die Mormonin Lola Jean van Wagenen kennen lernte und ehelichte. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor, von denen eins am plötzlichen Kindstod starb.
Redford studierte Theaterdesign am New Yorker Pratt Institute und besuchte, dem Rat eines Lehrers folgend, ab 1959 außerdem die American Academy of Dramatic Arts, an der er seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte. Seine ersten Rollen hatte er in den Broadway-Produktionen Tall Story und Little Moon of Alban. 1962 gab er in Hinter feindlichen Linien sein Leinwanddebüt. Während Redford am Theater große Erfolge feierte, kam seine Filmkarriere nur schwer in Gang – bis 1966 landete er einen Flop nach dem anderen. Immer häufiger zog er sich mit seiner Familie nach Spanien und Kreta zurück, um dem Erfolgsdruck Hollywoods zu entkommen.
1967 machte Redford in Barfuß im Park erstmals ein größeres Kinopublikum auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später wurde er mit Butch Cassidy und Sundance Kid zum Superstar. Der Schauspieler steht dem Film-Establishment in Hollywood von jeher skeptisch gegenüber und führt ein zurückgezogenes Privatleben. Er lebt vorwiegend im Napa Valley bei San Francisco und in Utah und war nie als Mitglied der Hollywood-Schickeria bekannt.
Seit 1976 arbeitet Robert Redford auch als Filmproduzent, seit 1980 als Filmregisseur. 1985 ließ er sich von seiner langjährigen Frau Lola scheiden und war seither nicht mehr verheiratet. Er ist seit 1999 mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars liiert. Der linksliberale Redford ist als Naturliebhaber bekannt und hat oft den Niedergang des alten amerikanischen Westens beklagt. Er engagiert sich für den Umweltschutz und die Rechte der Indianer.
Kinder: Shauna Redford (* 1960), David James Redford (* 1962), Amy Heart Redford (* 1970)
[Bearbeiten] Werk
Nachdem seine ersten Filme gefloppt hatten, konnte Robert Redord 1967 mit der Adaption des Theaterstücks Barfuß im Park einen großen Erfolg verbuchen. In der Neil-Simon-Komödie spielte er neben Jane Fonda einen spießigen Anwalt. Redford war im selben Jahr auch für die Hauptrolle in Die Reifeprüfung im Gespräch, hielt sich aber für eine Fehlbesetzung (die Rolle wurde von Dustin Hoffman übernommen). 1969 inszenierte George Roy Hill die Westernkomödie Butch Cassidy und Sundance Kid, in der Paul Newman den Zugräuber Butch Cassidy spielte. Zunächst sollte ein gleichrangiger Top-Star wie Steve McQueen oder Warren Beatty den Part des Revolverhelden Sundance Kid übernehmen, doch nachdem sich Newman für ihn eingesetzt hatte, ging die Rolle an Robert Redford. Der große kommerzielle Erfolg des Films machte den Schauspieler zum Superstar.
1973 drehten er und Newman, wieder unter Regisseur von George Roy Hill, die Gaunerkomödie Der Clou, die zu einem der erfolgreichsten Filme der 70er Jahre avancierte. Redford erhielt für die Darstellung des Trickbetrügers Hooker seine bislang einzige Oscarnominierung als Schauspieler. (Redford und Newman, die eng befreundet sind, wollten nach Der Clou erneut zusammenarbeiten, konnten aber bislang kein geeignetes Projekt finden.)
1969 spielte Robert Redford in Schussfahrt einen ehrgeizigen Skifahrer, 1972 in Bill McKay – Der Kandidat einen idealistischen jungen Anwalt, der zum Politiker wird. In den frühen 70er Jahren begann Redford seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Regisseur Sydney Pollack. In Pollacks billig produzierten Western Jeremiah Johnson war er 1972 als zivilisationsmüder Trapper zu sehen, der die Schönheit und Grausamkeit der Rocky Mountains kennenlernt. Der Film, der unter anderem auf Redfords Anwesen in Utah gedreht wurde, war an den Kinokassen kein großer Erfolg, avancierte aber zu einem Klassiker seines Genres. 1973 konnten Pollack, Redford und Barbra Streisand mit dem epischen Liebesfilm So wie wir waren einen großen kommerziellen Erfolg verbuchen. Auch Pollacks Politthriller Die drei Tage des Condor von 1975 wurde zum Kassenhit. Redford wird hier in tödliche Geheimdienstintrigen verwickelt.
Der große Gatsby (1974, Regie: Jack Clayton) und Tollkühne Flieger (1975, Regie: George Roy Hill) konnten die kommerziellen Erwartungen zwar nicht erfüllen. Trotzdem war Redford nach mehreren Top-Hits in kurzer Folge auf dem Höhepunkt seiner Popularität und zwischen 1973 und 1976 der kassenträchtgste Filmstar. Der blonde, blauäugige Schauspieler mit dem strahlenden Lächeln galt weltweit als Sexsymbol. 1976 betätigte er sich bei Die Unbestechlichen erstmals als Filmproduzent. Der Politthriller beschreibt die Arbeit der Zeitungsreporter Bob Woodward (Redford) und Carl Bernstein (Dustin Hoffman), die in den frühen 70er Jahren den Watergate-Skandal aufdeckten. Der von Alan J. Pakula inszenierte Film war bei Kritik und Publikum ein großer Erfolg.
1977 spielte Redford in dem starbesetzten Kriegsfilm Die Brücke von Arnheim und trat dann zwei Jahre nicht mehr vor eine Filmkamera. 1979 inszenierte Sydney Pollack mit ihm Der elektrische Reiter, in dem er als abgewrackter Rodeoreiter ein Wildpferd aus Las Vegas entführt. 1980 debütierte Redford als Filmregisseur und inszenierte das Sozialdrama Eine ganz normale Familie, in dem er allerdings nicht als Schauspieler auftrat. Redford erhielt für sein Regiedebüt den Oscar.
1980 gründete Robert Redford in seiner Heimat Utah das Sundance Institut, das er nach seiner Rolle in Butch Cassidy und Sundance Kid benannte. Ziel dieses Instituts ist die Förderung unabhängiger Filmemacher und ihrer Werke. Seit 1984 findet das jährliche Sundance Film Festival statt, das im Lauf der Jahre zum wichtigsten Treffpunkt der amerikanischen Independent-Regisseure wurde (Filmemacher, die nicht den Massengeschmack bedienenen wollen, sondern an künstlerisch anspruchsvollen Filmen interessiert sind).
In den 80er Jahren trat Redford nur in vier Filmen auf. In Brubaker spielte er 1980 einen idealistischen Gefängnisdirektor. 1984 war er in Der Unbeugsame als Baseballspieler zu sehen. 1985 konnte er, erneut unter der Regie von Sydney Pollack, in dem epischen Liebesfilm Jenseits von Afrika einen großen Erfolg verbuchen. Redford spielte hier an der Seite von Meryl Streep. 1986 war er in dem romantischen Film Staatsanwälte küsst man nicht zu sehen. 1990 kam es zur sechsten und bislang letzten Zusammenarbeit von Pollack und Redford. Doch Havanna, eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der kubanischen Revolution, konnte die kommerziellen Erwartungen nicht erfüllen.
Auch in den 90er Jahren trat Redford nur sporadisch vor die Kamera und spielte lediglich in fünf Filmen mit. In Sneakers (1992) war er der Chef einer Bande von High-Tech-Einbruchsspezialisten. 1993 machte er Demi Moore das titelgebende Unmoralische Angebot. 1998 spielte er in der erfolgreichen Bestsellerverfilmung Der Pferdeflüsterer erstmals unter eigener Regie. Seit 2000 trat er unter anderem in den Filmen Die letzte Festung (2001) und in dem Spionagefilm Spy Game (2001) auf, in dem er als Lehrmeister von Brad Pitt zu sehen war.
Robert Redford hat bislang sechs Spielfilme inszeniert: Eine ganz normale Familie (1980), Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld (1988), Aus der Mitte entspringt ein Fluß (1992), Quiz Show (1994), Der Pferdeflüsterer (1998) und Die Legende von Bagger Vance (2000). Für 2007 ist sein Projekt Aloft angekündigt.
2002 erhielt Redford einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk als Schauspieler, Regisseur, Produzent und Gründer des Sundance Instituts.
[Bearbeiten] Zitate
Als Regisseur würde ich mich als Schauspieler nicht leiden können. Als Schauspieler würde ich mich als Regisseur nicht leiden können.
Demokratie ist das Recht, eine andere Meinung zu haben. (September 2001 auf CNN)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1973: Oscar-Nominierung für Der Clou
- 1981: Regie-Oscar für Eine ganz normale Familie
- 1994: Oscar-Nominierung für Quiz Show
- 2002: Ehrenoscar für sein Lebenswerk
[Bearbeiten] Filmografie
- 1962 – Hinter feindlichen Linien (im Original: War Hunt) – Regie: Denis Sanders (mit John Saxon und Sydney Pollack)
- 1965 – Lage hoffnungslos, aber nicht ernst (im Original: Situation Hopeless...But Not Serious) – Regie: Gottfried Reinhardt (mit Alec Guinness, Paul Dahlke und Mady Rahl)
- 1966 – Verdammte süße Welt (im Original: Inside Daisy Clover)
- 1966 – Dieses Mädchen ist für alle (im Original: This Property is Condemned)
- 1966 – Ein Mann wird gejagt (im Original: The Chase)
- 1967 – Barfuß im Park (im Original: Barefoot in the Park) – Regie: Gene Saks (mit Jane Fonda und Charles Boyer)
- 1969 – Butch Cassidy und Sundance Kid – Regie: George Roy Hill (mit Paul Newman und Katharine Ross)
- 1969 – Blutige Spur (im Original: Tell Them Willie Boy Is Here)
- 1969 – Schussfahrt (im Original: Downhill Racer) – Regie: Michael Ritchie (mit Gene Hackman)
- 1970 – Stromer der Landstraße (im Original: Little Fauss and Big Halsy) – Regie: Sidney J. Furie (mit Michael J. Pollard und Lauren Hutton)
- 1972 – Jeremiah Johnson – Regie: Sydney Pollack (mit Will Geer)
- 1972 – Vier schräge Vögel (im Original: The Hot Rock)
- 1972 – Bill McKay – Der Kandidat – (im Original: The Candidate) Regie: Michael Ritchie (mit Peter Boyle und Melvyn Douglas)
- 1973 – Der Clou (im Original The Sting) – Regie: George Roy Hill (mit Paul Newman und Robert Shaw)
- 1973 – The Way We Were – So wie wir waren – Regie: Sydney Pollack (mit Barbra Streisand)
- 1974 – Der große Gatsby (im Original: The Great Gatsby) – Regie: Jack Clayton (mit Mia Farrow und Bruce Dern)
- 1975 – Die drei Tage des Condor (im Original: Three Days of the Condor) – Regie: Sydney Pollack (mit Faye Dunaway, Cliff Robertson und Max von Sydow)
- 1975 – Tollkühne Flieger (im Original: The Great Waldo Pepper)
- 1976 – Die Unbestechlichen (im Original: All the President's Men) – Regie: Alan J. Pakula (mit Dustin Hoffman, Jack Warden, Jason Robards und Martin Balsam)
- 1977 – Die Brücke von Arnheim (im Original: A Bridge Too Far) – Regie: Richard Attenborough
- 1978 – Der elektrische Reiter (im Original: The Electric Horseman) – Regie: Sydney Pollack (mit Jane Fonda, Valerie Perrine und Willie Nelson)
- 1980 – Eine ganz normale Familie – Regie: Robert Redford (mit Donald Sutherland und Timothy Hutton)
- 1980 – Brubaker – Regie: Stuart Rosenberg (mit Morgan Freeman)
- 1984 – Der Unbeugsame (im Original: The Natural) – Regie: Barry Levinson (mit Robert Duvall, Glenn Close und Kim Basinger)
- 1985 – Jenseits von Afrika (im Original: Out of Africa) – Regie: Sydney Pollack (mit Meryl Streep und Klaus Maria Brandauer)
- 1986 – Staatsanwälte küßt man nicht (Legal Eagles)
- 1988 – Milagro – Der Krieg im Bohnenfeld (The Milagro Beanfield War)
- 1990 – Havanna (Havana) – Regie: Sydney Pollack (mit Lena Olin, Alan Arkin und Tomas Milian)
- 1992 – Aus der Mitte entspringt ein Fluss (im Original: A River runs through it) – Regie: Robert Redford (mit Brad Pitt und Brenda Blethyn)
- 1992 – Sneakers – Die Lautlosen – Regie: Phil Alden Robinson (mit Sidney Poitier, Dan Aykroyd und River Phoenix)
- 1993 – Ein unmoralisches Angebot (im Original: Indecent Proposal) – Regie: Adrian Lyne (mit Demi Moore und Woody Harrelson)
- 1994 – Quiz Show – Regie: Robert Redford (mit John Turturro und Ralph Fiennes)
- 1996 – Aus nächster Nähe (im Original: Up Close & Personal) – Regie: Jon Avnet (mit Michelle Pfeiffer)
- 1998 – Der Pferdeflüsterer (im Original: The Horse Whisperer) – Regie und Titelrolle: Robert Redford (mit Kristin Scott Thomas, Sam Neill, Dianne Wiest und Scarlett Johansson)
- 2000 – Die Legende von Bagger Vance (im Original: Bagger Vance) – Regie: Robert Redford (mit Will Smith, Matt Damon und Charlize Theron)
- 2001 – Die letzte Festung (im Original: The Last Castle) – Regie: Rod Lurie
- 2001 – Spy Game – Der finale Countdown – Regie: Tony Scott (mit Brad Pitt)
- 2004 – Anatomie einer Entführung (im Original: The Clearing) – Regie: Pieter Jan Brugge (mit Helen Mirren und Willem Dafoe)
- 2005 – Ein ungezähmtes Leben (im Original: An Unfinished Life) – Regie: Lasse Hallström (mit Jennifer Lopez und Morgan Freeman) – Deutscher Kinostart: 24. November 2005
- 2006 – Charlotte's Web Regie: Gary Winick, mit Dakota Fanning
[Bearbeiten] Deutsche Synchronstimme
Seit 1969 wurde Robert Redford in fast all seinen Filmen von Rolf Schult synchronisiert. In den 1970er-Jahren war auch Christian Brückner als Sprecher zu hören. Seit 1979 wird Redford nur noch von Schult gesprochen. (Deutsche Synchronkartei)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Robert Redford im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Robert Redford in der Internet Movie Database
- Prisma Online – mit aktuellen TV-Hinweisen
- Robert Redford bei MovieMaze.de
- „Robert Redford gründet Kinokette für anspruchsvolle Filme“, dpa, 23. Mai 2005
[Bearbeiten] Fußnoten
Personendaten | |
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NAME | Redford, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Charles Robert Redford (voller Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 18. August 1937 |
GEBURTSORT | Santa Monica, Kalifornien, USA |