Dickel (Familienname)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dickel ist ein deutscher Familienname.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bedeutung des Familiennamens
Die Vorfahren der meisten Namensträger Dickel stammen aus den Dörfern Girkhausen und Berghausen in der ehemaligen Grafschaft Wittgenstein. In Girkhausen sind sie urkundlich ab 1515 in der Schreibweise Dyckel nachweisbar, in Berghausen seit 1576 in der heutigen Schreibweise. Diese bis heute nahezu unveränderte Schreibweise weist auf einen sehr alten Namensursprung (Vorname) hin. Man kann annehmen, dass bereits beim ersten Auftreten des Namens in Hessen und Wittgenstein im 15. bzw. 16. Jahrhundert die ursprüngliche Bedeutung des Familiennamens für die Träger verlorengegangen ist.
Max Gottschald verweist in seinem Buch "Deutsche Namenkunde" auf S. 230 zum einem auf den Namen Benedictus. Zum anderem leitet er ähnliche Namen wie Diegel und Tickel von den althochdeutschen Vornamen "Theodicho", "Tiacco" bzw. "Dyko" ab. Die Bedeutung des Namens lautet übersetzt Volk. (Vgl. dazu den Namensursprung der Sprache "Deutsch")
Ebenso verweisen Heintze/Cascorbi in "Die deutschen Personennamen" auf S.480 auf "Theodicho" (althd. "diot", sächsisch "diota") u.a. für die Namen Dicke, Ticke, und Tickel.
[Bearbeiten] Geographische Verbreitung
Ein Zweig der Linie aus Girkhausen wanderte im 18. Jahrhundert in den Wittgensteiner Landesteil Homburg nach Nümbrecht ab. Aus dieser Linie stammt der letzte Innenminister der DDR Friedrich Dickel ab.
Aber auch in Hessen gibt es bereits sehr früh Orte, in denen diese Familiennamen auftreten. Es sind dies:
- in der ehemaligen Grafschaft Solms-Lich ab dem 15. Jahrhundert in den Dörfern Münster, Ettingshausen und Oberbessingen bei Grünberg
- in der ehemaligen Grafschaft Hessen-Darmstadt ab dem 16. Jahrhundert im Dorf Oberbreidenbach (Hessen) bei Romrod
- in Gross Felda ab dem 17. Jahrhundert
- teilweise werden Angehörige dieser Familien in Hessen auch Diegel geschrieben
In Sachsen ist der Name in den Orten Mittweida, Unterscheibe, Scheibenberg bei Chemnitz nachweisbar. Diese Namensträger besitzen lt. dem Chemnitzer Wappenbuch ein Wappen, dass dem der Tickel aus Tramin in Südtirol ähnelt. Der Name wird dort auch teilweise Dickelt geschrieben.
Im heutigen Niedersachsen sind mehrere Familien in Salzbergen nachweisbar. Teilweise wird dort der Name auch Diekel geschrieben.
Im Münsterland sind weitere Familien bekannt, die den Familiennamen Diekel tragen und aus der Stadt Leiden (NL) stammen.
[Bearbeiten] Namensträger
- Friedrich Dickel (aus der Linie Nümbrecht), Armeegeneral und Innenminister der ehemaligen DDR
- Gerhard Dickel (aus der Linie Bad Berleburg/Wittgenstein), Musikprofessor und Organist
- Karl Dickel (aus der Linie Bad Berleburg/Wittgenstein), Forstwissenschaftler und Jurist
- Norbert Dickel (aus der Linie Berghausen/Wittgenstein), ehem. Fußballspieler
- Die amerikanische Whisky-Marke George Dickel stammt von Georg Adam Dickel (aus der Linie Grünberg)