Static Wikipedia February 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Web Analytics
Cookie Policy Terms and Conditions Familienname - Wikipedia

Familienname

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Familienname (auch Nachname, Zuname oder amtsdeutsch einfach Name) dient der besseren Unterscheidbarkeit von Personen und als Ergänzung zum Vornamen. Im Hochdeutschen steht nach dem Vornamen und eventuellen Zwischennamen der Familienname an letzter Stelle.

Mit dem Familiennamen wird in der Regel die Zugehörigkeit zu einer Familie ausgedrückt. Dies äußert sich im Geburtsnamen oder veraltet Mädchennamen (Zugehörigkeit zur Elternfamilie), im Ehenamen (Zugehörigkeit zur Familie des Ehepartners) und im Doppelnamen (Zugehörigkeit zu beiden Familien der Ehepartner). Außerdem gelten Künstlernamen und Ordensnamen als Familiennamen, ohne hierzu einen verwandschaftlichen Bezug zu haben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Häufigkeit

Der häufigste Familienname der Welt ist das chinesische Li mit über 90 Millionen Vorkommen in seinen verschiedenen Schreibweisen. In China gibt es nur 3600 Familiennamen. In Deutschland sind es fast eine Millionen verschiedener Familiennamen. Hier ist Müller/ Mueller mit 600.000 Vorkommen knapp führend vor Schmidt/ -tt/ -d/ -tz.

[Bearbeiten] Entwicklung der Familiennamen

Der frühere Beiname zur eindeutigen Bestimmung einer Person wurde erstmals im 9. Jahrhundert in Venedig vererbter Familienname. Diese Sitte breitete sich von dort aus im 10. Jahrhundert nach Norditalien und Südfrankreich aus. Im 11. Jahrhundert gelangte der Gebrauch nach Katalonien und Nordfrankreich, im 12. Jahrhundert nach England und in die das Gebiet der Schweiz. Danach wurde der Gebrauch eines festen Familiennamens auch in den west- und süddeutschen Städten üblich. Anfang des 15. Jahrhunderts waren Familiennamen überall in Deutschland anzutreffen, aber nicht durchgehend. Auch konnte der Familienname noch wechseln, zum Beispiel bei Wegzug oder aufgrund neuer Berufstätigkeit. Während der Adel seit der Erblichkeit der Lehen im Jahr 1037 feste Familiennamen trug, um seine Erbansprüche geltend machen zu können, folgten erst später die Patrizier und Stadtbürger. Bäuerliche Gegenden kamen ohne einen festen Familiennamen bis zum 17. oder 18. Jahrhundert aus, in Friesland wird er erst im 19. Jahrhundert gesetzlich eingeführt.

Umgangssprachlich werden vor allem in süddeutschen Regionen bei Frauen teilweise die Familiennamen durch Anhängen der Endung "-in" erweitert, z.B. Bernauerin. Dieses Suffix wurde noch bis ins 18. Jahrhundert auch in amtlichen Dokumenten, z.B. den Kirchenbüchern, so eingetragen.

[Bearbeiten] Herkunft der Familiennamen

Die häufigsten deutschen Familiennamen stammen von

  • Berufsbezeichnungen,

andere sind

  • vom Herkunftsort (Toponyme),
  • vom Herkunftsland (geografische Herkunft)
  • dem Vornamen des Vaters (Patronyme),
  • dem Vornamen der Mutter (Metronyme),
  • der Wohnstätte (zumeist Lagebezeichnungen) oder
  • von Eigenschaften (Übernamen)

abgeleitet.

[Bearbeiten] Berufe

Unter den 50 häufigsten Familiennamen stellen die Berufsnamen die Mehrheit (30 Namen), schon die ersten 14 sind Berufbezeichnungen. Dazu gehören Müller, Schmidt (Schmied), Schneider, Fischer, Meyer (Oberbauer, Großbauer), Weber, Wagner (Wagenradbauer), Becker (Bäcker) und Schulz (Ortsvorsteher, Polizist).

Einige Berufsnamen sind nicht unmittelbar als solche erkennbar, denn sie waren Übernamen für die eigentlich ausgeübten Berufe. Beispiele: Nabholz für einen Wagner, Stoiber oder Stauber für einen Müller, Hartnagel für einen (Nagel-)Schmied.

[Bearbeiten] Vornamen der Mutter, des Vaters

Einen vom Vornamen des Vaters oder der Mutter abgeleiteten Nachnamen nennt man Patronym bzw. Metronym. In einigen Ländern, z. B. Island, wird der Nachname auch heute noch immer aus dem Vornamen des Vaters abgeleitet. Ursprünglich war dies in vielen Sprachen weit verbreitet.

Sehr viel seltener finden sich von der Mutter abgeleitete Namen (zum Beispiel Tilgner von Ottilie, Trienes von Trina = Catharina oder Merkens von Merken = Maria). Im Laufe der Jahrhunderte verschwand außerhalb von Norddeutschland die Endung; es blieb nur der Vorname allein als Familienname (wie Claus, Johann oder Otto). Die häufigsten deutschen Familiennamen dieser Art sind Hartmann, Werner, Herrmann, Walter, Friedrich und Günther.

Beispiele für Vatersnamen, die mit einem lateinischen Genitiv ("aus der Familie des Paul" oder "Pauls Sohn") gebildet werden, sind Pauli, Jakobi oder Bernardi.

Die Vielfalt deutscher Dialekte und die Vorliebe der Bevölkerung, gängige Vornamen abzukürzen oder zu verändern, führt dazu, dass Namen wie Wetzel (Variante von Werner), Jahn (von Johannes), Vick (=Friedrich), Bentele (von Pantaleon) nicht mehr als ursprüngliche Patronyme erkennbar sind. Besonders ursprünglich auf -old und -hart endende Vornamen enden mit einem starken Genitiv-z, solche mit der Endung s, z oder einer Vokalendung enden mit einem -en (z.B. Otten von Otto).

[Bearbeiten] Eigenschaften

Übernamen sind aus körperlichen, charakterlichen oder biographischen Auffälligkeiten einer Person gebildet. Namensgebend sind häufig die Körpergröße (Klein, Groß), (Lang, Kurz), die Haarfarbe (Braun, Schwarz) oder die Haarform (Krause), und andere Körpermerkmale (Links steht für einen Linkshänder), Charaktereigenschaften (Kühn, Fromm, Gut, Böse, Froböss=jähzornig) und besondere Merkmale (Neumann bedeutet der Neuhinzugezogene). Dagegen deutet Übel oder Uibel nicht auf einen Charaktermangel hin, sondern auf den Besitzer eines geringwertigen Grundstücks (Übelacker) oder einen Schwerhörigen (Übelhör); die 2. Hälfte des Namens ging im Lauf der Jahrhunderte „verloren“.

[Bearbeiten] Herkunft

Auch von Ortsnamen leiten sich viele Familiennamen ab, die angeben, aus welchem Ort die Familie ursprünglich stammt oder längere Zeit gewohnt hatte, und geographische Namen (darunter die Zusammensetzungen mit -bach, -berg oder -tal). Beispiele sind Adenauer (aus Adenau stammend), Bayer (aus Bayern) oder Böhm (aus Böhmen).

Hofnamen oder Wohnstättennamen lassen sich einem ganz bestimmten Bauernhof oder einem bestimmten Wohnplatz zuordnen. Mit der Übernahme als Eigentümer oder Pächter war der frühere Familienname nicht mehr gebräuchlich, der neue Wohnsitznamen wurde Familienname. 1828 wurde die Annahme des Hofnamens in Westfalen untersagt.

[Bearbeiten] Humanistennamen

In der frühen Neuzeit benutzten Gelehrte häufig latinisierte Formen ihres Familiennamens, damit man im lateinischen Schriftverkehr die Namen deklinieren konnte. Manchmal wurde dazu der deutsche Name übersetzt (Sagittarius aus Schütz, Praetorius aus Schulz oder Schultheiß, Agricola aus Bauer), manchmal wurde nur eine lateinische Endung angehängt (Schwarzbegius oder Kopernikus von Koppernigk). Seltener wurden auch griechische Namen benutzt; das berühmteste Beispiel ist Melanchthon („Schwarzert“). In manchen Familien blieb die lateinische Form bis heute als Familienname erhalten.

[Bearbeiten] Sonstige

Nicht alle Familiennamen lassen sich eindeutig erklären. Tiernamen können zum Beispiel auf Eigenschaften hinweisen, aber auch auf ausgeübte Tätigkeiten oder können gar Herkunftsnamen nach einem Haus sein, an das statt einer Hausnummer ein Tierbild gemalt war. Häufig vorkommende Tiernamen sind Fuchs, Wolf, Luchs.

[Bearbeiten] Adelstitel

Die in Deutschland seit der Weimarer Republik abgeschafften Adelstitel können als Zusatz im Namen angeführt werden und gelten dann als Namensbestandteil, wobei der Titel nicht vorangestellt, sondern als Zwischenname hinter den Vornamen erscheint, z.B. Ernst Fürst von Waldburg-Zeil

[Bearbeiten] Veränderlichkeit von deutschen Familiennamen

Bis 1800 waren Wandel des Familiennamens durch geänderte Schreibweise, durch Umformung und durch Kürzung oder Erweiterung des Namens oder auch Ersatz durch einen völlig anderen Namen keine Seltenheit und kommen bis in die Gegenwart vor. Die Möglichkeiten zur Veränderung des Namens sind damit noch weit vielfältiger, als sie sich schon aus den verschiedenen Schreibweisen des phonetischen Alphabets ergeben und eine der Hauptursachen für Tote Punkte der genealogischen Forschung. Zwar gab es in der Regel im 16. Jahrhundert bereits feste Familiennamen, doch nicht von so einer Festigkeit wie in unserem heutigen Sinne. Feste und erbliche Familiennamen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass ein Berufsname im Gegensatz zum tatsächlich ausgeübten Beruf der Person stehen kann, die Väter und ihre Söhne jeweils denselben Namen haben und Unterscheidungen gebraucht werden wie „der Ältere“ und „der Jüngere“. Doch sind willkürliche Namensänderungen durch Gesetz zum Beispiel in Sachsen erst 1662 verboten worden. Aber auch danach gibt es noch Veränderungen, etwa durch Eindeutschung fremd klingender Namen, durch Adoption, Legitimation unehelicher Kinder, Eheschließung, Ehescheidung, Nobilitierung, Konfessionswechsel (Übertritt aus dem Judentum), Namenverleihung für Findelkinder, durch Bildung von Doppelnamen wie Schulz-Blochwitz bei zu häufigen Namen, durch Annahme von Künstlernamen und dazu noch nach wie vor schwankender Schreibweise in vielen Fällen.

Im 16. Jahrhundert (vor allem in der ersten Hälfte), weniger schon im 17. Jahrhundert und sehr selten im 18. Jahrhundert waren im mitteldeutschen Sprachraum die folgenden Änderungen verbreitet: Ein Beiname, der den Beruf (Jorge, „der Steinmetz“), die Herkunft (Hans von Pyrna; aber keinesfalls adlig!), die Wohnstätte (Hans An gen End=„Hans, der in dem Haus 'am Ende' des Dorfes wohnt“) oder bestimmte Eigenschaften (Hans der Lange) kennzeichnete, verdrängte den bereits vorhandenen Familiennamen, besonders deutlich bei Namen wie: „Hans Sternkopf sonst Stahl genannt“, der später nur noch als „Hans Stahl“ erschien.

Oft unterschätzt wird die Veränderlichkeit über eine bloße Veränderung der Schreibweise hinaus: Aus einem Ruhdorff, später Rudroff und Rudolph, konnte ein Rother und Ruther werden, ja sogar Röther und Röder. Namen konnten erweitert (etwa durch Zusammenziehung mit dem väterlichen Beinamen) oder gekürzt (Schummann zu Schumm), bei Gebildeten auch latinisiert werden. Tauchte in einem Ort ein Namensträger mit einem seltenen Namen auf, so wurde der Name oft an bereits bekannte Namen angeglichen (Preterman zu Brettner, Kreynitz zu Grentz usw.), wobei die Veränderungen tiefgreifend sein können und auch Vokale (Jahn zu John), auch als Anfangsbuchstaben, betreffen können.

Gesetzlich unterbunden wurde die Veränderlichkeit der Familiennamen in

  • Bayern 1677
  • Österreich 1776
  • Preußen 1795
  • Friesland 1811

1874 wurden die Standesämter eingeführt und die Namen festgeschrieben, was fahrlässige Rechtschreibfehler bei der Übertragung aber nicht ausschloss.

[Bearbeiten] Familiennamen fremdsprachiger Herkunft

Es gibt viele Familiennamen, die auf eine nichtdeutsche Herkunft eines Vorfahren hinweisen. Solche Namen wurden bei der amtlichen Registrierung als zu wenig deutsch bewertet und daher eingedeutscht. Auch geschah der Angleich an die deutsche Schreib- oder Sprechweise aus Gewohnheit im alltäglichen Umgang mit dem Namen; seltener auf Betreiben des Namensträgers. Betroffen sind besonders Familiennamen, die ganz oder in Teilen ähnlich klingen wie existente deutsche Namen oder Namensteile.

Beispiele: "ek" (slawisch/polnisch) zu "heck", "cz" (slawisch/polnisch) zu "tz", "kow" (slawisch) zu "hof", "ros" (baltisch) zu "roß", "šic" (slawisch) zu "schütz", "val" (französisch) zu "wall".

Besonders im Dritten Reich konnten Träger slawischer und französischer Namen ihre Namen eindeutschen lassen. So entstand beispielsweise aus dem schlesischen Familiennamen „Mocigemba“ (wörtlich übersetzt „Gib Mündchen“) der deutsche Name Mundner.

[Bearbeiten] Ausländische Familiennamen

Bei Familiennamen aus dem nichtdeutschen Sprachraum kann sich ihr Gebrauch und ihre Reihenfolge (Vor- und Nachname) von den Gebräuchen im deutschen Sprachraum unterscheiden. Oftmals wird der Familienname vorangestellt. Beispielsweise ist es bei russischen Familiennamen der Gebrauch das Patronym mit Vornamen zu benutzen; im Zweifelsfall hilft freundliches Nachfragen.

[Bearbeiten] China, Japan, Korea und verschiedene europäische Staaten

  • Der Familienname wird, wie in den meisten asiatischen Ländern, zuerst genannt.
  • Der Namensteil, der im deutschen Sprachraum als Vorname bezeichnet wird, wird in diesen Ländern erst nach dem Familiennamen genannt und ist deshalb nachgestellt.
  • Östlich und südöstlich des deutschen Sprachraumes in Europa wird i.d.R. stets zuerst der Nachname, dann der Vorname genannt, wenn jemand genannt, notiert oder aufgerufen wird (z.B. Jakowski Marek).
  • Die Betitelung der Person wird hinter den Vornamen gestellt. So heißt z.B. Herr Attila Szabó in Ungarn „Szabó Attila úr“ (Szabó Attila Herr). Seine Frau würde mit "Szabóne Attila" angesprochen (Szabó Attila's Ehefrau).
  • In slawischen Sprachen lautet die männliche und weibliche Form des Familiennamens unterschiedlich (z.B. Jakowski/Jakowska, Hurvinek/Hurvinkova, Boltsow/Boltsowa). Auch in Griechenland lautet die weibliche Form anders (Kolidis/Kolidi oder Tataros/Tatarou).
  • Im Russischen wird der Vorname des Vaters als Sippenname zwischen Vor-und Familiennamen gestellt: Mihail Pawlowitsch Lazarow (Sohn des Pawel), Lidija Andrejewna Lazarowa (Tochter des Andrej). Personen werden häufig auch nur mit Vor- und Sippennamen angesprochen.

Bei Übertragungen ins Deutsche wird bei chinesischen und koreanischen Namen die Originalreihenfolge in der Regel beibehalten. In Japan und Ungarn wird im Umgang mit westlichen Ausländern häufig eine Reihenfolge verwendet, die der Deutschen entspricht. Auch bei der Übertragung ins Deutsche werden japanische Namen – im Gegensatz zu chinesischen und koreanischen Namen – häufig umgestellt. Des Weiteren wird der Familienname z. T. in Großbuchstaben geschrieben um eine Verwechslung zu vermeiden, z. B. „ABE Shinzō“.

In China und Korea bestehen Familiennamen überwiegend nur aus einer Silbe bzw. einem Schriftzeichen. Chinesen und chinesisch Stämmige in Hongkong, Singapur und anderen Staaten mit britischer Kolonialvergangenheit haben häufig auch einen westlichen Vornamen zu ihrem chinesischen Familiennamen (z.B. Michael Cheng, Judy Wu, David Kwang).

[Bearbeiten] Indonesien

Indonesische Namen bestehen im Allgemeinen aus mehreren Teilen, die alle nicht erblich sind. Im Verkehr mit deutschen Behörden kann dann der letzte „Vorname“ an die Stelle des Familiennamens treten.

[Bearbeiten] Island

Auf Island und auf den Färöer haben nur wenige Personen Familiennamen in unserem Sinne. Meist handelt es sich dabei um aus Dänemark stammende Familien. Der zweite Name besteht aus dem Namen des Vaters erweitert um -son (Jungen) oder -dóttir (Mädchen). Benennungen nach der Mutter waren früher selten (uneheliche Geburt mit unbekanntem Vater), sind aber heute im Zuge der Gleichstellung gesetzlich möglich. So gibt es in Island überhaupt keine durchgehenden Nachnamen (Stammbaumsuche wird erschwert), stattdessen wird der Vorname des Vaters als Nachname verwendet: Erik Johansson - Lars Eriksson - Malte Larsson - Henning Maltesson usw. Bei Frauen wird statt der Endung -son die Endung -dottir (Tochter) verwendet. Die frühere isländische Präsidentin Vigdis Finnbogadottir war also eine Tochter des Finnboga.

[Bearbeiten] Skandinavien und die Niederlande

In Dänemark, Norwegen und Schleswig enden Familiennamen meist auf -sen. Die Endung bedeutet Sohn, so dass Jensen Sohn des Jens hieße. Die sen-Namen finden sich auch ziemlich oft im Friesischen und Niederländischen. In Schweden wird statt -sen das Suffix -son benutzt. Die weibliche Form -dotter wird nicht mehr benutzt.

[Bearbeiten] Spanien, Portugal und Lateinamerika

In Spanien, Portugal und in Südamerika bildet sich der Familienname des Kindes aus jeweils einem Teil des Nachnamens der Eltern. In diesen Ländern haben somit alle Menschen zwei Familiennamen, den von Vater und Mutter nacheinander. In Spanien und Spanischamerika ergibt sich der Nachname aus dem ersten Nachnamen des Vaters und dem ersten Nachnamen der Mutter, die in der aufgeführten Reihenfolge genannt werden.

Raul Mendez Sanchez ist also z.B. der Sohn von Miguel Mendez Aznar und Isabela Sanchez Hernandez.

In Portugal und Brasilien ergeben sich die Nachnamen vom jeweils zweiten Nachnamen der Eltern, wobei der der Mutter zuerst genannt wird.

Felipe Faria Duarte ist also z.B. der Sohn von Henrique Coelho Duarte und Carolina Lemos Faria.

Ausnahmen bilden Kinder, deren Eltern den selben Nachnamen väterlicherseits haben. Dann erhält das Kind nur einen Nachnamen. Bsp.: Das Kind von Antonio da Costa Morreira und Maria Sousa Morreira heißt einfach Josefina Morreira.

Heiratet in Portugal ein Paar so erhält die Frau sogar einen dritten Nachnamen, nämlich den zweiten Nachnamen (väterliche Seite) des Mannes.

[Bearbeiten] Türkei

Hier wurden Familiennamen 1934 gesetzlich vorgeschrieben.

[Bearbeiten] Familiennamenhäufigkeiten

Die Familiennamenhäufigkeit ist die absolute und relative Häufigkeit von Familiennamen in einer Bevölkerung oder Teilbevölkerung. Aus diesen Häufigkeiten lässt sich unter Berücksichtigung der Veränderlichkeit von Familiennamen der Inzuchtkoeffizient f einer Population relativ leicht errechnen, indem man die prozentualen Häufigkeiten p aller Familiennamen quadriert, dann alle so erhaltenen Quadrate summiert und durch vier dividiert (siehe Isonymie), also

f = \frac{\sum p^2}{4}

Trotz der Mehrfachentstehung vieler Familiennamen gilt diese statistische Beziehung im statistischen Mittel.

Ebenfalls lässt sich mit der Verteilung der Familiennamenhäufigkeiten der Grad der Blutsverwandtschaft zwischen Bevölkerungen und damit ihr Heiratskreis messen, ebenso zwischen Berufsgruppen oder auch die Ahnengemeinschaft zwischen zwei oder mehreren Ahnenlisten, aber auch der Einzugsbereich der Zuwanderung zu Städten bzw. zentralen Orten. Der Grad der Verwandtschaft (bzw. Ähnlichkeit) ist dabei der von 0 bis 1 normierte statistische Korrelationskoeffizient r. Dabei bedeutet r = 0,00, dass in den verglichenen zwei Ahnenlisten in einer festgelegten Vorfahren-Generation, z. B. in der sechsten, kein einziger Familienname identisch ist; r = 1,00, dass dieselben Namen mit derselben prozentualen Häufigkeit in beiden Listen vorkommen (was eigentlich nur bei vollständiger Ahnengemeinschaft möglich ist).

[Bearbeiten] Namensträgerforschung

Die Namensträgerforschung darf als eine Form der Stammtafel-Forschung aufgefasst werden. Arbeitsmittel ist in der Regel eine Namensträgerkartei bzw. -datei, in der alle Träger desselben Familiennamens erfasst werden. Wobei unter Berücksichtigung der Veränderlichkeit der Familiennamen und des phonetischen Alphabets verschiedene Formen des Namens als jeweils eine Einheit zu betrachten sind.

Wenn Namensträgerforschung nicht nur bloßen Sammeleifer dokumentiert, dann sind systematische Arbeit und genaue Verzeichnisse der ausgewerteten Quellen notwendig. Sinn haben derartige Datensammlungen insbesondere für relativ seltene Namen. In manchen Fällen sind sie der einzige Weg, um einen Toten Punkt der genealogischen Forschung zu klären. Bisher gibt es in Deutschland noch keine umfassende Datenbank aller Publikationen, Karteien und Vereine (in England One-Name-Societies genannt[1]), die sich mit einem Familiennamen und den verwandtschaftlichen Beziehungen seiner Träger befassen.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Familiennamenbuch der Schweiz. Bd. 1–4, Polygraphischer Verlag, Zürich 1968–1970.
  • Rosa und Volker Kohlheim: Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20.000 Nachnamen. Duden, 2005, ISBN 3411708514 (Auflage 2000 ISBN 3411030712).
  • Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Suhrkamp, 1972, ISBN 3518365657.
  • Horst Naumann: Das große Buch der Familiennamen. Bassermann, ISBN 3809407291 (Weltbild ISBN 3828919553).
  • Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. ISBN 3423032669.
  • Dudenredaktion (Hrsg.), Gesellschaft für deutsche Sprache (Hrsg.): Name und Gesellschaft. Soziale und historische Aspekte der Namengebung und Namenentwicklung. Dudenverlag, 2001, ISBN 3-411-70581-7.
  • Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. ISBN 3-7980-0355-6.
  • Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Berlin 1971.
  • Ernst Schwarz: Deutsche Namenforschung. Band 1: Ruf- und Familiennamen. Band 2: Orts- und Flurnamen. Göttingen 1950.
  • Heintze-Cascorbi: Die Deutschen Familiennamen. Berlin 1933.
  • A. Bähnisch: Die Deutschen Personennamen. Leipzig 1910.
  • Reinhold Trautmann: Die altpreußischen Personennamen. 1925.
  • Max Mechow: Deutsche Familiennamen preussischer Herkunft. Tolkemita, Dieburg 1991.
  • Jürgen Udolph: Professor Udolphs Buch der Namen. München 2005.

[Bearbeiten] Weblinks

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Familienname – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. One-name_study – englischsprachige Wikipedia

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2006 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu