Die unendliche Geschichte
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Die unendliche Geschichte ist der Titel eines phantastischen Romans, veröffentlicht von Michael Ende (* 1929; † 1995) im Jahr 1979.
Der Roman wurde 1979 mit dem Buxtehuder Bullen und 1980 mit dem Silbernen Griffel und dem Wilhelm-Hauff-Preis ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Struktur des Buches
Der Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur ist nicht schwarz gedruckt, sondern zweifarbig (in den meisten Drucken zumindest), um die echte Welt (rote Schrift) und Phantásien (blaugrüne Schrift) zu unterscheiden (Farben variieren). Das Buch hat 26 Kapitel, jedes davon beginnt in alphabetischer Reihenfolge von A bis Z mit einer großen, reichlich verzierten Initiale. Die Gesamtgestaltung wurde zusammen mit der Illustratorin Roswitha Quadflieg entwickelt. In der Neuauflage des Buches von 2004 fehlen diese Initialen sowie die grüne Schrift.
Endes Roman beinhaltet ein „Buch im Buch“. Die Geschichte des Hauptcharakters, Bastian, und die von Phantásien überschneiden sich so lange, bis es am Schluss zusehends schwieriger wird, sie auseinander zu halten.
Durch diese Struktur gelingt es Ende, zumindest innerhalb seines Werkes, die Grenze zwischen Leser und Romanfigur verschwimmen zu lassen, da Bastian sich im Verlauf der Geschichte zwischen dem einen und dem anderen hin und her bewegt.
[Bearbeiten] Kapitel
(Einleitung) | TAIRAUQITNA rednaeroK darnoK lraK :rebahnI | |||||
I | Phantásien in Not | A | XIV | Goab, die Wüste der Farben | N | |
II | Atréjus Berufung | B | XV | Graogramàn, der Bunte Tod | O | |
III | Die uralte Morla | C | XVI | Die Silberstadt Amargánth | P | |
IV | Ygramul, die Viele | D | XVII | Ein Drache für Held Hynreck | Q | |
V | Die Zweisiedler | E | XVIII | Die Acharai | R | |
VI | Die drei magischen Tore | F | XIX | Die Weggenossen | S | |
VII | Die Stimme der Stille | G | XX | Die Sehende Hand | T | |
VIII | Im Gelichterland | H | XXI | Das Sternenkloster | U | |
IX | Spukstadt | I | XXII | Die Schlacht um den Elfenbeinturm | V | |
X | Der Flug zum Elfenbeinturm | J | XXIII | Die Alte Kaiser Stadt | W | |
XI | Die Kindliche Kaiserin | K | XXIV | Dame Aiuola | X | |
XII | Der Alte vom Wandernden Berge | L | XXV | Das Bergwerk der Bilder | Y | |
XIII | Perelín, der Nachtwald | M | XXVI | Die Wasser des Lebens | Z |
[Bearbeiten] Inhalt
[Bearbeiten] (Einleitung) TAIRAUQITNA rednaeroK darnoK lraK :rebahnI
In einem Antiquariat findet der Protagonist Bastian Balthasar Bux ein Buch, das ihn magisch anzieht. Er stiehlt es dem Antiquar, Karl Konrad Koreander, und flieht aus dem Antiquariat, während der Inhaber telefoniert. Er flüchtet auf den Speicher in seiner Schule, den Ort seiner täglichen Niederlagen, und beginnt das Buch zu lesen.
Die Einleitung, die komplett in der realen Welt spielt, endet mit dem Namen des Buches, Die Unendliche Geschichte.
[Bearbeiten] I. Phantásien in Not
„Alles Getier im Haulewald duckte sich in seine Höhlen, Nester und Schlupflöcher.“ - So beginnt Bastians neues Buch. Die Geschichte fängt mit einer Beschreibung der vier Boten Blubb, dem Irrlicht; Pjörnrachzarck dem Felsenbeisser; Ückück dem Winzling; und Wúschwusul dem Nachtalb an, die zur Kindlichen Kaiserin unterwegs sind, um Hilfe zu erbitten, da das Land Phantásien von dem Nichts bedroht wird, das sich unaufhörlich ausbreitet und große Teile des Landes verschlingt.
In diesem Kapitel ist Bastian nur eine Hintergrundfigur, das Kapitel ist beinahe vollständig in Grün geschrieben, abgesehen von einer kleinen roten Zwischenbemerkung.
[Bearbeiten] II. Atréjus Berufung
Beratungen, die das Wohl und Wehe ganz Phantásiens betreffen, werden abgehalten. Die Kindliche Kaiserin ist schwer krank. Sie ist zwar die Herrscherin über all die Länder Phantásiens, gibt aber den Dingen freien Lauf. Sie macht keinen Gebrauch von ihrer Macht: sie befiehlt nichts und richtet niemanden. Sie ist sozusagen das „Herz“, der „Mittelpunkt“ Phantásiens. Ihr Tod würde das Ende ihres Reiches bedeuten. Im Elfenbeinturm sind die 499 besten Ärzte von Phantásien versammelt. Sie besuchen die Kindliche Kaiserin, ohne zu verstehen, woraus ihre Krankheit besteht. Sie hat kein Fieber, nichts ist geschwollen, keinen Ausschlag, keine Entzündung. Es ist einfach, als ob sie am Verlöschen wäre - man weiß nicht warum. Während die Ärzte diskutieren, kommt der Caíron, der beste aller Ärzte und ein Zentaur, hinzu und kündigt an, er werde einem Helden namens Atréju aus dem Gräsernen Meer AURYN übergeben, das Zeichen der Kindlichen Kaiserin, und ihn auf die Suche nach einem Heilmittel schicken, um das ganze Land zu retten. Dieser tritt die Große Suche an.
[Bearbeiten] III. Die Uralte Morla
Von einer riesigen Sumpfschildkröte, der Uralten Morla, erfährt Atréju, dass die Kindliche Kaiserin einen neuen Namen braucht, um zu genesen, und dass nur die Uyulála im Südlichen Orakel ihm weiterhelfen könne. Auf dem Weg zur Uralten Morla verliert Atréju sein Pferd Artax, das ihm das Liebste auf der Welt war.
[Bearbeiten] IV. Ygramul, die Viele
Durst und Hunger beginnen Atréju in der Felsenwüste zu plagen, in der er umherirrt, nachdem er die Sümpfe der Traurigkeit, in denen die Uralte Morla lebt, hinter sich gelassen hat. Bald trifft er auf Ygramul, einen Schwarm Insekten, die sich verhalten wie ein Wesen, und die dabei sind, einen weißen Glücksdrachen namens Fuchur zwecks späterem Verzehr mittels ihres Giftes zu töten. Atréju erfährt, dass Ygramuls Gift demjenigen, der damit gestochen wird, die Macht verleiht, sich durch Gedanken an jeden Ort in Phantásien zu bewegen. Atréju lässt sich stechen und wünscht sich zum Südlichen Orakel, was ihm Fuchur, sehr zu Ygramuls Leidwesen, nachmacht. Dann wird ihm schwarz vor Augen.
(In diesem Kapitel verliert Gmork, der Werwolf, von dem später die Rede ist, jede Spur von Atréju.)
[Bearbeiten] V. Die Zweisiedler
Atréju war sehr erstaunt und auch erfreut, dass der Glücksdrache Fuchur sich auch zum Südlichen Orakel gewünscht hatte. Doch einen Augenblick lang befallen Atréju Zweifel, ob ihn Ygramul nicht betrogen hat, denn er befindet sich noch immer in einer Wüste, doch, wie er bald merkt, in einer ganz anderen, wo er auf das Gnomenpaar Urgl und Engywuck trifft. Engywuck bezeichnet sich selbst als Experte für die Uyulála, obgleich er nicht einmal weiß, worum es sich handelt. Urgl und Engywuck pflegen Atréju und den Drachen Fuchur, der nun Atréjus ständiger Begleiter wird, gesund.
[Bearbeiten] VI. Die drei magischen Tore
Fuchur schläft immer noch tief, als Engywuck Atréju erklärt, dass der Zugang zur Uyulála durch drei magische Tore versperrt ist
Das Große Rätsel Tor (auch in der Originalversion so geschrieben) wird von zwei Sphinxen bewacht, die sich gegenseitig ansehen und ihre Augen stets geöffnet haben. Wer das Tor passieren will, muss warten, bis sich die Augen der Sphinxen verschlossen haben. Warum sie das tun, ist jedoch ein Rätsel. Wer beim Betreten des Tores von den Sphinxen angesehen wird, erstarrt solange, bis er alle Rätsel der Welt gelöst hat. Schafft man es jedoch, nicht erblickt zu werden, erscheint hinter dem Tor das nächste. Das Zauber Spiegel Tor. Es konfrontiert den, der hindurch will, in Form eines großen Spiegels mit seiner wahren Identität. Erst nachdem man das Zauber Spiegel Tor passiert hat, wird das dritte Tor, das Ohne Schlüssel Tor, erscheinen. Dieses Tor ist einfach verschlossen. Es reagiert jedoch auf den Willen dessen, der hindurch will, und je mehr er sich wünscht, hindurch zu kommen, desto fester schließt es. Die Kunst liegt darin, nicht hindurch zu wollen.
Der Rest des Kapitels beschreibt, wie Atréju erfolgreich die drei Tore passiert. Er landet in einem großen Palast mit vielen Säulen, aber ohne Dach.
[Bearbeiten] VII. Die Stimme der Stille
Glücklich lächelnd wandert Atréju in den Säulenwald hinein, der im hellen Mondlicht schwarze Schatten wirft. Doch zuerst entdeckt er die Uyulála nicht, bis er eine Stimme vernimmt, die ausschließlich in Reimen spricht. In der Konversation mit dieser Stimme erkennt er, dass die Stimme selbst die Uyulála ist. (Uyulála: „...hörbar nur allein, diese Stimme selber schon, ist mein ganzes Sein“) Erst durch sie erfährt er, dass er ein Menschenkind von jenseits der Grenzen nach Phantásien holen soll, denn nur die Menschen besitzen die Fähigkeit, Neues zu erfinden und Namen zu geben.
Dann vergeht der Große Geheimnis Palast, in dem die Uyulála lebt, denn auch er wird vom Nichts verschlungen, wie andere Teile Phantásiens auch. Atréju geht zurück zu Urgl und Engywuck, von dem er sofort mit Fragen über die Uyulála bestürmt wird. Als er ihnen erzählt, dass das Nichts näher kommt, packen sie ihre Sachen und gehen. Zum gleichen Zeitpunkt, als die Zweisiedler sich auf den Weg machen, braust Atréju schon fern, sehr fern durch die Lüfte Phantásiens.
[Bearbeiten] VIII. Im Gelichterland
Hoch über die Lüfte reitet Atréju auf seinem genesenen Drachen Fuchur dahin. Er wird mit den vier Windriesen konfrontiert, die ihm offenbaren, dass Phantásien grenzenlos ist, und sein Vorhaben, aus dem Äußeren Reich hinter der Grenze Phantásiens einen Menschen zu holen, zum Scheitern verurteilt ist. Der Sturm wird heftiger, bis er sein Bewusstsein verliert. Als er erwacht, liegt er an einem Strand, ohne Fuchur und ohne AURYN. Er geht einfach in irgendeine Richtung los und begegnet dabei einer Prozession von Wesen, die sich ins Nichts stürzen. Er widersteht der unheimlichen Versuchung, es ihnen gleich zu tun und läuft davon. Er stößt auf eine Stadt und geht hinein.
[Bearbeiten] IX. Spukstadt
Irgendwo über den brausenden Wogen des Meeres hallt Fuchurs Stimme, mächtig wie der Klang einer Bronzeglocke. Er sucht Atréju, doch er ist erfolglos. In der Stadt, die fast gänzlich verlassen ist, trifft Atréju auf einen angeketteten, sterbenden Werwolf namens Gmork, der ihm erzählt, dass er denjenigen, der sich auf die große Suche begeben hat, töten sollte. Da es ihm nicht gelang, wurde er von seiner Herrin zum Tode verurteilt. Außerdem sagt er, dass man sich, um in die Menschenwelt zu gelangen, ins Nichts stürzen muss. In der anderen Welt erscheint ein phantásisches Wesen als Lüge; wer dagegen stirbt, für den ist die Geschicht' zuende. Als Gmork stirbt, berührt ihn Atréju aus sentimentalem Grund; daraufhin verbeißt sich Gmork, obwohl er bereits tot ist, aus tiefer Bosheit in sein Bein, um ihn an der Flucht zu hindern. Dies gereicht jedoch indirekt zum Vorteil für Atréju. Das Nichts nähert sich nämlich und hätte ihn schon lange verschlungen, wäre da nicht der festgebissene Werwolf.
[Bearbeiten] X. Der Flug zum Elfenbeinturm
Jener Augenblick, in dem Atréju durch das düstere Stadttor von Spukstadt getreten ist und seine Wanderung durch die krummen Gassen begonnen hat, die dann so verhängnisvoll in jenem schmutzigen Hinterhof enden soll, hat dem weißen Glücksdrachen Fuchur eine erstaunliche Entdeckung beschert. Im Meer vor Spukstadt entdeckt er AURYN, und als er es sich um den Hals legt, zieht es ihn zu Atréju hin. Er landet im Hinterhof, wo Gmork Atréju gefangen hält, und befreit ihn aus seiner unglücklichen Lage. Zusammen fliehen sie aus der Stadt, die wenige Augenblicke später nicht mehr vorhanden ist. Sie begeben sich auf den Weg zum Elfenbeinturm, da Fuchur Atréju davon überzeugt, dass sein Auftrag erfüllt sei: Er weiß nun, dass ein Menschenkind das Heilmittel für die Kindliche Kaiserin ist.
Je länger Bastian liest, desto größer wird sein Wunsch, selbst Phantásien zu helfen. Hier zeigt sich der magische Charakter des Buches: Bastian begreift erst allmählich, dass die Geschichte von der Rettung Phantásiens mehr ist als nur eine Geschichte und dass nur Bastian das Land retten kann.
[Bearbeiten] XI. Die Kindliche Kaiserin
Keines Wortes mächtig steht Atréju da und blickt auf die Kindliche Kaiserin, die ihn wider Erwarten für seine Leistung lobt. Er wehrt sich und behauptet, es gäbe keine Rettung, doch die Kaiserin beruhigt ihn, indem sie ihn ganz beifällig darüber informiert, er habe den Retter doch mitgebracht. Die Abenteuer, die der Held Atréju erlebt und die als unendliche Geschichte niedergeschrieben sind, sind das Medium, um Bastian zu kontaktieren.
Das Kapitel ist zum Großteil in grüne und rote kurze Absätze aufgeteilt, die die Taten Atréjus und der Kaiserin und Bastians Reaktionen darauf, als er endlich versteht, dass er der erwartete Retter ist, verdeutlichen. Die Kindliche Kaiserin will den Alten vom Wandernden Berge suchen gehen, der alles aufschreibt, was in Phantásien geschieht, um Bastian zu zwingen, nach Phantásien zu kommen. Solange lässt sie Atréju und Fuchur schlafen.
Die Kindliche Kaiserin erhält von Bastian einen Namen. Dieser rutscht ihm sozusagen heraus, als er endlich so weit ist, ihr den Namen zu geben, der aus seinem Herzen kommt. Er nennt sie Mondenkind. Trotzdem er ihren Namen schon gefunden hat, kann er noch immer nicht nach Phantásien hinüber schreiten, und so wählt die Kindliche Kaiserin den letzten Weg, ihn hinüber zu bringen, indem sie den Alten vom Wandernden Berge aufsucht, der "in Allem ihr Gegenteil" ist.
[Bearbeiten] XII. Der Alte vom Wandernden Berge
Lawinen und Schneestürme erschweren der Kaiserin den Weg zum Alten, doch letztendlich kommt sie an, auf einem großen Plateau, in dessen Mitte ein kleinerer Berg von eigentümlichem Aussehen ist. Er ist ziemlich schmal und hoch, ähnlich wie der Elfenbeinturm, aber von leuchtendem Blau. Er besteht aus vielen bizarr geformten Zacken, die wie lauter riesenhafte umgekehrte Eiszapfen in den Himmel ragen. Auf halber Höhe des Berges ist ein großes Ei.
Die Kindliche Kaiserin steht vor dem Berg und aus der kreisrunden, dunklen Öffnung des Eis schiebt sich eine lange Leiter hervor, die aus Buchstaben besteht, die wiederum Wörter bilden. Während die Kaiserin Sprosse um Sprosse erklimmt, mahnt die Leiter sie, umzukehren, da sie, wenn sie dem Alten begegnet, nichts als Verwirrung erreichen wird. Die Kaiserin entgegnet, dass, wenn er nicht wollte, dass sie kommt, er die Leiter nicht hätte schreiben zu brauchen. Die Leiter fährt fort und erklärt, dass der Alte als Chronist das bewahrt, was sie, als das Herz Phantásiens und Ursprung allen dortigen Lebens, erschafft und ist. Bei ihm endet das, was durch sie beginnt. Sie klettert weiter. Noch einmal spricht die Leiter eine Warnung aus, doch schließlich heißt sie die Kaiserin willkommen. Im Ei trifft sie auf den Alten, der in ein Buch schreibt. Es steht schräg, so dass sie den Einband sehen kann. Es ist in kupferfarbene Seide gebunden, und wie auf AURYN sind auch auf diesem Buch zwei Schlangen zu sehen, die einander in den Schwanz beißen und ein Oval bilden. Und in diesem Oval steht der Titel „Die unendliche Geschichte“.
In einer Konversation mit psychologischen Ansätzen zwingt sie den Alten, ihr die unendliche Geschichte, die er aufgeschrieben hat, zu erzählen, was dazu führen würde, dass er sie noch einmal aufschreibt, und dann wieder, in alle Ewigkeit. Aus diesem Kreis der ewigen Wiederkehr kann sie dann nur noch Bastian retten. Der Alte beginnt zu lesen, und er liest nicht den Anfang des Buches, das Bastian in Händen hält, sondern den Anfang von Bastians Geschichte: „tairaugitnA rednaeroK darnoK lraK rebahnI. Diese Inschrift stand auf der Glastür eines kleinen Ladens, aber so sah sie natürlich nur aus wenn man vom Inneren des dämmerigen Raumes durch die Scheibe auf die Straße hinausblickte.“
Als Bastian bemerkt, dass er auf diese Weise selbst in dem Buch vorkommt, für dessen Leser er sich bisher gehalten hat, bekommt er es mit der Angst zu tun. Der Alte erzählt weiter, und Bastian hört seine Stimme, wie sie von Atréjus Großer Suche, dem Flug zum Elfenbeinturm, und schlussendlich davon erzählt, wie er selber noch einmal zu lesen beginnt, und dann geht die Geschichte von vorne los. Als Bastian sich endlich entschließt, die Kindliche Kaiserin zu retten, wird die Schale des Eises von einer ungeheuren Gewalt in Stücke gesprengt. Dann braust ein Sturmwind von fern heran und fährt aus den Seiten des Buches heraus, das Bastian auf den Knien hält.
[Bearbeiten] Der zweite Teil: Bastians Abenteuer in Phantásien
Vorbemerkung: Bastian erhält AURYN, das Zeichen der Kindlichen Kaiserin in Form eines Amuletts, von derselben. Es hat die Macht, jeden seiner Wünsche in Phantásien Wirklichkeit werden zu lassen. Seine Aufgabe lautet, unter dem Leitspruch Tu was du willst wünschend Phantásien neu zu erschaffen und schöner als je zuvor werden zu lassen. In Wahrheit geht es im zweiten Teil von Die unendliche Geschichte um Bastians Persönlichkeitsentwicklung, weshalb Wilfried Kuckartz von einem Bildungsmärchen spricht (Wilfried Kuckartz: Michael Ende, Die unendliche Geschichte. Ein Bildungsmärchen. Verlag Die Blaue Eule, Essen: 1984). Es geht um die Überwindung der Scham aufgrund der angenommenen körperlichen Unzulänglichkeiten, um das Erlangen eines starken Selbstwertgefühls. Darüber hinaus geht es um das Finden und Entwickeln der eigenen Liebesfähigkeit. Es ist die zentrale Botschaft des zweiten Romanteiles, nachdem es im ersten Teil um die Bedeutung der menschlichen Fantasiebegabung ging, in der das Potential für beide Welten angelegt ist, „sich gegenseitig gesund zu machen“.
[Bearbeiten] Kapitel XIII. Perelin, der Nachtwald bis Kapitel XXIII. Die Alte Kaiser Stadt
Von dem Überwesen in Gestalt eines Löwen Graógramán (der Herr der Farbenwüste, den man auch den Bunten Tod nennt) erfährt Bastian seine Bestimmung: er muss seinen wahren Willen finden, indem er den Weg der Wünsche beschreitet. Doch Bastian weiß zunächst nicht, dass er mit jedem Wunsch eine Erinnerung an sein Leben in der realen Menschenwelt verliert. Mit seinem letzten Wunsch verlöre er also seine letzte Erinnerung an sich selbst – seinen eigenen Namen. Damit wäre er entmachtet: ohne Identität, Wissen, weitere Wünsche und ohne ein Ziel. Sollte er zuvor nicht die Menschenwelt erreicht haben, wäre dies das Ende.
Es folgt die Erzählung vom Aufstieg und Fall Bastians in Phantásien. Ausgestattet mit grenzenloser Macht, jedoch charakterlich ungefestigt, wird er alsbald von Misstrauen und Neid erfasst. Er entwickelt sich – stets im Glauben an seine Integrität und unter dem Einfluss der Hexe Xayide – zum Tyrannen. Anstatt nach dem Weg zurück in seine Welt zu suchen, gibt er sich dem Genuss der eigenen Macht und Herrlichkeit hin. Er beansprucht schließlich den Kaisertitel über ganz Phantásien für sich und stellt sich damit gegen seine Freunde Atréju und Fuchur und die Kindliche Kaiserin selbst. In einer blutigen Schlacht um den Elfenbeinturm, in der die Untertanen Bastians gegen die rebellierenden Geschöpfe Phantásiens unter der Führung von Atreju kämpfen, kann die Kaiserkrönung jedoch vereitelt werden. Atreju wird von Bastian mit dem Schwert Sikánda verwundet. Bastian gelangt bei der Verfolgung der vermeintlichen Feinde in die Alte Kaiser Stadt (Kapitel 23), wo die Handlung eine abrupte Wendung erfährt. Er wird dort vom Aufseher Argax, einem sprechenden Affen, über seine fatalen Fehler aufgeklärt. Argax sieht kaum noch Hoffnung für Bastian, dem er den Zusammenhang von Wunsch-Macht in Phantásien mit dem Schwinden des Erinnerungsvermögens (und damit der eigenen Identität) erklärt. Argax entlässt Bastian mit der Aussicht auf ein ewig währendes Ende innerhalb der Mauern der Alte Kaiser Stadt, welche bevölkert ist von gescheiterten Besuchern Phantásiens aus der Menschenwelt. Menschen, die vor Bastian dessen Fehlentwicklung durchgemacht und schließlich versagt haben.
Von diesem Moment an ist Bastian ernsthaft auf der Suche nach seinem wahren Willen und auf der Suche nach einem Weg zurück in seine Welt. Er lernt das Leben in vollkommener menschlicher Gemeinschaft und Geselligkeit kennen (Yskálnari, Nebelschiffer), kehrt diesem jedoch alsbald den Rücken zu, da es ihm reizlos erscheint.
[Bearbeiten] XXIV: Dame Aíuóla
Seine nächste Station ist das organische Änderhaus, Heim der Dame Aíuóla. Bei dieser Märchenfigur, einer Art Ur-Mutter und Pflanze in menschlicher Gestalt, findet er Ruhe und Heilung. Sie verwöhnt ihn mit Liebe und einem Überfluss köstlicher Nahrung. Von ihr erfährt er, dass er jenen Ort finden muss, an dem die Wasser des Lebens entspringen. Nur ein einziger Wunsch könne ihn dorthin führen: Der letzte, der ihm noch geblieben ist. Nach einer langen Zeit des Loslassens, der Ruhe und des Verwöhntwerdens im (mütterlichen) Änderhaus reift in Bastian dieser Wunsch. Damit hat er seinen Wahren Willen gefunden: »Dein Wahrer Wille ist es, zu lieben.« (Dame Aíuóla). Doch er kann es nicht, da er nicht weiß, wen er lieben soll.
[Bearbeiten] XXV: Das Bergwerk der Bilder
Es ist das düsterste Kapitel von Bastians Entwicklungsweg. Um Eintritt zu den Wassern des Lebens zu erhalten, muss er den Wächtern antworten können, wenn er liebt. Da er aber alle Erinnerung bis auf seinen Namen verloren hat, könnte er diese Frage nicht beantworten. Nur ein vergessener Traum könnte ihm ein Bild von diesem Menschen zeigen, den er einst kannte, nun aber vergessen hat. Dies erklärt ihm der Blinde Bergmann des Bergwerks der Bilder, zu dem ihn sein Weg geführt hat. Ohne Licht, denn seinen Licht spendenden Talisman hat er für die falsche Sache bereits verbraucht, muss er unter Tage im Bergwerk der vergessenen Träume danach graben. Mit bloßen Händen gilt es, hauchdünne, zerbrechliche Bildtafeln zu bergen, sie an die Oberfläche schaffen, wo er sie betrachten und ihre Wirkung auf sich feststellen kann. Nach einer unbestimmbar langen Zeit mühevoller Arbeit wird er fündig: Es ist das Bild eines Mannes, der von Eis eingeschlossen zu sein scheint. Es ist Bastians Vater.
[Bearbeiten] XXVI: Die Wasser des Lebens
Mit dem Fund des Bildes verlor Bastian seinen Namen, seine letzte Erinnerung. Als der Junge ohne Namen irrt er durch eine endlose Schneelandschaft, geleitet nur von der Liebe zu dem Mann auf dem Bild. Es kommt zum Wiedersehen mit Atréju und Fuchur. Der Junge ohne Namen legt AURYN vor Atreju ab. Die Szenerie verwandelt sich und die drei Freunde stehen bei den Wassern des Lebens: »Dieser Ort ist AURYN«. Als die Wasser des Lebens zu fragen beginnen – eine tiefgründige Prüfung des Menschen Bastian – setzt sich Atreju, der Freund, für diesen ein. Bastian wird schließlich der Eintritt gewährt. »In diesem Augenblick, da er keine der phantásischen Gaben mehr besaß, aber die Erinnerung an seine Welt und sich selbst noch nicht wiederbekommen hatte, durchlebte er einen Zustand völliger Unsicherheit, in dem er nicht mehr wußte, in welche Welt er gehörte und ob es ihn selbst in Wirklichkeit gab. Aber dann sprang er einfach in das kristallklare Wasser hinein, wälzte sich, prustete, spritzte und ließ sich den funkelnden Tropfenregen in den Mund laufen. Er trank und trank, bis sein Durst gestillt war. Und Freude erfüllte ihn von Kopf bis Fuß, Freude zu leben und Freude, er selbst zu sein. Denn jetzt wußte er wieder, wer er war und wohin er gehörte. Er war neu geboren. Und das schönste war, daß er jetzt genau der sein wollte, der er war. [...] Denn jetzt wußte er: Es gab in der Welt tausend und tausend Formen der Freude, aber im Grunde waren sie alle eine einzige, die Freude, lieben zu können. [...] Auch späterhin, als Bastian längst wieder in seine Welt zurückgekehrt war, als er erwachsen und schließlich alt wurde, verließ ihn diese Freude nie mehr ganz. Auch in den schwersten Zeiten seines Lebens blieb ihm eine Herzensfrohheit, die ihn lächeln machte und die andere Menschen tröstete.«
Nach dem Wiedersehen mit seinem Vater in der realen Welt, endet die Geschichte mit einem Besuch Bastians bei dem Buchhändler Herrn Koreander, dem er seine Geschichte erzählt. »Bastian Balthasar Bux«, brummte er, »wenn ich mich nicht irre, dann wirst du noch manch einem den Weg nach Phantásien zeigen, damit er uns das Wasser des Lebens bringt.«
[Bearbeiten] Charaktere
[Bearbeiten] Bastian Balthasar Bux
Bastian ist ein kleiner, dicker Junge von vielleicht zehn oder elf Jahren. Er ist ein schüchterner und schwächlicher Bücherwurm, der an der Schule gehänselt wird. Seine Mutter ist verstorben, was auch seinen Vater sehr belastet, welcher nur selten mit ihm spricht.
[Bearbeiten] Die Kindliche Kaiserin
Die Kindliche Kaiserin ist die Herrscherin Phantásiens, doch unter diesem Titel darf man sich keinesfalls das vorstellen was man gewöhnlich darunter versteht. Die Kindliche Kaiserin, oder „Die goldäugige Gebieterin der Wünsche“ wie sie auch noch genannt wird, herrscht nicht und macht niemals von ihrer Macht Gebrauch: Sie urteilt niemals, vor ihr gelten alle Wesen gleich. Egal ob schön oder hässlich, böse oder gut. Obwohl sie aussieht wie ein Mädchen von etwa 10 Jahren, hat sie strahlend weißes Haar und ist alterslos. Sie ist kein Wesen Phantásiens, doch kann ohne sie nichts in Phantásien existieren. Ihre Lebenskraft bemisst sich nach Namen. Ist ihr Name in Vergessenheit geraten, braucht sie unbedingt einen neuen, sonst stirbt sie und ganz Phantásien mit ihr.
[Bearbeiten] Atréju
Atréju gehört zum Volk der „Grünhäute“, die in einer Gegend leben, die „Das Gräserne Meer“ genannt wird. Obwohl er erst 10 Jahre alt ist, wird er von der Kindlichen Kaiserin zu ihrem Stellvertreter ernannt und auf „Die Große Suche“ geschickt. Die Grünhäute sind ein stolzes Volk von Kriegern, schon die kleinsten lernen auf sattellosen Pferden zu reiten. Ihre Haut ist olivgrün und ihre Haare sind schwarz wie Ebenholz. Alles was sie benötigen, fertigen sie aus Gras oder den Häuten der Purpurbüffel, die in großen Herden durch ihr Land ziehen.
[Bearbeiten] Fuchur
Fuchur ist ein Glücksdrache, und gehört damit zu den seltensten Geschöpfen Phantásiens. Fuchurs Schuppen sind perlmuttfarben, schimmern rosig und glitzern weiß. Er hat eine üppige Mähne und Fransen an Schweif und anderen Gliedmaßen.
Im Englischen heißt Fuchur übrigens Falkor.
Glücksdrachen haben so gut wie keine Ähnlichkeit mit „gewöhnlichen“ Drachen, wie sie beispielsweise in der Fantasyliteratur auftreten. Sie leben weder in dunklen Höhlen, in denen sie Schätze horten, noch speien sie unentwegt Feuer und Qualm oder richten nur so aus Spaß Verwüstungen an. Sie besitzen keine ledernen Flügel und sind keinesfalls plump, sondern haben einen langen geschmeidigen Leib.
Vom Aussehen und auch von ihrer Bedeutung her ähneln die Glücksdrachen in der unendlichen Geschichte mehr denen aus der chinesischen Mythologie. Sie sind Geschöpfe der Luft, der Wärme und unbändiger Freude. Sie sind trotz ihrer Körpergröße so leicht wie eine Wolke und brauchen daher keine Flügel um zu fliegen - sie schwimmen quasi durch die Lüfte, wie Fische im Wasser.
Eine weitere Besonderheit ist ihr Gesang, der wie „das goldene Dröhnen einer großen Glocke“ beschrieben wird. Wer je diesen Gesang gehört hat, vergisst ihn sein Leben nicht mehr. Glücksdrachen scheinen nie die Hoffnung und ihren Frohmut zu verlieren, sie vertrauen auf ihr Glück. Sie verstehen alle Sprachen der Freude.
[Bearbeiten] Adaptionen
[Bearbeiten] Film und Fernsehen
Der erste Teil des Buches (Atréjus Suche) wurde 1984 von Wolfgang Petersen als gleichnamiger Fantasyfilm umgesetzt. Darsteller waren Barret Oliver (Bastian), Gerald McRaney (Bastians Vater), Noah Hathaway (Atréju), Tami Stronach (Kindliche Kaiserin), Moses Gunn (Cairon), Silvia Seidel (Fee) und andere. Klaus Doldinger komponierte die Musik für den deutschen Soundtrack. Der Titelsong "Never Ending Story", komponiert von Giorgio Moroder und Keith Forsey, war ein Charterfolg für Limahl, den früheren Sänger von Kajagoogoo. Er war nur Teil des Soundtracks der US-Fassung. Die beiden Fassungen hatten von Haus aus unterschiedliche Soundtracks (die US-Fassung enthielt neben dem Score von Doldinger auch noch einige elektronische Score Stücke von Giorgio Moroder), allerdings wurde nach Limahls Erfolg der Film auch in Deutschland mit dem US-Soundtrack erneut veröffentlicht.
Gegen Endes Willen folgten „Die unendliche Geschichte II“ und „III“, die mit dem ursprünglichen Buch nur den Titel und einige Charaktere gemein haben:
- In „Die unendliche Geschichte 2 – Auf der Suche nach Phantasien“ (1990) wird Phantasien von der „Leere“ bedroht. Die Urheberin dieser Bedrohung ist die Hexe Xayide. Bastian wird hier von Jonathan Brandis dargestellt.
- In „Die unendliche Geschichte 3 – Rettung aus Phantasien“ (1994) klaut eine Schülergang, die „Nasties“, in Bastians neuer Schule das Buch und bedrohen Phantasien und die reale Welt. Im dritten Teil spielen unter anderem Jason James Richter als Bastian, Melody Kay als Bastians Stiefschwester Nicole und Jack Black als Slipp, Anführer der Nasties, mit. Der Film spielt größtenteils in der realen Welt, u.a. ist eine amerikanische High School hauptsächlicher Handlungsort. Während der zweite Film noch einige Handlungsstränge des Buches übernimmt, ist die Geschichte des dritten Filmes komplett neu erfunden und hat - außer den Charakteren - nichts mehr mit dem Buch gemeinsam.
1996 wurde eine 26-teilige deutsch-französisch-kanadische Zeichentrickfassung hergestellt. Die inhaltliche Gestaltung setzte aber andere Schwerpunkte als das Buch.
2001 wurde eine vierteilige kanadische Fernsehverfilmung hergestellt, die im Original „Tales from the Neverending Story“ hieß und 2004 bei RTL2 ausgestrahlt wurde. Trotz starker Ausnutzung der künstlerischen Freiheiten wurde Atréju-Darsteller Tyler Hynes für den „Young Artist Award“ in der Kategorie „Best Performance in a TV Drama Series - Leading Young Actor“ nominiert. Die Kostüme der Serie gewannen den „Gemini Award“.
[Bearbeiten] Hörspiel
1980 produzierte Phonogram eine knapp dreistündige Hörspiel-Fassung (später von Karussell vermarktet). Für Produktion und Regie zeichnete Anke Beckert verantwortlich. Die eindringliche Musik komponierte Frank Duval. Als Erzähler fungiert Harald Leipnitz. Michael Ende selbst arbeitete sein Buch zum Hörspiel-Manuskript um. Daher ist die Hörspiel-Fassung dem Original viel näher als die Verfilmungen. Allerdings handelt es sich um eine gekürzte Fassung. Dem damaligen Medium Compact Cassette geschuldet mussten einige Passagen angepasst werden, um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen.
Das Hörspiel erschien in drei Teilen auf je einer Compact Cassette mit jeweils ca. 55 Minuten Laufzeit mit folgenden Untertiteln:
- Die große Suche
- Das Zeichen der Kindlichen Kaiserin
- Die Reise zum Elfenbeinturm
Es existieren zwei CD-Versionen, eine bestehend aus 3 CDs und eine mit nur 2 CDs. Die 3-CD-Version entspricht genau den jeweiligen Compact-Cassetten. Die Version mit 2 CDs enthält jeweils den Inhalt von etwa eineinhalb Cassetten, bei dieser Version wurde leider ein Teil der Musik und Teile des einleitenden Erzählertextes von „Die Reise zum Elfenbeinturm“ herausgeschnitten.
[Bearbeiten] Kürzungen
Hier eine kurze Übersicht über die Kürzungen. Wenn möglich ist das jeweilige Kapitel des Buches angegeben. Es werden nur größere Kürzungen genannt, die eine wirkliche Änderung der Geschichte bedeuten.
Die erste Kürzung erfolgt nach dem Ende von Kapitel IV. Die Charaktere der Zweisiedler Engywuck und Urgl wurden zu einem namenlosen „Heiler“ zusammengefasst. Der Heiler versorgt Atréju und Fuchur mit dem Gegengift gegen Ygramuls Gift. Kapitel VI wurde komplett gestrichen. Anstatt durch die drei magischen Tore geht Atréju durch ein gewöhnliches Felsentor und gelangt direkt zur Uyulala. Kapitel XVI bis einschließlich XVIII wurden ebenso komplett gestrichen. Am Ende von Kapitel XV gelangt Bastian auf eine Waldlichtung, wo er Atréju und Fuchur trifft (direkt aus Graogramans Höhle heraus, der „Tausend-Türen-Tempel“ wird ausgelassen). Die Geschichte geht weiter mit einem Bruchteil von Kapitel XIX (dem Eintreffen von Bastians „Verehrern“ aus allen Teilen Phantásiens), Kapitel XXI wird ausgelassen und direkt in Kapitel XIII übergeleitet. Kapitel XXV wird übersprungen und die Geschichte endet mit Kapitel XXVI.
[Bearbeiten] Ballett
1999 wurde das Ballett „Die unendliche Geschichte“ mit Musik von Siegfried Matthus in Magdeburg uraufgeführt.
[Bearbeiten] Oper
Der Komponist Siegfried Matthus hatte sich noch bei Michael Ende persönlich die Rechte an einer Opernfassung der Unendlichen Geschichte gesichert. Die Matthus-Oper wurde am 10. April 2004 zeitgleich in Trier und Weimar uraufgeführt und in der Saison 2004/2005 auch am Linzer Landestheater gespielt.
[Bearbeiten] Theater
Für die Rübeländer Baumannshöhle im Harz, dem einzigen unterirdischen Theater Deutschlands entstand eine Bühnenfassung des Werkes als Schauspiel und wurde am 26. November 2005 uraufgeführt. Die Inszenierung wurde von Mario Jantosch, dem Direktor des Harzer Bergtheaters Thale übernommen, die Rolle des Bastian spielte Kerstin Dathe.
[Bearbeiten] Übersetzungen
Es existieren Übersetzungen des Buches in den Sprachen Arabisch, Brasilianisch, Bulgarisch, Chinesisch, Dänisch, Englisch (gekürzt und ungekürzt), Esperanto, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Isländisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Serbisch, Spanisch, Thailändisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch und Vietnamesisch.
[Bearbeiten] Weitere Literatur
Ende 2003 erschienen die ersten Bücher aus der Droemer-Reihe „Die Legenden von Phantásien“, in der sich deutsche Autoren mit Michael Endes Unendlicher Geschichte beschäftigt haben. Beim ersten Band handelt es sich um ein Prequel. Erzählt wird wie Herr Koreander zu dem Antiquitätenladen und dem Buch „Die Unendliche Geschichte“ kommt, und welche Abenteuer er selbst in Phantasien erlebt. Die weiteren Bände sind unabhängige Geschichten, die in Phantásien spielen und in denen viele Dinge, die wir aus Michael Endes Buch kennen, erwähnt oder sogar genauer erklärt werden.
- Siehe auch: Elfenbeinturm, Tintenherz
[Bearbeiten] Sonstiges
Die Vorderseite des AURYN zeigt zwei Schlangen, die einander in den Schwanz beißen. Dieses mythologische Symbol ist seit dem Altertum in vielen Kulturen verbreitet. Mehr dazu unter „Ouroboros“.
Der erste und zweite Film wurden zum Teil in der Bavaria Film in München gedreht, Teile des dritten Films in Potsdam-Babelsberg. Im Filmpark sowie in der Bavaria Filmstadt befinden sich einige öffentlich zugänglich Requisiten des Films. In Babelsberg ist unter anderem der Glücksdrache Fuchur zu sehen, wobei es sich bei Fuchur um ein komplett neues Design des Drachen handelt.
In der Bavaria Filmstadt können unter anderem der Steinbeißer, Morla und die in den ersten beiden Filmen verwendete Version Fuchurs besichtigt werden. Im Falle von Fuchur kann dieser sogar geritten werden. Mit Hilfe des Bluebox-Verfahrens kann man sich auf einem Bildschirm über die selbe Landschaft fliegen sehen, über die auch Atréju und Bastian im Film hinwegfliegen.
Ursprünglich sollte Atréju im Film olivgrüne Haut haben, so wie im Buch beschrieben. Nach einigen Testaufnahmen mit grünem Make-Up wurde dieses Vorhaben allerdings aufgegeben, da es nicht gelang, einen glaubwürdigen Farbton zu erzielen.
Michael Ende schrieb extra für den Film eine zusätzliche Szene, in der Atréju einem Riesen begegnet, der durch das Nichts immer kleiner wird. Die Sequenz wurde zwar gedreht, aber schließlich aus dem Film geschnitten.
Ursprünglich sollte Ygramul im Film vorkommen, es wurde ein Design entworfen, doch schließlich entschied man sich gegen Ygramul, denn mit dem damaligen technischen Mitteln wäre das Insektenwesen nicht glaubhaft zu realisieren gewesen.
Im damaligen Filmpark Warner Bros. Movie World (heute: Movie Park Germany) gab es ein auf der Unendlichen Geschichte basierendes Wasserfahrgeschäft von Typ einer Rafting Tour. Man betrat den Eingang zu einem Haus mit Bibliothek, deren Bücher immer größer wurden. In einer Halle mit schließlich riesigen Büchern wurde man in einem Einspielfilm von der Kindlichen Kaiserin (Darsteller unbekannt) angefleht, Phantásien zu retten. Durch eine verborgene Tür in einer auf die Wand gemalten Buchseite kam man in eine Höhle mit runden Booten und reiste mit weiteren acht Personen über einen zwischenzeitlich auch reißenden Fluss (das leere Phantásien) an den bekannten Charakteren des Filmes vorbei. Zum Ende sah man in einer großen Halle den Elfenbeinturm bei Nacht wieder erstrahlen - das Land war gerettet (und man selbst nass). Das Fahrgeschäft wurde, nachdem 2003 alle Warner-Bros.-Nutzungsrechte ausgelaufen waren, in Mystery River umdekoriert.