DIN 5008
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DIN 5008 | |
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Bereich | Büro und Verwaltung |
Regelt | Textverarbeitung |
Kurzbeschreibung | Schreib- und Gestaltungsregeln |
Erscheinungsjahr | 2005 (Neufassung) |
ISO |
Die DIN 5008:2005 (die aktuelle Version stammt vom Mai 2005) legt Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung fest. Sie gehört zu den grundlegenden Normen für Arbeiten im Büro- und Verwaltungsbereich.
Die Festlegungen und Empfehlungen für die PC-Textverarbeitung und das Maschinenschreiben legen Satzzeichen, Schriftzeichen für Wörter, Rechenzeichen, Formeln, Zahlengliederungen, Tabellen sowie die Gliederung von Texten fest, um eine Anleitung zu geben, Schriftstücke zweckmäßig und übersichtlich zu gestalten.
Bis 1996 wurden bei der Festlegung der DIN 5008 ausnahmslos Schreibmaschinen berücksichtigt, seit der Neufassung von 1996 wurden insbesondere auch PC-Textverarbeitungsprogramme bei der Festlegung der Norm beachtet. Dies gilt um so mehr noch für die Neufassungen in den Jahren 2001 und 2005.
Am 18. Januar 2005 wurden vom Deutschen Institut für Normung Änderungen der DIN 5008:2001 beschlossen und im Mai 2005 veröffentlicht. Diese ist die Umsetzung des im Juli 2004 vorgeschlagenen Entwurfs DIN 5008/A1:2004-07 und soll die Maschinenlesbarkeit von Schriftstücken verbessern; eine der wesentlichen Änderungen ist, dass nun bei der Postanschrift sämtliche Leerzeilen entfallen und das Länderkürzel nicht mehr vor die Postleitzahl gesetzt werden soll.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Normen
In Deutschland galt früher die Norm DIN 1355 (siehe DIN-Taschenbuch 102 von 1989). In dieser Norm wurden „v. Chr“ bzw. „n. Chr“ verbindlich vorgeschrieben. Inzwischen ist das Datumsformat in der Internationalen Norm ISO 8601 festgelegt auf die Form „Jahr-Monat-Tag“, die für Deutschland und Österreich uneingeschränkt gültig ist (abgeleitet aus ISO 8601 von 1988). Darin wird auf eine Datierung bezüglich vor oder nach Christus nicht mehr eingegangen. (ISO 8601 in der Version aus dem Jahre 2000 sieht ein Jahr Null und Jahresangaben mit negativem Vorzeichen vor.)
[Bearbeiten] Professorenproblem
Berufs- und Amtsbezeichnungen werden für gewöhnlich im Anschriftsfeld von Briefen und Briefköpfen rechts neben „Frau“ und „Herrn“ geschrieben, akademische Grade dagegen direkt vor den Namen, also eine Zeile tiefer als die Berufs- und Amtsbezeichnungen. Da in der Empfängerbezeichnung nicht erkennbar ist, ob es sich bei „Professor“ um eine Amtsbezeichnung oder eine akademische Würde handelt, wurde nun einheitlich geregelt, dass „Prof.“ immer unmittelbar vor dem Namen steht – also auch für den Fall der Amtsbezeichnung.
[Bearbeiten] Regelungen im Einzelnen
Diese Norm mit einer umfassenden Regelung des Briefverkehrs ist weltweit einzigartig. In anderen Ländern gibt es zwar durchaus auch Empfehlungen zur Gestaltung von formalen Schreiben, es gibt internationale Empfehlungen beispielsweise der WTO zu Datumsformat oder Schreibweise der Uhrzeit, um den Datenverkehr zu erleichtern, doch eine den Brief als Ganzes betreffende Regelung wie in der deutschen DIN 5008 existiert in keinem anderen Land. Eine Übersicht der wichtigsten Regelungen wird im DIN 5008 – Musterbrief dargestellt.
[Bearbeiten] Siehe auch
- DIN 5008 – Musterbrief
- ISO 8601 - Datumsformate und Zeitangaben
- Wikipedia:Datumskonventionen
- Schreibweise von Zahlen
- Schreibweise von Rufnummern (Telefonnummern)
- Postanschrift
- Postleitzahlen
[Bearbeiten] Literatur
- Schreib- und Gestaltungsregeln für die Textverarbeitung. Sonderdruck von DIN 5008:2005. Hrsg. DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Beuth Verlag. Mai 2005, ISBN 3-410-15993-2
[Bearbeiten] Weblinks
- DIN-5008-Workshop
- www.dinbrief.de: erstellt professionelle Briefe nach DIN 5008 für privat und geschäftlich kostenfrei
- Telepolis: „Deutschland im Reform-Fieber: Die Leerzeile auf Postsendungen soll verschwinden“
- „Regeln und Empfehlungen zum Schreiben und Gestalten von Schriftstücken mit Textverarbeitungssystemen“ nach DIN 5008:2001 des Landesinstitutes für Schule und Medien − PDF-Datei (46 Seiten, veraltet).
- Zahlreiche Anwendungsbeispiele zur DIN 5008