Doktrin
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Eine Doktrin (vom lateinischen doctrina -> Lehre) ist ein mehr oder weniger wissenschaftliches System von Ansichten und Aussagen; oft mit dem Anspruch, allgemeine Gültigkeit zu besitzen.
Im politischen Sprachgebrauch wird die Doktrin als politische Leitlinie der Regierung aufgefasst. Sie wird einseitig von dieser erklärt und stellt kein völkerrechtliches Dokument dar.
Bekannt sind vor allem die außenpolitischen Doktrinen der amerikanischen Präsidenten und in den ehemaligen realsozialistischen Staaten der Marxismus-Leninismus als Staatsdoktrin.
In seiner religionsphilosophischen Schrift "Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft" formulierte Immanuel Kant 1793 seinen Übergang von der Kritik zur Doktrin.
Beispiele:
- Truman-Doktrin zum weltweiten Kampf gegen den Kommunismus
- Eisenhower-Doktrin zur Ermächtigung, eine kommunistische Aggression mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (also auch der Verwendung von Atomwaffen), vorzugehen
- Hoover-Stimson-Doktrin zur Verurteilung der japanischen Okkupation der Mandschurei,
- Bush-Doktrin zur generellen Interventionsmöglichkeit um präventive Militäreingriffe bei lediglich vermuteter Sicherheitsgefährdung (auch Wolfowitz-Doktrin genannt),
- Breschnew-Doktrin zur "beschränkten Souveränität" der sozialistischen Staaten,
- Hallstein-Doktrin zur Verhinderung der Anerkennung der DDR oder
- Monroe-Doktrin zur politischen Isolation und zum Interventionsverbot der USA
- Essential-Facilities-Doktrin
siehe auch: Dogma