Dreispitz
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Der Dreispitz oder auch Dreimaster, im Volksmund auch teilweise Nebelspalter genannt, ist eine Hutform mit dreiteilig nach oben geklappter Krempe.
Entstanden ist er um 1690 aus dem breitrandigen Hut des 17. Jahrhunderts, bei dem die Krempe zuerst auf einer Seite, dann rundum auf drei Seiten hochgerollt wurde. An der Krempe wurden oft Kokarden, Schleifen und ähnliche Accessoires befestigt, die als Abzeichen der Zugehörigkeit zu einer Gruppierung oder Nation gehörten oder als Ausdruck der Loyalität zu einem Herrscher dienten.
Der Dreispitz bestimmte zusammen mit dem Zopf das Männerkostüm des 18. Jahrhunderts. Insbesondere Offiziere und der Adel trugen bevorzugt diese Hutform. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde er, um die Perücke nicht durcheinanderzubringen, unter dem Arm getragen (Chapeau bras). Etwa um 1720 fand der Dreispitz dann auch Eingang in die bürgerliche Kleidung. Während er aus der militärischen Tracht nach 1786 verschwand, hielt er sich dort bis ins 19. Jahrhundert.
Aufgrund der nach vorne gerichteten Spitze trug der Dreispitz auch den Spitznamen Nebelspalter.
Heutzutage gehört der Dreispitz oft zur traditionellen und auch modernen Uniform beim Gardetanz, wobei er meist mit einem Federbusch geschmückt wird.
Friedrich II. von Preußen mit Dreispitz |
Marburger Student um 1700 |
Historische Kostümierung als Peter der Große |