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DRG Baureihe E 44

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Baureihe E 44
DB Baureihe 144, DR Baureihe 244
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Nummerierung: DRG E 44 002 - 189
Anzahl: 187
Hersteller: SSW
Baujahr(e): 1932 - 1945; 1950 - 1951; 1955
Ausmusterung: 1991
Achsformel: Bo'Bo'
Dienstmasse: 78,0 t
Radsatzfahrmasse: 19,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 95 km/h
Stundenleistung: 2.200 kW
Dauerleistung: 1.860 kW
Anfahrzugkraft: 83 kN
Leistungskennziffer: 28,2 kW/t
Stromsystem: 15 kV, 16 2/3 Hz
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Tatzlager

Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 44 waren die ersten in größerer Stückzahl (>100) beschafften Elloks auf dem deutschen Schienennetz und haben den süddeutschen Eisenbahn-Personennahverkehr zwischen 1935 und 1982 mit geprägt. Die E 44 gilt als Ursprung vieler nachfolgender Baureihen, denn bei ihr wurde als erster großer Ellok auf Vorlaufachsen und Stangenantrieb verzichtet, und bei ihr wurde der viele Jahre erfolgreiche Tatzlagerantrieb etabliert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die Elektrolokomotiven der Baureihe E 44 (ab 1968 Baureihe 144 bei der DB bzw. ab 1970 Baureihe 244 bei der DR) wurden ab 1932 von der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) in Dienst gestellt, nachdem bereits ein Jahr zuvor eine Vorserienlok (E 44 001) von SSW entwickelt und durch die DRG erprobt wurde. Die Fahrzeuge mit der Achsfolge Bo'Bo' waren die ersten deutschen Elektroloks ohne Laufachsen und vorrangig für die ab 1933 neu elektrifizierte Strecke von Augsburg über die Geislinger Steige nach Stuttgart vorgesehen.

Die Lokomotiven bewährten sich dort, so dass weitere Loks an alle wichtigen Elektromotiv-Bahnbetriebswerke, in denen Elektrolokomotiven stationiert waren, in Bayern, Mitteldeutschland und Schlesien geliefert wurden. Zeitweilig waren auch in Salzburg E 44 stationiert, die jedoch wieder abgegeben wurden.

Bis 1945 wurden die Lokomotiven wegen der militärstrategischen Bedeutung, immer mehr unter Verwendung von Heimbaustoffen, unter Bezeichnung KEL 2 (Kriegsellok 2) beschafft. Insgesamt wurden 174 Maschinen gebaut, von denen jedoch etliche durch Kriegshandlungen einen Totalschaden erlitten und deshalb ausgemustert werden mussten.

Die in Ostdeutschland stationierten Lokomotiven mussten nach der Einstellung des elektrischen Betriebs im Rahmen der Reparationen an die UdSSR abgegeben werden. Dort erhielten einige eine Mittelpufferkupplung, sie wurden auf 1524 mm umgespurt und für den Einsatz mit 3000 V Gleichstrom umgebaut.

1952 wurden 44 Maschinen sowie zwei in Hirschberg in Schlesien (Jelinia Gora) erbeutete Maschinen in einem desolaten Zustand zurückgegeben.

[Bearbeiten] Deutsche Bundesbahn

Die Mehrzahl der Lokomotiven kam zur Deutschen Bundesbahn. Diese baute sogar sieben Loks nach, da es im Rahmen des Besatzungsstatuts untersagt war, völlig neue Lokomotiven zu entwickeln: 1950 die E 44 181, 1951 die E 44 182 und 183 sowie 1955 die E 44 184 bis 187. 1963 und 1965 wurden die umgebauten E 244 11 und E 244 12 als E 44 188 und E 44 189 in Dienst gestellt. Insgesamt verfügte die DB über 125 Lokomotiven. Die DB rüstete mehrere Maschinen für den Wendezugbetrieb aus, kenntlich gemacht durch ein G hinter der Loknummer. Die E 44 mit elektrischer Bremse wurden durch ein W kenntlich gemacht. Diese Lokomotiven wurden u.a. auf der Höllentalbahn im Schwarzwald eingesetzt. Ab 1968 wurden bei der DB die E 44 als Baureihe 144 umgezeichnet. Die Lokomotiven mit elektrischer Bremse wurden in Baureihe 145 (Deutsche Bundesbahn) umgezeichnet. Die 144er der DB waren in Aschaffenburg, Augsburg, Freiburg, Freilassing, Garmisch, München, Nürnberg, Rosenheim, Stuttgart, Bamberg, Tübingen, Pressig-Rothenkirchen und Würzburg stationiert. Am 24. September 1983 verrichteten die 144 ihren letzten Plandienst und wurden 1984 im Bw Würzburg ausgemustert.

[Bearbeiten] Deutsche Reichsbahn der DDR

Nach der Aufarbeitung stellte die Deutsche Reichsbahn der DDR 46 Lokomotiven bis 1960 wieder in Dienst, wo sie ab 1955 vorrangig in Leipzig und Halle stationiert waren, aber auch vom Bw Magdeburg-Buckau aus eingesetzt wurden und in den 1980ern bis nach Rostock, Schwerin und Wismar kamen. Mitte der 60er Jahre erhielten alle Lokomotiven den roten Warnanstrich unterhalb des grünen Lokkastens, also auf Rädern, Achsen und Pufferbohlen. Sie wurden ab 1970 als Baureihe 244 geführt und waren bis Sommer 1991 im Einsatz (am 1. Januar 1991 besaß die Deutsche Reichsbahn noch 10 Exemplare). Diese wurden mit der Verfügung vom 31. Dezember 1991 bis auf die Traditionslokomotiven ausgemustert. So blieb zum Beispiel E 44 044, als Werklok des AW Dessau, betriebsfähig erhalten.

[Bearbeiten] Lokomotivdaten

Führerstand der E 44 046.
Führerstand der E 44 046.

Die Lokomotiven waren 15.290 mm lang und wogen 78,0 t. Der Antrieb erfolgte über vier Tatzlagermotoren. Die Maschinen besaßen 15 Dauerfahrstufen. Die Dauerleistung betrug bei 86 km/h 1.860 kW.

[Bearbeiten] Varianten

[Bearbeiten] Baureihe E 44W, DB Baureihe 145

Die mit einer elektrischen Widerstandsbremse ausgestatteten E44 trugen bis 1962 ein "W" hinter der Loknummer, von 1962 bis 1968 wurde eine "1" vor die Ordnungsnummer gesetzt. So wurde aus der E44 152W die E 44 1152. Ursprünglich sollten alle E44 ab der Ordnungsnummer 152 mit der elektrischen Bremse ausgestattet werden, tatsächlich erhielt diese aber nur ein Teil der letzten Bauserie. Ab 1968 erhielten die verbliebenen 16 Maschinen mit dieser Bremse die EDV-Baureihenbezeichnung 145.

[Bearbeiten] Baureihe E 44.5, DB Baureihe 144.5

Für die steigungsreiche Strecke von Freilassing nach Berchtesgaden stellte die DRG aufgrund der guten Erfahrungen mit der 1931 gelieferten Versuchslok E 44 101 1934 acht Lokomotiven der Baureihe E44.5 in Dienst. Als Numerierung wurde damals zuerst E 44 102 - E 44 109 verwendet. 1939 wurden die Lokomotiven in E 44 502 - E 44 509 umgezeichnet.

  • 1. Serie: E 44 502 - 505, 1600 kW, Höchstgeschwindigkeit 80km/h
  • 2. Serie: E 44 506 - 509, 2200 kW, Höchstgeschwindigkeit 80km/h

Alle E 44.5 hatten Tatzlagerantrieb.

Die Lokomotiven unterscheiden sich u.a. durch fehlende Vorbauten und andere Drehgestelle von den Serienausführung. Übernommen wurden bei den beiden Serien der E 44.5 elektrische Baugruppen.

1968 wurden die E 44.5 in 144 502-509 umgezeichnet. Die 144.5 beförderten bis zur Ausmusterung 1983 auch hochwertige Reisezüge und standen auch für Schneeräumdienste zur Verfügung. Die 144.5 waren stets im Bahnbetriebswerk Freilassing beheimatet.

Erhalten ist die E 44 502 als Exponat im Museum Lokwelt Freilassing. Die E 44 507 gehört dem Verkehrsmuseum Nürnberg. Diese Lokomotive befindet sich als Leihgabe an den TEV Thüringer Eisenbahnverein e.V. im ehemaligen BW Weimar.

Der Prototyp E 44 101 bzw. E 44 501 wurde wegen zahlreicher Abweichungen bereits 1960 ausgemustert. Die Lokomotive war bis 1980 Wiederaufgleisungs-Demonstrationsobjekt.

[Bearbeiten] Baureihe E 244

Die Deutsche-Reichsbahn-Gesellschaft elektrifizierte 1933 die Höllentalbahn im Schwarzwald mit 20 kV und 50 Hertz zu Versuchszwecken. Sie stellte 1936 vier auf Basis der E 44 entwickelte für dieses Stromsystem konzipierte Lokomotiven mit unterschiedlichen Ausrüstungen in Dienst. Sie erhielten die Baureihennummer E 244 (nicht zu verwechseln mit der EDV-Baureihenbezeichnung 244 der Deutschen Reichsbahn der DDR). Die E 244 hatten eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h in der Ebene und 60 km/h auf der Steilstrecke. In der elektrischen Ausrüstung unterschieden sich die Lokomotiven der Baureihe E 244 beträchtlich voneinander: Die E 244 01 besaß als erste Lokomotive der Welt einen gittergesteuerten Quecksilberdampfgleichrichter. Ihre Fahrmotoren wurden über diesen Gleichrichter und eine Glättungsdrossel mit Gleichstrom gespeist. Die E 244 11 besaß einen ungesteuerten Quecksilberdampfgleichrichter. Sie wurde über ein Schaltwerk an der Hochspannungsseite des Transformators gesteuert. Die Fahrmotoren dieser Lok wurden mit den von diesen Gleichrichter erzeugten pulsierenden Gleichstrom gespeist. Die E 244 21, wie auch die nach dem Zweiten Weltkrieg aus einer kriegsbeschädigten E 44 gebaute E 244 22 besaß einen Antrieb mittels Kommutatormotoren, die über den Transformator mit Sekundärschaltwerk direkt mit dem 50-Hertz-Wechselstrom versorgt wurden. Diese Motoren zeichneten sich durch eine sehr aufwendige Konstruktion des Kommutators aus. Die E 244 31 besaß als Antriebsmotoren eine spezielle Form von Einphasen-Asynchronmotoren.

1960 wurde die Spannung der Höllentalbahn auf die üblichen 15 KV 16 2/3 Hertz umgeschaltet. Die E 244 01 wurde verschrottet, die E 244 21 wurde umgebaut und verkehrte unter der Bezeichnung Baureihe E 344 01, später 183 001, als Mehrsystemlokomotive auch auf Strecken der SNCF, die E 244 31 steht heute im Museum der deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte in Neustadt an der Weinstraße. Die E 244 11 und 22 wurden in normale E 44 umgebaut (E 44 188 und 189).

[Bearbeiten] Verbleib

Von den 187 gebauten Exemplaren wurden mehrere E44 museal erhalten. Die E 244 31 ist heute in der Obhut der Historischen Eisenbahn Mannheim e.V. E 44 001 sowie E 44 508 befindet sich im Besitz des Verkehrsmuseums Nürnberg. Die Lok E 44 502 ist in Traunstein beheimatet.

[Bearbeiten] Literatur

  • Deutsche Altbau-Ellok, 1. Teil und 2.Teil, EK Verlag, Freiburg

[Bearbeiten] Weblinks


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