Eingabeaufforderung
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Eingabeaufforderung (auch Prompt) ist ein Begriff aus dem IT-Bereich und bezeichnet eine Markierung auf der Kommandozeile, welche auf die Stelle verweist, an der man Kommandozeilenbefehle eingeben kann. Dieser Prompt wird typischerweise durch den Kommandozeileninterpreter ausgegeben.
Üblicherweise zeigt der Prompt zusätzlich diverse Informationen an, zum Beispiel den Namen des aktuellen Benutzers oder in welchem Verzeichnis man sich befindet. Ist die Eingabeaufforderung zu sehen, sollte eine Eingabe in den Kommandozeileninterpreter möglich sein. Führt der Rechner einen Befehl bzw. ein Computerprogramm aus, dann erscheint die Eingabeaufforderung des Kommandozeileninterpreters erst wieder, wenn dieses Programm beendet ist (oder das Programm im Hintergrund weiter ausgeführt wird).
[Bearbeiten] Eingabeaufforderung unter Unix-Systemen
Beispiel:
michael@saturn:~>
Die Eingabeaufforderung zeigt in den Standardeinstellungen den Benutzernamen (hier: „michael“) und den Hostnamen (hier: „saturn“) an. Die Tilde („~“) zeigt dabei das Heimatverzeichnis des Benutzers an. Als Konvention hat sich unter vielen Unix- und Linux-Varianten etabliert, in der Eingabeaufforderung des Systemadministrators „root“ ein # zu verwenden, also z. B. root@saturn:/etc#, als normaler Anwender (z. B. „johanna“) verwendet man ein $, also etwa johanna@saturn:~$.
Das Ändern der Eingabeaufforderung ist abhängig vom verwendeten Kommandozeileninterpreter: In der tcsh dient dazu das Kommando set prompt. In der bash setzt man die Eingabeaufforderung, indem man die Kommandozeileninterpretervariable PS1
(bzw. PS2, PS3, PS4
) beispielsweise folgendermaßen setzt: PS1="\u@\h\w\$". Diese Eingabeaufforderung zeigt den Benutzernamen (\u), den Hostnamen (\h) und das aktuelle Arbeitsverzeichnis (\w) an. Die man-page des Kommandozeileninterpreters erklärt weitere Möglichkeiten. Abhängig vom verwendeten Terminal ist es auch möglich, einen farbigen Prompt einzustellen. Dies funktioniert beispielsweise in Xterms mit Farbunterstützung, dem KDE-Programm Konsole oder dem Gnome Terminalprogramm.
[Bearbeiten] Eingabeaufforderung unter Microsoft-Betriebssystemen
Die klassische DOS-Eingabeaufforderung hat folgendes Aussehen:
C:\>
Der erste Buchstabe ist die Kennung für den aktuellen logischen Datenträger. Darauf folgt ein Trennzeichen und der Pfad zum aktuellen Verzeichnis auf diesem Datenträger. Mit diesem Wert werden alle Programme gestartet. Als Abschluss des Prompts wird das Größer-Als-Zeichen verwendet. Der Prompt lässt sich per Umgebungsvariable (SET PROMPT=...) anpassen, erweitern oder verkürzen. Durch die Angabe von ANSI-Sequenzen und speziellen Steuercodes sind sogar Farbgebungen, Zeitangaben und andere Dinge möglich.
Unter Windows NT/2000/XP wurde die Eingabeaufforderung mit verschiedenen internen und externen Befehlen erweitert. Diese ermöglichen umfangreichere Batchdateien als es unter DOS möglich war. Siehe cmd.exe.
[Bearbeiten] Sonstige und Alternativen
Einen Prompt kann man auch bei CP/M Systemen finden (typischerweise A> etc.), genauso beim Boot-Loader LILO oder im EFI-System. Modems mit dem AT-Befehlssatz haben dagegen typischerweise keinen Prompt. Sie arbeiten als serielles Gerät dennoch zeilenorientiert. Das Ende des vorigen Befehls wird durch die Zeichenfolge OK angezeigt.
Bei Heimcomputern waren die Eingabekonzepte durchweg unterschiedlich, so nutzte beispielsweise der Commodore 64 typischerweise keinen Prompt auf seiner Systemoberfläche, sondern bot eine Art Vollbild-Editor und Interpreter an, der stattdessen die ausgeführten Befehle mit der Zeichenfolge READY. abschloss und den Cursor an den Anfang der darauf folgenden leeren Zeile setzte. Dies schließt natürlich nicht aus, dass bestimmte Anwendungsprogramme oder Systemerweiterungen dennoch eine Eingabeaufforderung verwenden.