Einsiedel (Adelsgeschlecht)
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Einsiedel ist der Name eines alten meißnisches Adelsgeschlechts, das mit Guntherus de Einsedeln 1299 unter den militares in Scapa (Zschopau) erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die direkte Stammreihe begann mit dem Ritter Heinrich von Eynsydeln, 1363-1403 urkundlich erwähnt, Gutsherr auf Ehrenberg und Prießnitz sowie Vogt zu Rizemburg (Riesenburg). Der Familienname wechselte zwischen Einseideln, Einsedeln, Einsidlin, Eynsydeln, Eynsydl, Ainsidel, Eynsedil, Einsidel und der heutigen Schreibweise Einsiedel. Der Stammsitz war Einsiedeln bei Dresden.
Es werden folgende Linien bzw. "Häuser" unterschieden:
- Gnandstein
- Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 27. Juni 1911 für Elise von Einsiedel, geborene Freiin Hiller von Gaertringen, Witwe des herzoglich sachsen-altenburgischen Kammerherrn und königlich württembergischen Oberstleutnants Ernst von Einsiedel, Gutsherr auf Burg Gnandstein.
- Greifschütz
- Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 9. Mai 1914 für Ernst von Einsiedel, Mechaniker-Meister in Groitzsch.
- Prießnitz
- Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 26. September 1908 für Hugo von Einsiedel, Oberlehrer in Glauchau, am 29. Juni 1911 für den königlich sächsischen Major Haubold von Einsiedel in Dresden, am 28. November 1913 für den praktischen Arzt Dr. med. Gotthard von Einsiedel in Dresden und am 14. Juni 1918 für den Assessor und Syndikus Carl von Einsiedel.
- Scharfenstein
- Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 28. November 1913 für den Gutsbesitzer Heinrich von Einsiedel, Herr auf Scharfenstein und Grünau.
- Syhra
- Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 26. September 1908 für Kathinka von Einsiedel, geborene Tolberg, Witwe des Gutsbesitzers Reinhard von Einsiedel, Herr auf Syhra sowie Groß und Klein-Zössen, am 8. April 1913 für den Gutsbesitzer und königlich sächsischen Major Konrad von Einsiedel, Herr auf Hopfgarten und Syhra, und am 28. November 1913 für Ida von Einsiedel, geborene Nitzschke, Witwe des Gutsbesitzers Max von Einsiedel, Herr auf Hopfgarten.
- Wolftitz
- Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch am 26. September 1908 für den herzoglich sachsen-altenburgischen Kammerherrn und königlich sächsischen Rittmeister Horst von Einsiedel, Gutsherr auf Gösen.
- Wolkenburg
- Erhebung in den Reichsgrafenstand durch Kurfürst Friedrich August II. von Sachsen als Reichsvikar am 9. September 1745 in Dresden für den königlich polnischen und kurfürstlich sächsischen Hofmarschall Johann Georg von Einsiedel.
[Bearbeiten] Namensträger
- Heinrich Haubold von Einsiedel (1622-1675), kursächsischer Geheimer Rat, Präsident des Appellationsgerichts, Direktor der Landschaft des Fürstentums Altenburg
- Hans Haubold von Einsiedel (1654-1700), Geheimer Rat und Oberhofmeister in Dresden
- Johann George Graf von Einsiedel (1692-1760), Erster Hofmarschall in Dresden
- Johann Georg von Einsiedel (1730-1811), Kabinettsminister im Kurfürstentum Sachsen (1763-1766)
- Detlev Carl Graf von Einsiedel (1737-1810), Gründer des Eisenhüttenwerks Lauchhammer
- Friedrich von Einsiedel (1750-1828), Kammerherr und Schriftsteller
- August von Einsiedel (1754-1837), Philosoph und Naturforscher
- Detlev Graf von Einsiedel (1773-1861), Kabinettsminister im Königreich Sachsen (1813-1830)
- Gottfried Emmanuel von Einsiedel, preußischer General
- Heinrich Graf von Einsiedel, deutscher Politiker
- Kurt Heinrich Ernst von Einsiedel (1811-1887), deutscher Pferdezüchter und Autor
- Horst von Einsiedel (1905-1947), Jurist und NS-Widerstandskämpfer
[Bearbeiten] Literatur
- Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, ISSN 0435-2408.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XIV, Seite 83-173, Band 66 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1977, ISSN 0435-2408.