Lauchhammer
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oberspreewald-Lausitz | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 30′ N, 13° 48′ O51° 30′ N, 13° 48′ O | |
Höhe: | 94–160 m ü. NN | |
Fläche: | 88,43 km² | |
Einwohner: | 18.916 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 214 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 01979 | |
Vorwahl: | 03574 | |
Kfz-Kennzeichen: | OSL (bis 1994 SFB) | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 66 176 | |
Stadtgliederung: | 5 Stadt- und 2 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Liebenwerdaer Straße 69 -Süd 01979 Lauchhammer |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeisterin: | Elisabeth Mühlpforte |
Lauchhammer (niedersorbisch: Łuchow) ist eine Stadt im Süden Brandenburgs im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Sowohl die Stadt selbst als auch die nähere Umgebung sind durch langjährige Bergbau- und Industrietätigkeit geprägt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Lauchhammer liegt in Südbrandenburg an der Schwarzen Elster, einem Nebenfluss der Elbe.
Die Stadt befindet sich 45 km nördlich von Dresden in der Nähe der Autobahn A 13 (Abfahrt Ruhland) und an der B 169 zwischen Senftenberg und Elsterwerda. Bis Cottbus sind es etwa 50 km. Die Sängerstadt Finsterwalde ist rund 25 km entfernt.
[Bearbeiten] Ausdehnung des Stadtgebiets
Durch die zahlreichen Eingemeindungen erstreckt sich das Stadtgebiet über mehr als 88 km².
Zwischen den einzelnen Ortsteilen finden sich eine Vielzahl großer Wald- und Wiesenflächen. Durch den Kohlenabbau befinden sich sowohl im Stadtgebiet als auch außerhalb der Stadt zahlreiche Bergbaufolgelandschaften. Diese bestimmen weitgehend das Erscheinungsbild des Umlands der Stadt. Im Ortsteil Grünewalde befindet sich das Naherholungsgebiet Grünewalder Lauch. Der See wurde 1981, als ein ehemaliges Tagebaurestloch, aufgefüllt und hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Naherholungsgebiet entwickelt.
Neben dem Grünewalder Lauch gibt es noch drei weitere Teiche: den Wolschinkateich, den Kuthteich und den Wehlenteich. Die letzteren beiden befinden sich in der auch als Grüne Mitte bezeichneten 16 ha großen Wald- und Wiesenfläche, welche sich zwischen Lauchhammer-Mitte und Lauchhammer-Süd befindet.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Stadt Lauchhammer grenzt an folgende Städte und Gemeinden:
[Bearbeiten] StadtgliederungDas heutige Lauchhammer entstand erst am 20. Juli 1950 als Großgemeinde aus den Orten Naundorf, Bockwitz, Mückenberg und Dolsthaida. Lauchhammer ist eine vergleichsweise junge Stadt und erhielt das Stadtrecht erst am 5. Juli 1953. Im Jahre 1993 wurden die Dörfer Kostebrau und Grünewalde als neue Ortsteile in das Gebiet der Stadt eingemeindet. Die Stadt ist aufgrund dieser Entwicklung stark untergliedert und besitzt seit 1993 sieben Stadt- bzw. Ortsteile.
[Bearbeiten] GeschichteLauchhammer zählt mit seiner langen Bergbautradition zu den ältesten Industriestandorten des Landes Brandenburg. Die Industriegeschichte im Gebiet der jetzigen Stadt begann bereits 1725 mit dem Errichten eines Raseneisenwerkes auf Holzkohle- und Torfbasis bei einer abgelegenen Mühle. Dieses an den Lauchteichen gelegene Werk - der Hammer im Lauch - gab der Stadt seinen heutigen Namen. 1789 wurde bei Bockwitz - dem heutigen Lauchhammer-Mitte - das erste Kohleflöz angebohrt. Das ist auch der erste schriftliche Hinweis auf die Niederlausitzer Braunkohle. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Kohlengruben, unter Anderem die Grube Milly. Um das Jahr 1900 setzte eine verstärkte Industrialisierung der Stadt ein. In diesem Jahr wurde auch die BUBIAG (Braunkohlen-Brikett-Industrie Aktiengesellschaft) gegründet. In der Folgezeit entstanden im Bergbau und in der verarbeitenden Industrie zahlreiche Arbeitsplätze. Dies führte zu einem verstärkten Wachstum der Einwohnerzahlen und zur Gründung neuer Wohngebiete. Ab 1906 setzte die BUBIAG ein erstes Siedlungsprogramm für die Arbeiter und ihre Familien um. 1919 wurde der heute unter Denkmalschutz stehende Grundhof errichtet. 1912 wurde zwischen Lauchhammer und Riesa die erste Hochspannungsleitung (110 kV) der Welt gebaut, siehe 110-kV-Leitung Lauchhammer-Riesa. Ab 1898 wurden in der ersten Brikettfabrik Briketts produziert. Insgesamt standen in der Stadt acht Brikettfabriken und eine Kokerei. In der Lauchhammeraner Kokerei gelang 1952 der weltweit erste Versuch aus Braunkohle hüttenfähiges Koks herzustellen. 1993 wurde die letzte Fabrik stillgelegt. Einen Beleg für den früheren Braunkohleabbau stellt das imposante Bauwerk der Abraumförderbrücke F60 bei Lichterfeld dar. Sie wurde im Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk der TAKRAF hergestellt. Lauchhammer gilt auch als Stadt des Kunstgusses. Dieser hat eine ebenfalls eine sehr lange Tradition in der Stadt. Der erste Eisenkunstguss wurde im Jahre 1784 durchgeführt. In der Stadt wird auch heute noch eine Glockengießerei betrieben. Seit 1880 werden in Lauchhammer Badewannen hergestellt. Zwischen 1968, als eine neue Badewannengießerei errichtet wurde, und 1989 wurden sämtliche Badewannen für den ostdeutschen Markt im Lauchhammer Werk gefertigt. Während die Wannen bis Mitte der 1990er Jahre noch aus Gusseisen gefertigt wurden, wird heute das wesentlich leichtere Acryl benutzt. Beim heutigen Ortsteil Kostebrau befand sich die 1709 von dem sächsischen Kurfürst gegründete Spiegelglashütte Friedrichsthal. Sie wurde im Jahre 1974 stillgelegt. Das ehemalige Inspektorenwohnhaus wurde 1979 wegen Baufälligkeit abgerissen. [Bearbeiten] EinwohnerentwicklungDurch die starke Industrialisierung nach dem 2. Weltkrieg stiegen die Zahlen der Einwohner bis zum Ende der 1980er Jahre stetig an. Seit der politischen Wende von 1989 hat das Ansehen des Industriestandortes Lauchhammer stetig an Bedeutung verloren. Die Einwohnerzahlen sind daher in den letzten Jahren kontinuierlich rückläufig.
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