Ernst Fischer
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Ernst Fischer (* 3. Juli 1899 in Komotau, Böhmen; † 31. Juli 1972 in Deutschfeistritz, Steiermark) war ein österreichischer Schriftsteller und Kommunist. Seine Pseudonyme waren Peter Wieden und Pierre Vidal.
Ernst Fischers politische Karriere begann als er mit 19 Jahren zum Soldatenrat gewählt wurde. Im Jahr 1920 veröffentlichte er einen Aufsatz über die Grazer Künstlervereinigung "Freiland", in der er die neue Kunstrichtung des Expressionismus überschwänglich lobt. Danach schrieb er Erzählungen und Theaterstücke, die von einem starken philosophischen Anteil gekennzeichnet sind. Er schrieb unter dem Pseudonym Peter Wieden und Pierre Vidal
Nach dem Bürgerkrieg 1934 engagierte er sich stark in der österreichischen Kommunistischen Partei (KPÖ). Nach der Niederlage der Sozialdemokratie und dem Beginn des Faschismus in Österreich emigrierte er nach Moskau, wo er sich zunehmend mit dem politischen Programm des Stalinismus identifizierte und auch die Säuberungen als notwendigen Beitrag zur Wahrung der inneren Einheit rechtfertigt.
Nach dem Kriegsende trat Fischer der ersten Regierung der österreichischen Zweiten Republik als Unterrichtsminister bei und prägte diese Jahre als wichtigster kommunistischer Intellektueller im Land. Als die kommunistische Regierungsbeteiligung scheiterte, wendete er sich abermals dem Stalinismus zu, von dem er sich erst 1968 nach den Ereignissen des Prager Frühlings in seiner Kritik am "Panzerkommunismus" ganz lossagte. Daraufhin wurde er aus der KPÖ ausgeschlossen und spielte in der Öffentlichkeit vor allem als undogmatischer marxistischer Theoretiker eine Rolle.
Seit 1932 war er in erster Ehe mit Ruth von Mayenburg und seit 1955 mit Louise Eisler, vormals Ehefrau von Hanns Eisler, verheiratet.
[Bearbeiten] Werke
- Kunst und Koexistenz: Beitrag zu einer modernen marxistischen Ästhetik. 1967
- Die Entstehung des österreichischen Volkscharakters
- Roman in Dialogen. 1955 (Zusammen mit Louise Eisler)
- Das Ende einer Illusion. Erinnerungen 1945-1955. 1973. ISBN 3851291808 (Wieser Verlag 1988)
[Bearbeiten] Weblinks
- Biografie, Kontaktangaben und Debattenbeiträge von Ernst Fischer im österreichischen Parlament
- Seite zu Ernst Fischer der Österreichischen Nationalbibliothek
- Das rote Wien: Fischer, Ernst
- Eintrag über Ernst Fischer im Österreich-Lexikon von aeiou
- Literatur von und über Ernst Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Unterrichtsminister Erste Republik: Oswald Menghin
Unterrichtsminister Zweite Republik: Ernst Fischer | Felix Hurdes | Ernst Kolb | Heinrich Drimmel | Theodor Piffl-Perčević | Alois Mock | Leopold Gratz | Fred Sinowatz | Helmut Zilk | Herbert Moritz | Hilde Hawlicek | Rudolf Scholten | Erhard Busek | Elisabeth Gehrer | Claudia Schmied
Wissenschaftsminister (1970-2000): Hertha Firnberg | Heinz Fischer | Hans Tuppy | Erhard Busek | Rudolf Scholten | Caspar Einem
Bildungsminister (2000-2007): Elisabeth Gehrer
Wissenschaftsminister (seit 2007): Johannes Hahn
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Peter Wieden, Pierre Vidal |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Schriftsteller und Kommunist |
GEBURTSDATUM | 3. Juli 1899 |
GEBURTSORT | Komotau, Böhmen |
STERBEDATUM | 31. Juli 1972 |
STERBEORT | Deutschfeistritz, Steiermark |