Félix Savón
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Félix Savón Fabré (* 22. September 1967 in San Vicente, Kuba) ist ehemaliger kubanischer Amateurboxer im Schwergewicht.
Er gewann als einer von nur drei Boxern (neben Teófilo Stevenson und László Papp) drei Goldmedaillen bei Olympischen Spielen und sechs Weltmeisterschaften. Savón, der sich stets weigerte professionell zu boxen, gilt als ein sportliches Aushängeschild Kubas.
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[Bearbeiten] Amateurkarriere
Savón begann das Boxen 1980 und gewann 1985 seine ersten wichtigen Titel: die kubanische Landesmeisterschaft im Schwergewicht, die er von 1985 bis 1998 vierzehn Mal in Folge gewann (1999 und 2000 unterlag er im Finale Odlanier Solís) und die Juniorenweltmeisterschaft in Bukarest durch einen Sieg über den Polen Andrzej Gołota.
[Bearbeiten] Weltmeisterschaften
Seine sechs Weltmeisterschaftstitel gewann Savón
- 1986 in Reno,
- 1989 in Moskau, mit einem kampflosen Sieg im Halbfinale über den noch für die DDR antretenden Axel Schulz
- 1991 in Sydney, unter anderem schlug er den Samoaner David Tua durch einen Erstrunden-KO. Tua war später als Profi nie KO.
- 1993 in Tampere, unter anderem mit Sieg über den späteren Superschwergewichtsweltmeister Alexei Lesin
- 1995 in Berlin, wo ihm im Finale ein Sieg über Luan Krasniqi gelang.
- 1997 in Budapest.
Bei der WM 1997 verlor er den einzigen Kampf bei einer Weltmeisterschaft, als er im Finale dem Usbeken Ruslan Chagayev nach Punkten unterlag. Savón erhielt aber später dennoch den Titel zugesprochen, da sein Gegner zuvor bereits Profikämpfe absolviert hatte und deshalb nachträglich disqualifiziert wurde.
Savón gewann eine einzige Weltmeisterschaft, an der er teilnahm, nicht. Bei der Titelkämpfen im Jahr 1999 zog sich die gesamte kubanische Mannschaft aus Protest gegen Schiedsrichterentscheidungen zurück, Savón erhielt die Silbermedaille für seine bis dahin erkämpfte Finalteilnahme. Seinen planmäßigen Finalgegner Michael Bennett besiegte er 2000 im Viertelfinale der Olympische Spielen in Sydney.
[Bearbeiten] Olympische Spiele
Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 1988 in Seoul blieb Savón verwehrt, da Kuba diese Spiele boykottierte. Den Olympiasieger Ray Mercer hatte er bei einem Länderkampf Kuba-USA vor den Spielen noch klar besiegt.
Bei seiner ersten Teilnahme an Olympischen Spielen 1992 in Barcelona gewann er die Goldmedaille durch einem Finalsieg mit 14:1 Punkten über den Nigerianer David Izonritei.
Diesen Titel verteidigte er bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta und den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, wo er den offiziell amtierenden Weltmeister Michael Bennett besiegen konnte, sowie im Halbfinale Sebastian Köber und im Finale den Russen Sultan Ibragimow bezwang.
[Bearbeiten] Weitere Turniergewinne
- Chemiepokal in Halle - 1985, 1986, 1987 und 1996
- Zentralamerikanische und Karibische Meisterschaft - 1984, 1985, 1988, 1995, 1996
- Zentralamerikanische und Karibische Spiele - 1986, 1990, 1993, 1998
- Panamerikanische Spiele - 1987, 1991, 1995
[Bearbeiten] Kampfbilanz
In seiner 20-jährigen Amateurlaufbahn erreichte Savón 387 Siege bei nur 21 Niederlagen, aber immerhin 18 davon durch KO.
[Bearbeiten] Weitere namhafte geschlagene Gegner
- Kirk Johnson
- DaVarryl Williamson, KO-Sieg in der ersten Runde
- Odlanier Solís, gegen den er auch zwei Mal verlor
- Georgi Kandelaki, georgischer Weltmeister im Superschwergewicht 1997
- Lamon Brewster
- Roberto Balado, drei Mal
- Arnold Vanderlyde, fünf Mal
- Michael Bentt
- Andrzej Gołota
- Michel López, Bronzemedalliengewinner der Olympischen Spiele 2004 im Superschwergewicht
- Luan Krasniqi
- Shannon Briggs
[Bearbeiten] Sonstiges
In den 1990er Jahren versuchte der US-amerikanische Promoter Don King Savón mit hochdotierten Angeboten unter Vertrag zu nehmen und gegen die damaligen Schwergewichtsweltmeister Evander Holyfield und Mike Tyson antreten zu lassen.
Nach den Olympischen Spielen 2000 erklärte Savón im Alter von 33 Jahren seinen Rücktritt. Entsprechend den Regeln des Weltamateurboxverbandes AIBA gilt für die Teilnahme an Olympischen Spielen, Welt- und Kontinentalmeisterschaften bzw. sonstigen internationalen Amateurturnieren eine maximale Altersgrenze von 34 Jahren. Nach seiner aktiven Karriere wurde Savón Trainer der kubanischen Box-Nationalmannschaft.
[Bearbeiten] Weblinks
- Übersicht über Savóns wichtigste Kämpfe (spanisch)
1904: Samuel Berger | 1908: Albert Oldman | 1920: Ronald Rawson | 1924: Otto von Porat | 1928: Arturo Jurado | 1932: Santiago Lovell | 1936: Herbert Runge | 1948: Rafael Iglesias | 1952: Hayes Edward Sanders | 1956: Pete Rademacher | 1960: Franco de Piccoli | 1964: Joe Frazier | 1968: George Foreman | 1972: Teófilo Stevenson | 1976: Teófilo Stevenson | 1980: Teófilo Stevenson | 1984: Henry Tillman | 1988: Ray Mercer | 1992: Félix Savón | 1996: Félix Savón | 2000: Félix Savón | 2004: Odlanier Solís
1974: Teófilo Stevenson | 1978: Teófilo Stevenson | 1982: Alexander Jagubkin | 1986: Félix Savón | 1989: Félix Savón | 1991: Félix Savón | 1993: Félix Savón | 1995: Félix Savón | 1997: Félix Savón | 1999: Michael Bennett | 2001: Odlanier Solís | 2003: Odlanier Solís | 2005: Alexander Alexejew
Personendaten | |
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NAME | Savón Fabré, Félix |
KURZBESCHREIBUNG | kubanischer Boxer |
GEBURTSDATUM | 22. September 1967 |
GEBURTSORT | San Vicente, Kuba |