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Flumenthal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen
Wappen von Flumenthal
Basisdaten
Kanton: Solothurn
Bezirk: Lebern
BFS-Nr.: 2545Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 4534
Koordinaten: 612114 / 231854 Koordinaten: 47° 14' 15" N, 7° 35' 55" O47° 14' 15" N, 7° 35' 55" O
Höhe: 430 m ü. M.
Fläche: 3.09 km²
Einwohner: 999 (31. Dezember 2005)
Website: www.flumenthal.ch
Karte
Karte von Flumenthal

 

Flumenthal ist eine politische Gemeinde im Bezirk Lebern des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Flumenthal liegt auf 430 m ü. M., 6 km ostnordöstlich des Kantonshauptortes Solothurn (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich leicht erhöht am nördlichen Rand der Aareniederung, nahe der Mündung der Siggern, am Südfuss des Juras, in der Region Unterleberberg im Solothurner Mittelland.

Die Fläche des 3.1 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Solothurner Mittellandes. Der südliche Gemeindeteil wird von der breiten Aareniederung eingenommen, wobei ein kleiner Anteil des Gebietes mit dem Mösli und der Anstalt Schachen südlich der Aare liegt. Nach Norden erstreckt sich der Gemeindeboden von der Aareebene auf die Schotterterrasse von Flumenthal (460 m ü. M.) und erreicht auf der Höhe westlich des Dorfes mit 490 m ü. M. die höchste Erhebung von Flumenthal. Im Osten wird das Gebiet streckenweise vom Unterlauf der Siggern, eines linken Zuflusses der Aare, begrenzt. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 19 % auf Siedlungen, 26 % auf Wald und Gehölze, 49 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 6 % war unproduktives Land.

Zu Flumenthal gehören mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Flumenthal sind Deitingen, Riedholz und Hubersdorf im Kanton Solothurn sowie Attiswil und Wangen an der Aare im Kanton Bern.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Mit 999 Einwohnern (Ende 2005) gehört Flumenthal zu den kleineren Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 95.0 % deutschsprachig, 1.1 % albanischsprachig und 1.0 % sprechen Italienisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Flumenthal belief sich 1850 auf 346 Einwohner, 1900 auf 483 Einwohner. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auf Grund des Gesetzes zur Bekämpfung der Heimatlosigkeit jenische Familien eingebürgert. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl kontinuierlich an.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Flumenthal war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Heute haben der Ackerbau und der Obstbau sowie die Viehzucht nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Flumenthal sind heute Betriebe des Baugewerbes, der Elektrobranche, der Informatik und Schreinereien vertreten. Östlich des Dorfes befindet sich ein Elektrizitätswerk; die Aare wird in der Nähe von Flumenthal durch ein Wasserkraftwerk bis oberhalb von Solothurn aufgestaut. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Solothurn arbeiten.

[Bearbeiten] Kultur / Freizeit

Entlang der Aare befindet sich ein beliebtes und über die Kantonsgrenzen hinaus bekanntes Naherholungsgebiet. Ein kleiner Teil des südlich der Aare gelegenen Golfplatzes Wilihof liegt auf dem Gemeindegebiet von Flumenthal.

[Bearbeiten] Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Der Ortskern liegt nur wenig neben der Hauptstrasse von Solothurn nach Oensingen. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern–Zürich) befindet sich rund 5 km vom Dorf entfernt. Am 9. Januar 1918 wurde die Eisenbahnlinie der Solothurn–Niederbipp-Bahn mit einem Bahnhof in Flumenthal in Betrieb genommen.

[Bearbeiten] Geschichte

Das Gemeindegebiet von Flumenthal war schon früh bewohnt. So wurden im Wald gegen Attisholz Mauerfundamente von mehreren römischen Villen entdeckt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1228 unter dem Namen Blummenta. Später erschienen die Bezeichnungen Blomentana (1285), Blumental (1312), Flumendal (1336) und Flumental (1374). Im 17. Jahrhundert wurde auch die Schreibweise Flummenthal verwendet. Der Ortsname bedeutet soviel wie grasreiche Senke, da das mittelhochdeutsche Wort bluome auch in der Bedeutung von Graswuchs gebraucht wurde.

Seit dem Mittelalter unterstand Flumenthal der Herrschaft Balm. Zusammen mit dieser Herrschaft gelangte das Dorf 1312 als Reichslehen an die Grafen von Strassberg und nach verschiedenen Besitzerwechseln 1411 an Solothurn. Schon seit 1344 hatte die Stadt die hohe Gerichtsbarkeit über Flumenthal inne. Im 15. Jahrhundert unterstand das Dorf der Vogtei Balm, die vor 1487 um das Gericht Oberdorf erweitert wurde und von nun an als Vogtei Flumenthal in den Registern geführt wurde. Das Vogteigebiet umfasste den Jurasüdhang zwischen Bellach und Flumenthal, wobei der Vogt seinen Sitz nicht auf dem Gebiet sondern in der Stadt Solothurn hatte. Flumenthal fungierte bis 1798 als Gerichtsort.

Flumenthal war seit dem Mittelalter Standort der Mutterkirche der Herrschaft Balm und bildete den Mittelpunkt der Pfarrei. Erst 1695 wurde Günsberg zur selbständigen Kirchgemeinde erhoben. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Flumenthal während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Lebern. Nach der Gründung der Zellulosefabrik im benachbarten Attisholz (Gemeinde Riedholz) erlebte auch Flumenthal um 1900 einen deutlichen Bevölkerungszuwachs.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Sankt Peter und Paul erhielt ihre heutige Gestalt beim Neubau im Jahr 1513. Sie enthält bedeutende Fresken aus der Erbauungszeit, die im Rahmen einer Renovation entdeckt wurden.

[Bearbeiten] Wappen

In Gelb ein Mohrenhaupt mit weissem Stirnband und Kragen sowie roten Lippen. Das Gemeindewappen geht auf das ehemalige Vogteiwappen zurück. Es weist eventuell auf ein früheres Patrozinium hin, das heutige ist den Aposteln Peter und Paul geweiht. Vermutlich ist der Dargestellte der Heilige Mauritius, der Anführer der thebäischen Legion, der auch die Solothurner Stadt- und Landpatrone St. Urs und St. Viktor angehörten. Die Dorfkirche wurde am 22. September 1514 am Mauritzentag von Bischof Aymon de Montfalcon geweiht, der in der Kathedrale von Lausanne eine eigene Thebäerkapelle erbauen und ausstatten liess.

[Bearbeiten] Weblinks

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