Solothurn–Niederbipp-Bahn
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Solothurn–Niederbipp-Bahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 14.54 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 1200 V = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 36 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Solothurn–Niederbipp | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Solothurn–Niederbipp-Bahn (SNB) ist eine ehemalige Bahngesellschaft in der Schweiz. Sie fusionierte 1999 mit der Regionalverkehr Oberaargau (RVO), der Biel-Täuffelen-Ins-Bahn (BTI) und den Oberaargauischen Automobilkursen (OAK) zur Aare Seeland mobil (ASm), welche die gut 14.5 km lange, meterspurige SNB-Strecke von Solothurn nach Niederbipp betreibt. Die Bahn wird lokal auch als «Bipperlisi» bezeichnet.
[Bearbeiten] Geschichte
Die «Solothurn–Niederbipp-Bahn» mit Sitz in Solothurn eröffnete am 9. Januar 1918 ihre meterspurige Bahnstrecke von Niederbipp im Kanton Bern zur Station Baseltor in Solothurn, im gleichnamigen Kanton. In Niederbipp bestand eine Gleisverbindung zur ebenfalls meterspurigen Langenthal–Jura-Bahn (LJB), die den Betrieb auf der Strecke Langenthal–Niederbipp–Oensingen Schulhaus bereits 1907 aufgenommen hatte. Entsprechend früh suchte man die Zusammenarbeit mit der LJB und der 1917 eröffneten Langenthal–Melchnau-Bahn (LMB). Bei Stromsystem fiel die Wahl auf die bereits von der LJB verwendeten 1200 Volt Gleichstrom.
In Solothurn beim Baseltor endete die SNB-Strecke nördlich der Aare, am Rande der Altstadt, während sich der Bahnhof der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) südlich der Aare befand. Die wirtschaftlich wichtige Nähe zum SBB-Bahnhof konnte mit dem Bau der Rötibrücke über die Aare und der Eröffnung des darüber verlaufenden, strassenbahnähnlich trassierten Abschnitts Solothurn Baseltor–Solothurn (SBB) am 7. September 1925 erzielt werden. Der Endpunkt der SNB befindet sich seither auf dem Bahnhofplatz an der Nordseite des SBB-Bahnhofs.
Die SNB war in den folgenden Jahren kaum von grossen Änderungen betroffen, diejenigen bei den Nachbarbahnen LJB und LMB tangierten sie nur am Rande. Nachdem 1928 die LJB ein Teilstück in Oensingen stilllegte, folgte am 9. Mai 1943 der gesamte Abschnitt Niederbipp–Oensingen, womit Niederbipp für die Meterspurbahnen zu einem Kopfbahnhof wurde.
Per 1. Januar 1958 fusionierten die LJB und die LMB zur Oberaargau–Jura-Bahn (OJB), mit der die SNB 1959 einen neuen Zusammenarbeitsvertrag abschloss. Durch die Zusammenarbeit konnte die SNB auf eine eigene Werkstatt verzichten, der Fahrzeugunterhalt wird
Um normalspurige Güterwagen der SBB auf der Meterspurstrecke zu befördern, wurde bei Eröffnung der SNB eine Rollschemelanlage in Niederbipp in Betrieb genommen, über die Zustellungspunkte bis Riedholz bedient werden konnten. Die Anlage wurde auch von der LJB mitbenutzt, die dasselbe System seit 1909 in Langenthal verwendete. Dieses für grosse Transportvolumen äusserst aufwändige System wurde auf der SNB durch die Inbetriebnahme des Dreischienengleises zwischen Niederbipp und der Anschlussgleisanlage Oberbipp (Tanklager) am 7. März 1970 weitgehend abgelöst.
Ein erstes Vorzeichen für die spätere Fusion – eine Entwicklung die noch viele weitere Schweizer Privatbahnen und Verkehrsunternehmen ereilen sollte – ist ein formales Abkommen, das am 5. April 1984 zwischen BTI, OJB, SNB, OAK, Ligerz–Tessenberg-Bahn (LTB) und der Bielersee-Schiffahrts-Gesellschaft (BSG) unter dem Namen Oberaargau–Solothurn–Seeland-Transport (OSST) abgeschlossen wurde.
Bevor es zur Fusion kam, änderte die Partnerbahn OJB per 2. Juli 1990 nochmals ihren Namen in Regionalverkehr Oberaargau (RVO). Die OSST-Partner BTI, RVO, SNB und OAK vollzogen 1999 schliesslich die Fusion zur Aare Seeland mobil (ASm). Die LTB wurde später ebenfalls in die ASm fusioniert, während die BSG bis heute rechtlich selbständig geblieben ist.
[Bearbeiten] Rollmaterial
- Triebwagen
- Be 4/4 301–304 (1966–1978), ex 83–86
- Steuerwagen
- Bt 351–354, ex 102–105
Zwischen 1966 und 1978 beschafften die SNB und die OJB gemeinsam insgesamt sechs vierachsige Triebwagen (81–86) und fünf dazu passende vierachsige Steuerwagen (101–105). Unter der OSST wurde für alle beteiligten Bahngesellschaften ein einheitliches Nummerierungsschema eingeführt, die SNB-Fahrzeuge erhielten dabei 300er-Nummern, die (baugleichen) OJB-Fahrzeuge dagegen 100er-Nummern.
Die Fahrzeuge stehen bis heute im Einsatz. Mit dem Entscheid die Bahnstrecke der ehemaligen SNB zu modernisieren, wird auch das Rollmaterial erneuert. Ausgeschrieben wurden von der ASm im April 2005 vorerst drei neue Niederflur-Triebzüge für die Gesamtstrecke Solothurn–Niederbipp–Langenthal. Die Ausschreibung wurde zugunsten von Stadler Rail mit dem Konzept «Meterspur-FLIRT» entschieden. Das Fahrzeug dürfte allerdings einen ähnlichen modularen Aufbau besitzen, wie die neuen Meterspur-Triebfahrzeuge für die Forchbahn und die Trogenerbahn.