Formel GP2
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die im Jahr 2005 erstmals ausgetragene GP2-Rennserie ist, wie bisher die Formel 3000, der neue Unterbau zur Formel 1 (F1) und wird, abgesehen von den Rennen in Übersee, im Rahmen eines Grand-Prix-Wochenendes ausgetragen. Dadurch steht diese Nachwuchsserie allerdings auch im Schatten der F1, da sich das Medieninteresse natürlich auf die Königsklasse konzentriert.
Zu den Piloten gehören unter anderem Mathias Lauda, Nelson Angelo Piquet und Nico Rosberg (der auch den Titel 2005 gewann und jetzt in der Formel 1 fährt) - drei Söhne von ehemaligen Formel-1-Weltmeistern: Niki Lauda (F1-Champion 1975, 1977, 1984), Nelson Piquet (1981, 1983, 1987) sowie Keke Rosberg (1982).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Sportliches Reglement
[Bearbeiten] Punkteverteilung
Die Punktewertung orientiert sich an der Formel 1. Die ersten acht Fahrer des Rennens erhalten nach dem Schema 10 - 8 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 Meisterschaftspunkte. Darüber hinaus werden Zusatzpunkte verteilt: Der Polesitter des ersten Rennens erhält zwei Bonuszähler. In jedem Rennen wird für den Piloten mit der schnellsten Rundenzeit ein weiterer Punkt gutgeschrieben. Die maximale Punktzahl, die ein Rennfahrer pro Rennwochenende erreichen kann, liegt damit bei 20 Zählern.
Übersicht:
- Pole beim Samstagsrennen: 2 Punkte
- Samstagsrennen: 10-8-6-5-4-3-2-1 für die besten 8
- Sonntagsrennen: 6-5-4-3-2-1 für die besten 6
- Schnellste Runde: 1 Punkt pro Rennen (Man muss allerdings mindestens 90% der Rennrunden zurückgelegt haben)
[Bearbeiten] Technisches Reglement
In Aussehen, Technik und Leistung kommen die Monoposti der GP2 ihren "großen Brüdern" in der Formel 1 besonders nahe. Das Chassis kommt von der renommierten italienischen Firma Dallara, ist nach den Sicherheitsstandards der Königsklasse gebaut und wiegt 585 Kilogramm. Die identischen GP2-Renner werden wie ein F1-Bolide per Wippe am Lenkrad geschaltet und verlangen von den Piloten echte Arbeit am Volant: Weder Servolenkung noch Traktionskontrolle helfen bei der Zähmung der 600 PS starken Geschosse, die in 6,7 Sekunden von 0 auf 200 km/h beschleunigen. Die Leistung für diesen Schub bringt ein 4,0-Liter-V8-Motor von Renault. Die Reifen stellt Bridgestone zur Verfügung - wohlgemerkt ohne Rillen, nicht wie in der Königsklasse.
[Bearbeiten] Technik
In der im Vergleich zur F1 (bzw. GP1) deutlich kostengünstigeren Nachwuchsserie kommt einheitliche Technik zum Einsatz, derzeit Dallara-Chassis und Bridgestone-Slickreifen. Die Renault-V8-Motoren mit vier Litern Hubraum und 600 PS sollen eine ganze Saison halten. Die Getriebe basieren auf den früher vom Team Prost verwendeten. Sie gelten als zu schwer und sorgen für eine ausgeprägte Hecklastigkeit. Zudem gab es Schwierigkeiten beim Anfahren, wodurch öfters Motoren beim stehenden Start abgewürgt wurden. Einige Rennen wurden deshalb fliegend gestartet.
Seltsamerweise hat die GP2 nun mit ihren leistungsbeschränkten Vierliter-V8-Motoren erstmals mehr Hubraum als die F1 mit ihren unlimitierten 2,4 Liter V8-Motoren. Der Leistungsunterschied beträgt ca. 100 PS. Die Rundenzeiten in Hockenheim liegen ca. 10 sec über den F1- Zeiten.
Die bisherige Formel 3000 war seit Mitte der 1980er Jahre auf Basis der altbewährten Ford-Cosworth-Aggregate motorisiert. Diese Serie hatte damals die Formel 2 mit Zweiliter-Rennmotoren abgelöst.
[Bearbeiten] Rennwochenende
An einem GP2-Wochenende werden am Samstag und am Sonntag jeweils ein Rennen ausgetragen. Nach einem freien Training von 30 Minuten am Freitag entscheidet ein Qualifying gleicher Dauer über die Startaufstellung des ersten Rennens am Samstag über 180 Kilometer. Das zweite Rennen am Sonntag über eine Distanz von 80 Kilometern wird ohne vorhergehendes Qualifying ausgetragen. Die Startaufstellung ergibt sich aus dem Ergebnis des ersten Rennens, wobei die ersten acht Piloten in umgekehrter Reihenfolge starten.
[Bearbeiten] Die Saison 2005
Die Formel-GP2-Saison 2005 startete in Imola, San Marino am 23. April 2005. Es war die erste Saison unter dem neuen Namen Formel GP2 und löste die Formel 3000 ab. Zwei ehemalige Formel 1-Fahrer waren auch zu finden: Gianmaria Bruni fuhr für Coloni und Giorgio Pantano für das SuperNova-Team. Sieger der Meisterschaft wurde Nico Rosberg vom Team ART Grand Prix, welches auch die Konstrukteurs-Meisterschaft gewann.
[Bearbeiten] Die Saison 2006
Der Gewinner der Formel-GP-Saison 2006 heißt Lewis Hamilton, er ist in der Sasion 2007 in die Formel 1 gewechselt und fährt für McLaren Mercedes. Der vorherige Meister Nico Rosberg ist ebenfalls in die Formel 1 gewechselt.
[Bearbeiten] GP2-Meister
| Jahr | Fahrer | Team |
|---|---|---|
| 2005 |  Nico Rosberg |
Art Grand Prix |
| 2006 |  Lewis Hamilton |
Art Grand Prix |
