Frankfurt-Gallus
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Wappen | Karte | ||
Basisdaten | |||
Fläche: | 4,301 km² | ||
Einwohner: | 26.287 | ||
Bevölkerungsdichte: | 6.112 Einwohner/km² | ||
Postleitzahlen: | 60325, 60326, 60327 | ||
Vorwahlen: | 069 | ||
Gliederung | |||
Ortsbezirk: | 1 – Innenstadt I | ||
Stadtbezirke: |
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Website |
Das Gallus, bis Juni 2006 offiziell Gallusviertel, ist ein Stadtteil von Frankfurt am Main.
Der Stadtteil erstreckt sich nördlich des Mains vom Hauptbahnhof nach Westen bis zum Stadtteil Griesheim, im Norden begrenzt durch das Messe- und das Rebstockgelände. Im Süden grenzt er teils an das Gutleutviertel.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Als eine wirtschaftliche Achse zieht sich die Mainzer Landstraße quer durch das Stadtviertel. Nach dem Verschwinden von Produktion und Handwerk hat sich in erheblichem Maße seit 2000 Dienstleistungsgewerbe (Verlagsgewerbe und Wertpapierhandel sowie große Bereiche der Commerzbank AG mit Ihrem Dienstleistungszentrum) in neuen Gebäuden angesiedelt. Die Hauptverwaltung der Deutschen Bahn befindet sich neben dem Gelände des ehemaligen Bahnausbesserungswerks südlich der Messe. Darüber hinaus beherbergt das Gallusviertel das Verlags- und Redaktionsgebäude der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es verfügt außerdem über den größten deutschen Eisenbahnknoten, den Frankfurter Hauptbahnhof.
Einige Straßenzüge gelten als soziale Brennpunkte aufgrund verschiedener Lebensläufe der Bewohner (Sozialhilfe, Immigration, Drogen- oder Alkoholmissbrauch). Auch aus diesem Grund ist das Gallusviertel in das Projekt Soziale Stadt aufgenommen worden. Im Rahmen dieses Bund-Länder-Programms werden Projekte im Stadtteil ohne großen bürokratischen Aufwand durchgesetzt (sofern sie den Bestimmungen des Projekts entsprechen).
[Bearbeiten] Geschichte
Historisch ist das Gallus das frühere Galgenfeld westlich der mittelalterlichen Stadtgrenze Frankfurts. Der Name leitet sich von der Galluswarte (eigentlich Galgenwarte) her, einem der vier mittelalterlichen Warttürme der Stadt. Mit dem Heiligen Gallus hat der Name des Stadtviertels ursprünglich nichts zu tun, doch wurde der Name gegen Ende des 18. Jahrhunderts umgewandelt, um der Gegend den zweifelhaften Ruf zu nehmen. Eine 1905 neugebaute katholische Kirche in diesem Stadtviertel ist ebenfalls dem Heiligen Gallus geweiht.
Geschichtlich ist der Stadtteil ein Mischgebiet. Neben Produktion und Handwerk spielte das Transportwesen eine Rolle, das durch den Abriss des Güterbahnhofes an Bedeutung verlor. Immer noch ein Wahrzeichen ist dagegen der 1880 errichtete Frankfurter Hauptbahnhof. Im Moment erlebt der Norden des Stadtteils einen dramatischen Wandel. Nach den Abriss des Frankfurter Hauptgüterbahnhofs ab 1998 erfolgt nun die Errichtung des Europaviertels.
Im Juni 2006 beschloss der Ortsbeirat des Gallus einstimmig, künftig als offizielle Bezeichnung nur noch den Namen Gallus zu führen und auf den Zusatz -viertel zu verzichten, mit der Begründung, dass diese Benennung längst dem allgemeinen Sprachgebrauch entspreche.
[Bearbeiten] „Kamerun“
Etwa seit der Jahrhundertwende um 1900 wird das damalige Neubaugebiet westlich der Galluswarte, häufig auch das ganze Gallus, volkstümlich als „Kamerun“ bezeichnet; damals (1905) lebten im Gallusviertel 15.400 Einwohner. Woher die Bezeichnung stammt, ist bis heute nicht gesichert. Es gibt unterschiedliche Erklärungsversuche:
- Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Grenzübergänge an der Mainzer Landstraße von französischen Besatzungssoldaten – marokkanischen Söldnern – besetzt. Zu den Kamerunern gehen sei das geflügelte Wort gewesen, wenn man aus dem Gallusviertel zu diesen Übergängen unterwegs gewesen sei.
- Eine andere Theorie verweist auf den Ruß, der sich aus zahlreichen Schornsteinen nach der Industrialisierung auf den Stadtteil legte. Schwarz wie Kamerun sei der dann gewesen.
- Mancher meint auch, der Stadtteil sei durch die Industrie und die angesiedelte Arbeiterbevölkerung so fern der sonstigen Stadtbevölkerung gewesen, dass er für die restliche Bevölkerung so weit weg wie die deutsche Kolonie Kamerun gewesen sei.
- Noch eine Version verweist auf die Adlerwerke, in denen Schreibmaschinen hergestellt wurden. Nach der Schicht kamen die Arbeiter oft mit Schreibmaschinenfarbe befleckten Gesichtern aus der Fabrik und es heisst, dass man sie, auch aufgrund der Popularität der damaligen Kolonien, „Kameruner“ genannt habe.
[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten
- Lia Wöhr (1911–1994) wuchs im Gallusviertel auf. Die Stadt Frankfurt benannte einen Platz am Rande des Gallus nach ihr und stellte dort einen Gedenkstein auf.
- Heinrich Kleyer (1853–1932) war als Gründer und später als Vorstandsvorsitzender der Adlerwerke wesentlich am Aufbau der Industrie im Gallusviertel beteiligt.
- Michael Thurk (* 1976) wuchs im Gallusviertel auf. Seine Fussballkariere begann beim F.F.V. Sportfreunde 04. Seit der Saison 2006/2007 spielt er bei der Eintracht Frankfurt.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Gallus (Begriffserklärung)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Category:Frankfurt-Gallus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Informative, private Seite über das Gallus
- Kurze Geschichte St. Gallus
- Stadtteilbeirat
- Sozialer Wegweiser Gallus
- Gewerbeverein
- Galluswiki
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Koordinaten: 50° 6' 13" N, 8° 38' 44" O