Gedore
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Die Gedore Werkzeugfabrik Otto Dowidat KG ist ein Hersteller von Werkzeugen in Remscheid mit weltweitem Vertrieb. Zusammen mit verschiedenen Töchtern hat das Unternehmen knapp 3000 Mitarbeiter (Stand 2005). Am Remscheider Standort werden davon 720 Mitarbeiter beschäftigt. Der Name entstand als Akronym für Gebrüder Dowidat Remscheid. Nach dem Tode des Firmenmitbegründers Otto Dowidat im Jahre 1975 blieb die Firma weiterhin ein Familienbetrieb unter der Leitung des Sohnes Karl Dowidat und wird nunmehr von dessen Tochter Karen Dowidat geführt. Alle Tochterunternehmen werden mehrheitlich vom Remscheider Stammhaus geleitet.
Heute sind in Nähe des Stammwerkes in Remscheid-Lüttringhausen mehrere Straßen nach der Firma bzw. ihren Gründern benannt, beispielsweise die Karl-Dowidat-Straße oder auch die Dowidatsiedlung. Auch die Bushaltestelle des ÖPNV trägt die Bezeichnung "Gedore". Das Gedore Werk in Birkfeld/Austria befindet sich an der "Gedore-Straße".
[Bearbeiten] Gründung
Die Werkzeugfabrik wurde 1919 von den drei Brüdern Otto, Karl und Willi Dowidat gegründet. Praktisch ohne Kapital begannen sie mit der Herstellung von verstellbaren Schraubenschlüsseln, Locheisen und anderem Handwerkzeug.
1926 reichten die vorhandenen Räume nicht mehr aus und es erfolgte der Umzug nach Remscheid-Lüttringhausen, wo sich noch heute das Stammwerk von Gedore befindet.
Mit dem Aufschwung der Motorisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und mit dem Aufbau eines eigenen Exportnetzes stieg die internationale Bedeutung von Gedore. In vielen Ländern wurde "Gedore-Kassetten" zum Begriffsmonopol für Steckschlüsselkästen.
Von Kriegszerstörungen blieb Gedore in Remscheid weitgehend verschont. Bald nach Kriegsende wurde die Produktion in kleinem Umfang wieder aufgenommen. Durch Familienstreitigkeiten kam es zu einer Aufspaltung der Firma in Gedore unter Otto Dowidat und die Dowidat-Werke unter Willi Dowidat. Der dritte Bruder Karl war 1933 verstorben.
In der Nachkriegszeit wuchs Gedore im Stammwerk Remscheid auf 720 Mitarbeiter. Neben der örtlichen Produktion ist die Verwaltung dort konzentriert.
[Bearbeiten] Erweiterungen und Zukäufe
Durch den Mangel an Arbeitskräften am Stammsitz gründete Gedore 1960 erste Fertigungsstätten im Ausland, in Südafrika und Brasilien, was damals neuartig war. Auch Einfuhrverbote einiger Länder führten zur Eröffnung von Werken außerhalb Deutschlands. Dort wird aber nur für den einheimischen Bedarf produziert, in Europa verkauft Gedore bis heute nur deutsche Qualitätserzeugnisse. Ebenfalls wurde 1961 ein Werk in Waldkirchen (Bayrischer Wald) eröffnet, dass auf 200 Betriebsangehörige wuchs. 1972 wurde die Firma RAHSOL Dremotec (Drehmomentschlüssel) in Solingen gekauft, die knapp 200 Mitarbeiter beschäftigen. In einer Fertigungsstätte in Birkfeld, Österreich arbeiten 120 Mitarbeiter. 1985 erfolgte der Einstieg bei HABERO in Wuppertal. 1993 wurde die Firma METEC in Ostdeutschland für Werkstattmöbel gegründet. 1994 kamen die Firmen DAKO mit Rohrwerkzeugen und KRUMM mit Abziehern und Schmiedeteilen dazu, 1998 in Istanbul/Türkei die Firma Altas. 1999 folgte die Firma MHH, Torqueleader in England, Hersteller von Drehmomentschlüsseln und Testgeräten. 2002 wurden die Firmen Carolus und Ochsenkopf in Remscheid und Wuppertal erworben. Carolus handelt mit Speziallösungen im Knarren- und Einsatzbereich, Ochsenkopf stellt Äxte und Beile her. Weiterhin wurde 2002 die Firma Klann in Donaueschingen integriert, welche Spezialwerkzeuge für den KFZ-Bereich herstellt.