Gene Ammons
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Gene Ammons (* 14. April 1925 in Chicago; † 6. August 1974 in Chicago) war ein afroamerikanischer Jazzmusiker. Er spielte Tenorsaxophon und leitete eigene Bands. Gene Ammons war der Sohn Albert Ammons', dem berühmten Boogie-Pianisten.
Zusammen mit dem etwas älteren Von Freeman initiierte er die Chicagoer Schule von Tenorsaxophonisten, die den Stil eines Lester Young und Ben Webster weiterentwickelten. Damit nahmen sie Einfluss auf andere Solisten wie Johnny Griffin und Clifford Jordan.
Gene Ammons spielte mit einem ausgesprochen zupackenden, voluminösen und melodischen Ton. Er war zwar kein bedeutender Innovator, aufgrund seines charakteristischen Sounds, der sowohl bei kraftvoll gespieltem Blues als auch romantischen Balladen leicht wiederzuerkennen war, erlangte er aber große Popularität beim Publikum. Seine Spielweise war stark vom Rhythm & Blues geprägt, er spielte aber auch gelegentlich technisch virtuosen Bebop. Mit Aufkommen der Bossa Nova in den frühen 60er Jahren beschäftigte er sich wie viele seiner Jazz-Kollegen mit südamerikanischen Rhythmen. Er trat mit unterschiedlichen Formationen vom Quartett über größere All-Star-Besetzung bis zur Big Band auf und spielte zahlreiche Schallplatten ein. Berühmt sind gemeinsame Aufnahmen mit seinem Freund Sonny Stitt, mit dem er sich immer wieder musikalische "Duelle" (sog. battles) lieferte.
Die lange Karriere Gene Ammons' reichte von den 40er Jahren bis in die 70er Jahre. Er ist einer der wenigen Jazz-Musiker, die sich ihre Popularität über mehrere Jahrzehnte bewahren und sogar immer wieder kommerziell erfolgreiche Hits verbuchen konnten. Vor allem mit seinen Aufnahmen im Stile des Soul Jazz war er Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre sehr erfolgreich.
Musikern und Fans war Gene Ammons auch unter dem Spitznamen Jug geläufig. Wegen seines dominanten Sounds auf dem Saxofon wurde er auch gelegentlich The Boss genannt. Seine wichtigsten Aufnahmen erschienen auf dem Plattenlabel Prestige Records, bei dem er ab Ende der 40er Jahre unter Vertrag stand.
Sein früher Krebstod ist sicher auch seiner Heroinabhängigkeit zuzuschreiben, die ihn zwar zweimal ins Gefängnis brachte (1958 - 1960, 1962 - 1969), seinem künstlerischem Erfolg aber keinem Abbruch tat.
Das letzte von ihm eingespielte Stück hieß Goodbye.
[Bearbeiten] Stationen
- Mitglied der Band von Billy Eckstine von 1944 - 1947
- Auftritte in der Band von Woody Herman 1949
- Septett-Leitung zusammen mit Sonny Stitt 1950 - 1952
- Teilnahme am Montreux-Festival 1973
[Bearbeiten] Ausschnitt aus Gene Ammons Diskographie
- Young Jug, 1948 - 1952, Chess
- Blues Up And Down, 1950, Prestige
- The Happy Blues, 1956, Prestige
- Blue Gene, 1958, Prestige, Original Jazz Classics
- Boss Tenor, 1960, Prestige
- Groovin' With Jug, 1961, Pacific Jazz
- Boss Tenors, 1961, Verve
- Bad! Bossa Nova, 1962, Prestige
- The Boss Is Back!, 1969, Prestige
- Goodbye, 1974, Prestige
Personendaten | |
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NAME | Ammons, Gene |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Tenorsaxophonist |
GEBURTSDATUM | 14. April 1925 |
GEBURTSORT | Chicago |
STERBEDATUM | 6. August 1974 |
STERBEORT | Chicago |