Gießen 46ers
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align="right" style="margin-left:1em; margin-bottom:1em; background:#efefef" width="300" |- !colspan="2" style="background:#cfcfcf;" | Gießen 46ers |- !colspan="2" | |- | gegründet: || 1846 (als MTV Gießen 1846) |- | Trainer: || Ken Scalabroni
Co-Trainer Gerald Wasshuber
|- |Liga (2006): || BBL (1. Bundesliga) |- !colspan="2" style="background:#cfcfcf;" | Größte Erfolge |- | 1965: || Deutsche Meisterschaft |- | 1967: || Deutsche Meisterschaft |- | 1968: || Deutsche Meisterschaft |- | 1969: || Deutscher Pokalsieg |- | 1973: || Deutscher Pokalsieg |- | 1975: || Deutsche Meisterschaft |- | 1978: || Deutsche Meisterschaft |- | 1979: || Deutscher Pokalsieg |- !colspan="2" style="background:#cfcfcf;" | Halle |- | Name: || Sporthalle Gießen-Ost |- | Kapazität: || 4003 Plätze |}
Die Gießen 46ers sind ein Team der Basketball-Bundesliga (BBL). Sie sind der letzte „Dino“ der Liga, also Gründungsmitglied ohne Abstieg. Gegründet wurde die Basketball-Abteilung 1937, als Teil des MTV Gießen, aus dem die Profiabteilung in den 1990er Jahren ausgegliedert wurde. Das Team hat drei Namensänderungen hinter sich und spielte vorher als MTV 1846 Gießen, Gießen Flippers und Avitos Gießen in der Liga. Das Farm-Team der Gießener ist der TV Lich, der in der zweiten Basketball-Bundesliga Süd antritt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
1937 wurde innerhalb des 1846 gegründeten MTV Gießen die Basketballabteilung etabliert. Sie ist somit eine der ältesten in Deutschland. Mit der Gründung der Basketball-Bundesliga im Jahr 1964 traten die Gießener Männerturner in der höchsten deutschen Spielklasse an. Insgesamt fünf deutsche Meisterschaften (1965, 1967, 1968, 1975, 1978) und drei Pokalsiege (1969, 1973, 1979) konnte der MTV unter diesem Namen gewinnen. Legendär sind die fünf Finale gegen die Meistermannschaft des VfL Osnabrück, die der MTV vier mal für sich entscheiden konnte. 1965, in Heidelberg, und 1969, in Hamburg, jeweils nur mit einem Punkt Vorsprung. Nur 1969, in Gießen, wurde das Endspiel um die Deutsche Basketball-Meisterschaft verloren.
Ende der 1990er Jahre erfolgte mit der Kommerzialisierung der Basketball-Bundesliga auch in Gießen die Professionalisierung des Managements und die Umbenennung in „Gießen Flippers“ inklusive einer Änderung des Logos, das nun einen Delfin zeigte.
Mit Beginn der Saison 2000/2001 wurde der Lindener PC-Versender Avitos für drei Jahre Namenssponsor des Gießener Teams, das unter dem Namen „Avitos Gießen“ im ersten Jahr unter Coach Joe Whelton sofort bis in das Playoff-Halbfinale gelangte, wo man dem späteren Meister Alba Berlin unterlag. Im nächsten Jahr folgte das Aus im Viertelfinale gegen das neu gegründete Team aus Köln, bevor man in der Saison 2002/2003 nach katastrophalem Saisonstart die Playoffs nur knapp verpasste. In der selben Saison erreichte das Team das TOP4-Turnier um den Pokal in einem sensationellen Spiel gegen den „Erzrivalen“ aus Frankfurt.
Nach den drei Jahren verlängerte Avitos den Sponsorenvertrag nicht und die Suche nach einem neuen Namenssponsor war erfolglos. Das Management knüpfte wieder an die Tradition des MTV Gießen an und passte die Trikotfarben den alten MTV-Farben rot und weiß an (in Avitos-Zeiten trugen die Spieler die Farben des Hauptsponsors gelb, blau und schwarz). Nachdem der Vertrag von Joe Whelton als Headcoach nicht verlängert worden war, kam mit Chris Finch ein Trainer aus England an die Lahn, der die 46ers wieder in die Playoffs führen sollte. Nach knapp zwei Dritteln der Saison wurde er allerdings entlassen und durch den ehemaligen Bundesligaspieler des MTV Gießen, Armin Andres ersetzt. Andreas war zuvor in der Bundesliga unter anderem bei den Teams aus Bamberg und Hagen als Headcoach tätig. Doch trotz des neuen Trainers besiegelte der letzte Spieltag der Saison 2003/2004 den ersten Gießener Abstieg aus der ersten Liga des deutschen Basketballs - vorerst. Eine Niederlage des späteren Finalisten GHP Bamberg bei dem letzten verbliebenen Konkurrenten um den Klassenerhalt, der EnBW Ludwigsburg brachte damals die Entscheidung. Dem Mitteldeutschen Basketball-Club wurde aufgrund der Insolvenz das Teilnahmerecht entzogen, der Club wurde nach Saisonende zum Absteiger erklärt. Da der zweite Absteiger, Brandt Hagen, ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen den Gang in die dritte Liga antreten musste, verblieben die Gießener in der Bundesliga.
Mit dem neuen Coach, Stefan Koch, der aus der nahegelegenen Stadt Lich stammt und bereits zuvor in Gießen tätig war, entpuppten sich die 46ers in der Saison 2004/2005 als das Überraschungsteam der Liga: Statt um den Klassenerhalt zu kämpfen, spielte das Team in den Playoffs. Besonders pikant: Auf den Tag genau ein Jahr nach der scheinbaren Besiegelung des Abstieges konnte die Playoff-Teilnahme mit einem Sieg in Ludwigsburg gesichert werden. Auch das der Gegner im Viertelfinale, RheinEnergie Köln, ein Favorit um den Meistertitel, konnte die Mannschaft um den amerikanische Small Forward der Gießener, Chuck Eidson, nicht daran hindern, dank eines denkwürdigen Sieges in Köln die Serie mit drei zu zwei Spielen zu gewinnen. Im Halbfinale unterlag man dann nach großem Kampf dem späteren Titelträger aus Bamberg mit ein zu drei Spielen. Zwei Monate nach Saisonende wurde Chuck Eidson von den Fans der Basketball-Bundesliga für sein Allround-Spiel zum „Spieler des Jahres“ gekürt.
Kritik wird an der abnehmenden lokalen Verankerung des Teams in der Stadt, dessen Namen sie trägt, geübt. Wie bei den meisten anderen Mannschaften der Basketball-Bundesliga ist der Zusammenhang zwischen der Mannschaft - ein relativ beliebig konstelliertes, primär anglo-amerikanisches Team - und der Stadt Gießen schwerer erkennbar als früher. Auch die Namensgebung („Flippers“, „Forty-sixters“) stößt nicht bei allen Fans auf Gegebliebe. In diesem Zusammenhang wird besonders die Übersetzung der Gründungs-Jahreszahl „1846“ ins englische „46ers“ als Beitrag zur Durchsetzung der deutschen Sprache mit unnötigen Anglizismen kritisiert. Es gibt Stimmen, die dafür plädieren, zumindest langfristig wieder verstärkt auf Nachwuchs aus der eigenen mittelhessischen Region zu setzen, um so eine reale Anbindung an die Stadt Gießen zu finden. Die Gispo Sportmarketing GmbH untertützt nichtsdestotrotz die Jugendarbeit in den Gießener Vereinen und dem Basketball-Leistungszentrum vor Ort. Mit Johannes Lischka spielt seit der Saison 2006/2007 wieder ein Mittelhesse in der Bundesliga, beim Zweiligisten TV Lich.
[Bearbeiten] Erfolge
[Bearbeiten] Saison 2006/2007
[Bearbeiten] Entwicklung
Die Saison 2006/2007 war gekennzeichnet von einem erneuten Neuanfang unter dem bewährten Trainer Stefan Koch und dem neuen österreichischen Co-Trainer Gerald Wasshuber. Christoph Berndt trat die Nachfolge als Geschäftsführer von Christian Maruschka an. Die Leistungsträger der letzten Saison, Anton Gavel und Chuck Eidson waren aus finanziellen Gründen nicht zu halten und so versuchte man erneut durch Rekrutierung junger, noch unbekannter Talente eine Mannschaft zu formen. Das Zusammenwachsen der Mannschaft und das Selbstvertrauen der Spieler stellten sich jedoch lange nicht ein, bis zum November 2006 konnte kein Spiel gewonnen werden. Nach weiteren Niederlagen legte Stefan Koch am 4. Dezember 2006 sein Amt als Trainer nieder. Seine Nachfolge trat drei Tage später Ken Scalabroni an.
Im Dezember 2006 beschloss der Haupt-, Finanz-, Wirtschafts- und Rechtsausschuss der Gießener Stadtverordnetenversammlung die Übernahme einer Ausfallbürgschaft für den Verein in Höhe von 200.000 Euro. Grund für diese Maßnahme war, dass die Banken eine Sicherheit benötigten in der Zeit zwischen der Zahlung von Verbindlichkeiten und dem Eintreffen von Sponsorengeldern. Rechtskräftig wird der Beschluss jedoch erst nach Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung und Genehmigung durch das Regierungspräsidium, weswegen die Kritiker die sofortige Auszahlung des Kredits aufs Korn nahmen. Die Übernahme dieser Ausfallbürgschaft wird in Gießen zudem politisch beanstandet, weil eine Körperschaft wie die Stadt Gießen für ein privatwirtschaftlich betriebenes Unternehmen wie die 46ers eine Ausfallbürgschaft übernimmt.
Am 18. Januar 2006 übernahm Dirk Schäfer die Nachfolge von Christoph Berndt als Geschäftsführer der Trägergesellschaft der 46ers.
[Bearbeiten] Team
- 4 Brian Patrick Snider
- 5 James Head
- 7 Gerrit Alexander Terdenge
- 9 Ernests Kalve
- 10 Marco Buljevic (Doppellizenspieler des TV Lich)
- 12 Obadiah Nelson Trotter
- 13 Robert Maras
- 21 Anton Kazarnovski (Doppellizenspieler des TV Lich)
- 24 Jean Francios
- 33 Rouven Roessler
- 54 Florian Hartenstein
- 11 Mike Helms
Die Verträge mit Aleksandar Cubrilo, Reggie Moore und Danilo Pinnock wurden mit sofortiger Wirkung aufgelöst.
[Bearbeiten] Halle
Die Heimsspielstätte der Gießen 46ers ist die in den 1960er Jahren erbaute Sporthalle Gießen-Ost, die als Schulhalle der Stadt Gießen gehört. 2006 wurde sie aus Steuermitteln auf eine Kapazität von 4003 Zuschauern ausgebaut, um aktuellen Standards zu entsprechen.
[Bearbeiten] Weblinks
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