Giechburg
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Die Giechburg, auch Burg Giech genannt, ist eine Burgruine auf dem Gebiet der Stadt Scheßlitz im Landkreis Bamberg. Sie wird 1125 erstmals urkundlich erwähnt, bestand aber zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon länger. Giechburg ist auch ein Ortsteil der Stadt Scheßlitz.
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[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 1430 wurde die Burg von den Hussiten zerstört, als die Herren des Bamberger Domkapitels mit dem Domschatz auf die stark befestigte Giechburg flohen. Von Fürstbischof Anton von Rotenhan wurde die Burg bald darauf wieder aufgebaut. 1525 wurde sie im Deutschen Bauernkrieg von aufständischen Bauern in Brand gesteckt und 1553 im sogenannten Markgrafenkrieg von Markgraf Albrecht Alcibiades stark beschädigt. Um das Jahr 1600 ließ Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel die Giechburg neu gestalten. Dieser Ausbau hatte zur Folge, dass die Burg im Dreißigjährigen Krieg nicht eingenommen werden konnte.
Dass die Burg dennoch zur Ruine wurde, ist Schuld des bayerischen Bauinspektors von Hohenhausen, der sie im 19. Jahrhundert durch Abdecken der Dächer in eine „malerische Ruine“ verwandeln ließ. Nach langem Zerfall kaufte 1971 der Landkreis Bamberg die Giechburg und machte sie 1974 wieder der Öffentlichkeit zugänglich.
Am Turm der Bamberger Altenburg hängt ein Eisenkorb, der früher für die Übermittlung von Feuersignalen zur 20 Kilometer von Bamberg entfernten Giechburg benutzt wurde.
[Bearbeiten] Chronologie
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- 1125 Erste urkundliche Erwähnung eines „Willehalm liber homo de Gieche“ (Wilhelm, Freier von Giech)
- 1134 Graf Reginbodo nennt sich erstmals nach der Burg; er und wahrscheinlich auch sein Besitzvorgänger Wilhelm waren Angehörige des Adelsgeschlechts der Reginbodonen.
- 1142 Reginbodos Tochter Kuniza vermacht die Burg dem Hochstift Bamberg. Ihr Mann, Graf Poppo von Andechs-Plassenberg, verweigert jedoch die Herausgabe.
- 1260 Nach dem meranischen Erbfolgekrieg geht die Giechburg als Bamberger Lehen an die Truhendinger.
- 1390 Der Bamberger Fürstbischof Lampert von Brun erkauft das Erbrecht auf Giech. Die Giechburg wird Bamberger Amtsburg.
- 1430 Im Hussitenkrieg wird die Giechburg niedergebrannt und später von Fürstbischof Anton von Rotenhan wieder aufgebaut.
- 1525 Zerstörung der Giechburg im Bauernkrieg.
- 1553 Zerstörung der Giechburg im Zweiten Markgrafenkrieg
- 1602 - 1609 Ausbau zur Burgfestung durch Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel
- 1808 Übergang an den bayerischen Staat und Verwandlung in eine Ruine durch Landbauinspektor von Hohenhausen
- 1819 Kauf der Giechburg durch Hermann Graf von Giech
- 1971 Kauf der Giechburg durch den Landkreis Bamberg
[Bearbeiten] Zitat aus einem Reiseführer des frühen 20. Jahrhunderts
In seinem Reiseführer über Bamberg und Umgebung aus der Zeit um das Jahr 1912 beschreibt der Verfasser Dietrich Amende auch die Stadt Scheßlitz:
- “Unmittelbar südlich von Scheßlitz erhebt sich die mächtige Ruine des Schlosses Giech. Die langgestreckte Fensterreihe, durch die jetzt der blaue Himmel scheint, und der gewaltige Bergfried künden die einstige Stärke der im Hussitenkriege zerstörten Burg. Vom Schlosshof (Gastwirtschaft) herrlicher Rundblick. Gleich nördlich von Giech liegt, an den Felsen gelehnt, die interessante befestigte Kirche Gügel.“
zitiert aus Dr. Dietrich Amende: Bamberg und das Frankenland. Bamberg o. J. (um 1912)
[Bearbeiten] Bildergalerie
Giechburg und Gügel |
Gügel von der Giechburg aus gesehen |
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[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Giechburg – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Weblinks
- giechburg.de (neue, noch unfertige Internetpräsenz)
- NaturErlebnis Fränkische Schweiz - virtueller Rundumblick an der Burg
- Burgenstraße
- BNV Bamberg
Koordinaten: 49° 57' 18" N, 11° 02' 58" O
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