Grafschaft Stade
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Die Grafschaft Stade war eine mittelalterliche Grafschaft am linken Unterlauf der Elbe mit dem Hauptort Stade. Sie befand sich im Besitz der Udonen, die vielfach mit den Widukinde, Immedingern, Liudolfingern und Billungern verschwägert waren.
Die Grafschaft ging aus dem Heilangau hervor, der, als der alte Hauptort Harsefeld 1007/1010 in ein Kloster umgewandelt und eine neue Hauptstadt, Stethu, das spätere Stade, gegründet wurde (1017) nach diesem neuen Sitz der Grafenfamilie benannt wurde.
Dem Erzbistum Bremen gelang es 1063, den Grafen seine Lehnsherrschaft aufzuzwingen; der Machtverlust wurde jedoch aufgewogen durch die Verwaltung der Markgrafschaft Nordmark im Auftrag des Königs, die den Grafen von Stade 1056 gegeben worden war, ein Amt, das sie bis 1128 ausüben konnten.
[Bearbeiten] Grafen von Stade
- Heinrich der Kahle, † 11. Mai 976, Graf im Heilangau
- Heinrich der Gute, † 2. Oktober 1016, dessen Sohn,
- Siegfried II., † 1. Mai 1037, dessen Bruder,
- Lothar Udo I., † 7. November 1057, dessen Sohn, Markgraf der Nordmark
- Lothar Udo II., † 4. Mai 1082, dessen Sohn, Markgraf der Nordmark
- Heinrich I. der Lange, dessen Sohn, Markgraf der Nordmark
- Lothar Udo III., dessen Bruder, † 2. Juni 1106, Markgraf der Nordmark
- Heinrich II., dessen Sohn, † 4. Dezember 1128, Markgraf der Nordmark
- Rudolf I., Bruder Udos III., † 6. Februar 1124, Markgraf 1106-1114 als Vormund Heinrichs II.
- Udo IV., † 15. März 1130, dessen Sohn, Markgraf der Nordmark
- Rudolf II., † 15. März 1144, dessen Bruder, 1130 Graf von Stade
- Hartwig, † 2. Oktober 1168, dessen Bruder, 1144 Graf von Stade, 1148 Erzbischof von Bremen
Erzbischof Hartwig gab den Familienbesitz an die Kirche weiter: die Güter bei Alsleben, Halle und Magdeburg an das Erzbistum Magdeburg, die Güter in den Stammlanden an das Erzbistum Bremen. Da die Welfen die Grafschaft 1145 beschlagnahmt hatten, dauerte es bis 1236, bis die Erzbischöfe von Bremen sich durchsetzen konnten.
[Bearbeiten] Literatur
- Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, München 1992