Great American Songbook
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Great American Songbook umfasst eine nicht genau festgelegte Anzahl herausragender Songs der amerikanischen Unterhaltungsmusik von den 1930er bis 1960er Jahren. Sie sind Teil des stilistisch und zeitlich weiter ausgelegten Classic Pop oder Traditional Pop (für den Grammy Awards vergeben werden), d.h. der vom Rock and Roll noch unbeeinflussten „klassischen“ Popmusik mit ihrem Ausgangspunkt in der Tin Pan Alley. Der Begriff Great American Songbook bringt die Ansicht zum Ausdruck, dass es sich dabei um den künstlerischen Höhepunkt des (gesungenen) populären Musikschaffens in den USA gehandelt habe.
Folgende Komponisten/Texter gelten als typische Vertreter des Great American Songbook:
- Harold Arlen („Somewhere Over the Rainbow“, „Stormy Weather“)
- Irving Berlin („White Christmas“, „Unforgettable“, „Blue Skies“)
- Hoagy Carmichael („Stardust“, „Georgia On My Mind“, „The Nearness Of You“)
- Duke Ellington („In A Sentimental Mood“, „It Don’t Mean A Thing“, „Satin Doll“, „Mood Indigo“,
- George und Ira Gershwin („Someone to Watch Over Me“, „S'Wonderful“, "Summertime")
- Jerome Kern („Ol' Man River“, „The Way You Look Tonight“, „All The Things You Are“, „The Song is You“, „Smoke Gets in Your Eyes“)
- Henry Mancini („Moon River“, „Days Of Wine And Roses“)
- Johnny Mandel („The Shadow of Your Smile“)
- Johnny Mercer („One for My Baby (and One More for the Road)“)
- Cole Porter („Night and Day“, „I've Got You Under My Skin“, „It's De-Lovely“)
- Rodgers & Hammerstein („Oh What a Beautiful Mornin'“, „Shall We Dance?“, „The Sound of Music“)
- Rodgers & Hart („Bewitched, Bothered and Bewildered“, „My Romance“, „Have You Met Miss Jones“, „My Funny Valentine“)
Die Epoche des Great American Songbook fällt zusammen mit der Vorherrschaft des Radios als Massenmedium und mit dem Golden Age of Hollwood des Studiosystems, die die Produktionsbedingungen für die Komponisten/Texter und die Vermarktungsmöglichkeiten für deren Werke wesentlich begünstigten. Die Songs wurden oft für Broadway- bzw. Hollywood-Musicals geschrieben und sind charakterisiert durch eingängige Melodien sowie ausgefeilte, auf die Musik abgestimmte Arrangements und Texte. Die Beeinflussung durch den Jazz ist evident, doch steht das Genre Swing im Vordergrund. Die Werke des Great American Songbook sind Standards geworden; sie wurden und werden wegen ihrer andauernden Beliebtheit und Qualität von vielen Sängern in Zusammenstellungen aufgenommen, angefangen bei Ella Fitzgeralds einflussreicher Sings the ... Songbook-Serie bei Verve-Records aus den 1950er- und 1960er-Jahre über Tony Bennett bis in die Gegenwart, so etwa von Queen Latifah und Rod Stewart.
Eine Auswahl wichtiger und wichtigster Sänger umfasst: Louis Armstrong, Fred Astaire, Tony Bennett, Fanny Brice, Betty Carter, Blossom Dearie, Billy Eckstine, Michael Feinstein, Ella Fitzgerald, Judy Garland, Billie Holiday, Shirley Horn, Lena Horne, Diana Krall, Carmen McRae, Bette Midler, Joni Mitchell, Boz Scaggs, Carly Simon, Nina Simone, Frank Sinatra, Barbra Streisand, Mel Tormé, Sarah Vaughan, Dinah Washington, Robbie Williams.