Gustav von Mevissen
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Gustav Mevissen, seit 1884 Gustav von Mevissen (* 20. Mai 1815 in Dülken, Rheinland; † 13. August 1899 in Bad Godesberg) war ein deutscher Unternehmer und Politiker.
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[Bearbeiten] Familie
Er entstammte einer rheinländischen Kaufmannsfamilie und war der Sohn des Gotthard Mevissen (1776-1843), Kaufmann und Fabrikbesitzer in Dülken.
Mevissen wurde am 4. September 1884 in Berlin mit Diplom vom 23. September 1884 in Schloß Brühl in den preußischen Adelsstand erhoben.
[Bearbeiten] Leben
Nach einer kaufmännischen Lehre im Betrieb seines Vaters übernahm er 1843 dessen Zwirnfabrik in Dülken. Schon zuvor beteiligte er sich an der Gründung von Logistikunternehmen und Zeitungen. Seit 1841 lebte Mevissen in Köln. Obwohl die Textilindustrie Kern seiner Unternehmen blieb, war er in einer Vielzahl von Branchen tätig, insbesondere in der Transport- und Schwerindustrie, dem Versicherungswesen und dem Bankgeschäft. Ab 1844 war er Präsident der Rheinischen Eisenbahn. Er war an der Gründung zahlreicher Industrieunternehmen, Versicherungsgesellschaften und Banken beteiligt. Hierzu gehörten beispielsweise der Kölner Bergwerksverein, der Hörder Bergwerks- und Hüttenverein, die Stolberger Hüttenbetriebe, die Kölnische Baumwollspinnerei und -weberei AG, die Kölnische Maschinenbau AG, die Berliner Allgemeine Zeitung, die Agrippina-Versicherung und die Süddeutsche Bodenkreditbank.
1848 war er als vom preußischen Staat eingesetzter Staatskommissar maßgeblich an der Rettung des Schaafhausen'schen Bankvereins und dessen Umwandlung in eine Aktiengesellschaft beteiligt.
Bereits in jungen Jahren interessierte sich Mevissen für Literatur, so hatte er bereits im Alter von 20 Jahren eine ansehnliche Bibliothek zusammengetragen. Mevissen war ein führender Vertreter des rheinischen Liberalismus und kam in den 1840er Jahren in Konflikt mit dem preußischen Staat. 1847 verweigerte dieser seine Zustimmung zur Beigeordnetentätigkeit in Köln, bereits 1843 verbot sie die von ihm mitgegründete Rheinische Zeitung. Mevissen war Mitglied und Gründer mehrerer sozialer und caritativer Vereine. 1846 wurde Mevissen Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags, 1847 Mitglied im preußischen Vereinigten Landtag. Vom 18. Mai 1848 bis zum 21. Mai 1849 war er als Abgeordneter für Hilchenbach Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. 1850 gehörte er dem Erfurter Unionsparlament an und schließlich ab 1866 - dann längst etabliert und altliberal- dem Preußischen Herrenhaus.
Als angesehener Kaufmann, Mäzen und Industrieller war er von 1856 bis 1860 Präsident der Handelskammer zu Köln.
1881 förderte er die Gründung der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde. Auf seine Initiative geht auch die Gründung der Städtischen Handelshochschule Cöln im Jahr 1901 zurück.
Mevissen wurde auf dem Kölner Melaten-Friedhof beigesetzt. Seine fast 15.000 Bücher umfassende Sammlung vermachte er der Stadt Köln. Heute befinden sich diese Bücher in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.
[Bearbeiten] Ehrungen
Neben dem Titel eines Geheimen Kommerzienrats und der Erhebung in den Adelsstand erhielt er in den Jahren 1885 und 1895 Ehrendoktorwürden der Universität Bonn. Die Ehrenbürgerwürde der Stadt Köln wurde Gustav von Mevissen am 25. April 1895 verliehen. Am 23. Dezember 1897 benannte die Stadt Köln die Straße, die vom Riehler Platz zum Rhein verläuft, Mevissenstraße.
[Bearbeiten] Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Band 116 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998,
[Bearbeiten] Weblinks
- Gustav von Mevissen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 53, S. 772.
- Literatur von und über Gustav von Mevissen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Mevissen, Gustav von |
| KURZBESCHREIBUNG | Politikerund Unternehmer |
| GEBURTSDATUM | 20. Mai 1815 |
| GEBURTSORT | Dülken |
| STERBEDATUM | 13. August 1899 |
| STERBEORT | Bad Godesberg |
