Hans-Georg von Friedeburg
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Hans-Georg von Friedeburg (* 15. Juni 1895 in Straßburg; † 23. Mai 1945 in Flensburg-Mürwik durch Selbstmord) war ein deutscher Admiral, zuletzt im Range eines Generaladmirals. Im Zweiten Weltkrieg war er ab 1943 Kommandierender Admiral der Unterseeboote und 1945 in Berlin-Karlshorst Mitunterzeichner der ratifizierenden Kapitulationsurkunde.
[Bearbeiten] Leben
Friedeburg wurde am 15. Juni 1895 im damals deutschen Straßburg geboren.
1914 trat er in die Kaiserliche Marine ein. Im Ersten Weltkrieg wurde er 1917 zum Leutnant befördert und kam im Juni 1918 zur U-Boot-Waffe, wo er bis zum Ende des Krieges Wachoffizier auf der SM-U 114 war.
Nach dem Ersten Weltkrieg blieb er bei der Reichsmarine. 1932 wurde er Referent bei Kurt von Schleicher. 1933 wurde er zum Korvettenkapitän befördert und Marine-Adjutant im Reichswehrministerium (unter Werner von Blomberg). Zum Kapitän zur See befördert, kam er 1934 zum Oberkommando der Marine. Am 6. Juni 1939 erhielt er das Kommando für die U 27. Dort blieb er aber nicht lange, denn schon am 9. Juli 1939 wurde er Stabsoffizier in der Organisationsabteilung beim Führer der U-Boote Karl Dönitz. Im September 1939 wurde er Chef dieser Abteilung.
Zwei Jahre später, im September 1941, wurde er Vizeadmiral der U-Boote. Am 1. Februar 1943 folgte die Ernennung zum Kommandierenden Admiral. Nach Hitlers Tod und Dönitz' Nachfolge am 1. Mai 1945 kam die Beförderung zum Generaladmiral.
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Er konnte in dieser Stellung allerdings nur noch an der Beendigung des Krieges mitwirken. Am 4. Mai 1945 unterzeichnete er auf dem Timeloberg am Ortsrand von Wendisch Evern die deutsche Teilkapitulation im Nordwestraum vor den Briten. Am 7. Mai war er, als einer der Unterhändler, anwesend bei der Unterzeichnung der bedingungslosen Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht durch Generaloberst Jodl im operativen Hauptquartier der SHAEF in Reims und in der Nacht vom 8. zum 9. Mai als Kommandierender Admiral der gesamten Kriegsmarine Mitunterzeichner der ratifizierenden Kapitulationsurkunde im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst.
Friedeburg nahm sich am 23. Mai 1945 das Leben, als die Briten damit begannen, die Mitglieder der Geschäftsführenden Reichsregierung und des Oberkommandos der Wehrmacht, die sich im bis dahin tolerierten Sonderbereich Mürwik befanden, zu verhaften.
Er war Träger des Ritterkreuzes des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern (verliehen am 17. Januar 1945).
Sein Sohn Ludwig von Friedeburg ist ein bekannter Soziologe und war von 1969 bis 1974 hessischer Kultusminister.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Spanienkreuz in Silber
- Kriegsverdienstkreuz 2. und 1. Klasse
- Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern
- Eisernes Kreuz (1914) 2. und 1. Klasse
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse (Wiederholungsspange)
- Deutsches Kreuz in Silber
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans-Georg von Friedeburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- genauere Angaben zu seiner Karriere
Personendaten | |
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NAME | Friedeburg, Hans-Georg von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Admiral |
GEBURTSDATUM | 15. Juni 1895 |
GEBURTSORT | Straßburg |
STERBEDATUM | 23. Mai 1945 |
STERBEORT | Flensburg |