Werner von Blomberg
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Werner Eduard Fritz von Blomberg (* 2. September 1878, Stargard (Pommern); † 14. März[1] oder 22. März[2] 1946 in Nürnberg) war unter Adolf Hitler Reichswehrminister und der erste Generalfeldmarschall der Wehrmacht.
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[Bearbeiten] Biografie
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Werner von Blomberg begann als Sohn von Oberstleutnant Emil von Blomberg und dessen Frau Emma (geb. Tschepe) nach Besuch der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde (bei Berlin)1897 seine Militärkarriere als Leutnant in einem preußischen Füsilierregiment. Für den Generalstabsdienst als geeignet empfunden, absolvierte Blomberg von 1907 bis 1910 die Kriegsakademie in Berlin und wurde anschließend in den Großen Generalstab versetzt. 1911 zum Hauptmann befördert, war Blomberg im Ersten Weltkrieg zunächst als Generalstabsoffizier einer Reservedivision eingesetzt. 1916 wurde er zum Major befördert und wird Erster Generalstabsoffizier bei der 7.Armee. Für seine Leistungen erhält er 1918 den seltenen und prestigeträchtigen Orden Pour le Mérite.
Nach dem Krieg ist Blomberg von 1919 bis 1921 als Referent im Reichswehrministerium tätig. 1920 zum Oberstleutnant befördert, ist er von 1921 bis 1924 als Stabschef beim Wehrkreiskommando V in Stuttgart und wird in dieser Funktion 1923 zum Oberst befördert. 1925 avanciert Blomberg zum Chef des Heeresausbildungswesens. 1927 übernimmt er die Leitung des Truppenausbildungsamtes beim Reichswehrministerium und wird im folgenden Jahr zum Generalmajor befördert. 1929 bis 1933 fungiert er als Kommandeur des Wehrkreises I (Ostpreußen)und leitet 1932 die deutsche Militärdelegation auf der Genfer Abrüstungskonferenz. Im selben Jahr stirbt seine 1904 geborene Ehefrau Charlotte (geb. Hellmich), mit der er fünf Kinder hatte.
Am 30. Januar 1933, wenige Stunden vor der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler wird er von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichswehrminister ernannt und gleichzeitig zum General der Infanterie befördert. Blomberg sollte zur konservativen „Einrahmung“ und „Zähmung“ Hitlers beitragen.
Während des so genannten „Röhm-Putsches“ im August 1934 verhielt sich Blomberg trotz der Ermordung zweier ehemaliger Generäle der Reichswehr, Kurt von Schleicher und Ferdinand von Bredow passiv. Proteste innerhalb des Offizierskorps gegen die Entfernung jüdischer Kameraden wurden von Blomberg unterdrückt.
Nach dem Tod Hindenburgs am 2. August 1934 veranlasste Blomberg aus eigenem Antrieb die Vereidigung der Reichswehrsoldaten auf Hitler. Als dank übertrug ihm Hitler 1935 den Oberbefehl über die gesamte Wehrmacht (Heer, Marine, seit 1936 auch über die neu aufgestellte Luftwaffe) und ernannte ihn im selben Jahr (1936) - als ersten Soldaten der Wehrmacht überhaupt - zum Generalfeldmarschall. Am 30. Januar 1937 erhält Blomberg das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP.
Am 5. November 1937 nimmt er an einer Konferenz mit Hitler teil, an der auch die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile (Werner Freiherr von Fritsch (Heer), Erich Raeder (Kriegsmarine), Hermann Göring (Luftwaffe)) sowie der Reichsaußenminister Konstantin Freiherr von Neurath teilnehmen. Thema des in der berühmten „Hoßbach-Niederschrift“ festgehaltenen Gesprächs sind Hitlers Pläne für einen Angriffskrieg gegen Deutschlands Nachbarstaaten. Blomberg spricht sich gemeinsam mit Fritsch gegen diese Pläne aus, da sie mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Krieg mit Frankreich und Großbritannien führen würden, den Deutschland vermeiden müsse. Die Konferenz endet im Dissens.
Ende 1937 wendet sich Blomberg an Göring mit der Bitte ihn bezüglich seiner geplanten Eheschließung mit der ehemaligen Prostituierten Erna Gruhn zu beraten, da erst jüngst verschärfte Heiratsvorschriften für Wehrmachtsangehörige dies grundsätzlich untersagen würden. Göring bestärkt ihn dennoch bei seinem Entschluss, sorgt für die Beseitigung eines Nebenbuhlers und fungiert gemeinsam mit Adolf Hitler im Januar 1938 als Trauzeuge. Weniger Tage später konfrontiert ihn allerdings Göring mit einem Polizeidossier über seine Frau und fordert ihn zum unverzüglichen Rücktritt auf, was am 27. Januar 1938 auch erfolgt und mit dem Ausscheiden aus der Wehrmacht verbunden ist. In einem letzten Akt der Loyalitätsbekundung schlägt er bei seinem Abschiedsbesuch in der Reichskanzlei Hitler als neuen Oberbefehlshaber der Wehrmacht vor.
Nachdem Hitler mit dem (falschen) Vorwurf der Homosexualität auch seinen zweiten Kritiker an der Heeresspitze, Generaloberst Werner von Fritsch ausgeschaltet hat, gliedert er das Kriegsministerium in das neue Oberkommando der Wehrmacht (OKW) um, und betraut damit General Wilhelm Keitel. Das Kommando über die Wehrmacht übernimmt er selbst.
Im Zweiten Weltkrieg ohne militärische Verwendung, wird Blomberg 1945 von den Alliierten verhaftet; im Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg (1945/46) wird Blomberg als Zeuge vor das Internationale Militärtribunal zitiert.
Im März 1946 stirbt Werner von Blomberg in Nürnberg in einem amerikanischen Militärlazarett.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Preussen: Pour le Mérite
- Preussen: Eisernes Kreuz (1914) 2. und 1. Klasse
- Preussen: Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern
- Preussen: Kronen-Orden IV. Klasse
- Hohenzollern: Fürstlich Hohenzollernsches Ehrenkreuz III. Klasse mit Schwertern und mit der Krone
- Bayern: Militär-Verdienstorden IV. Klasse mit Schwertern
- Bayern: Militär-Verdienstorden IV. Klasse mit Schwertern und mit der Krone
- Sachsen: Ritterkreuz I. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens mit Schwertern
- Hessen-Darmstadt: Grossherzoglich Hessische Tapferkeitsmedaille
- Braunschweig: Kriegsverdienstkreuz II. Klasse
- Braunschweig: Kriegsverdienstkreuz I. Klasse
- Oldenburg: Friedrich-August-Kreuz II. Klasse
- Oldenburg: Friedrich-August-Kreuz I. Klasse
- Bremen: Hanseatenkreuz
- Sachsen-Meiningen: Ehrenkreuz für Verdienst im Kriege
- Lippe-Detmold: Kriegsverdienstkreuz
- Schaumburg-Lippe: Kreuz für treue Dienste 1914
- Deutschland: Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Preussen: Dienstauszeichnungskreuz
- Deutschland: Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Deutschland: Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Deutschland: Gemeinsames Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten (ehrenhalber)
- Deutschland: Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie, Erich Stockhorst: 5000 Köpfe, Wer war was im 3. Reich
- ↑ http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BlombergWerner/index.html
[Bearbeiten] Literatur
- Gerd F. Heuer: Die deutschen Generalfeldmarschälle und Großadmirale 1933-1945, Rastatt 1988. ISBN 3-8118-1406-0
- Kirstin A. Schäfer: Werner von Blomberg - Hitlers erster Feldmarschall, Paderbonn 2006. ISBN 978-3-506-71391-4
Gustav Noske | Otto Geßler | Wilhelm Groener | Kurt von Schleicher | Werner von Blomberg |
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Personendaten | |
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NAME | Blomberg, Werner von |
KURZBESCHREIBUNG | Reichswehrminister und der erste Generalfeldmarschall der Wehrmacht |
GEBURTSDATUM | 2. September 1878 |
GEBURTSORT | Stargard Szczeciński |
STERBEDATUM | 22. März oder 14. März 1946 |
STERBEORT | Nürnberg |