Haus Harkorten
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Haus Harkorten ist eine fast vollständig erhaltene Gutsanlage und der ehemalige Wohnsitz der Patrizier- und Unternehmer-Familie Harkort in der kreisfreien Großstadt Hagen, Stadtbezirk Haspe im östlichen Ruhrgebiet. Haus Harkorten ist bis heute in Familienbesitz.
Die denkmalgeschützte Gesamtanlage am Nordrand der früheren Gemeinde Westerbauer wird durch eine lange Allee erschlossen und besteht aus mehreren Gebäuden:
- dem ehemaligen Herrenhaus aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das über eine sechsstufige Freitreppe betreten wird,
- dem Ökonomiegebäude, das im 17. Jahrhundert errichtet worden war
- und dem 1707 gebauten Speicher, der zum Teil auch zu Wohnzwecken genutzt wurde.
"Haus Harkorten" ist Geburtshaus von Gustav, Eduard und Friedrich Harkort, der auf der Burg Wetter seine Mechanischen Werkstätten gründete und so zum Pionier des Industriezeitalters an der Ruhr wurde ("Der Vater des Ruhrgebiets"). Nur wenige hundert Meter entfernt in der Nähe des Ennepe-Flusses befand sich die Harkort'sche Fabrik, von der heute allerdings nur noch wenige Gebäudeteile übriggeblieben sind. Direkt daneben führte noch bis in die 1960er Jahre hinein die Harkort'sche Kohlenbahn vorbei.
In den Jahren 1756/57 ließ Johann Caspar Harkort III auf dem älteren Gut der Familie Harkort ein neues Herrenhaus durch die Schwelmer Meisterschule im bergischen Rokokostil errichten. Die Anregung zum Bau des Herrenhauses ging von Louisa Catharina Harkort geb. Märcker (2. Oktober 1718 Hattingen - 15. März 1795 Hagen) aus, die am 23. Juli 1748 auf Harkort Johann Caspar Harkort III (24. März 1716 - 10. Februar 1761 auf Harkort) geheiratet hatte. Nach seinem Tod wurde sie als "die Märkerin" bezeichnet.
Der zweigeschossige Fachwerkbau auf hohem Bruchsteinsockel besitzt ein gebrochenes, teilweise geschweiftes Walmdach, dem an Eingangs- und Gartenseite jeweils ein großes Zwerchhaus mit geschweiftem Giebel vorgesetzt ist. In sechs Achsen sind große barocke Fenster über die Fassade verteilt. Zwischen den mittleren Fenstern befindet sich der Eingang mit Freitreppe. Er besitzt ein reichgeschnitztes Portal mit verziertem Oberlicht.
Siehe auch: Liste der Burgen und Herrenhäuser im Ruhrgebiet
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Koordinaten: 51° 20' 49" N 7° 24' 18" O