Hechingen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Zollernalbkreis | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 21′ N, 8° 58′ O48° 21′ N, 8° 58′ O | |
Höhe: | 528 m ü. NN | |
Fläche: | 66,44 km² | |
Einwohner: | 19.386 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 292 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 72375–72379 | |
Vorwahl: | 07471 | |
Kfz-Kennzeichen: | BL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 17 031 | |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 72379 Hechingen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Weber |
Hechingen, die Zollernstadt, ist eine Stadt etwa 60 km südlich von Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Hechingen liegt im Tal der Starzel, unterhalb der berühmten Burg Hohenzollern.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
(im Uhrzeigersinn von Norden; die Gemeinden gehören zum Zollernalbkreis, sofern nicht anders angegeben)
Bodelshausen ¹, Mössingen ¹, Burladingen, Jungingen, Albstadt, Bisingen, Grosselfingen, Rangendingen und Hirrlingen ¹.
¹ Landkreis Tübingen
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Zur Stadt Hechingen gehören die ehemals selbständigen Gemeinden Boll, Schlatt, Bechtoldsweiler, Sickingen, Stein, Beuren, Weilheim und Stetten.
[Bearbeiten] Geschichte
Hechingen wird erstmalig 786 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen erwähnt. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte 1255. Hechingen gehörte im 11. Jahrhundert den Grafen von Zollern und seit 1360 zu Württemberg, bis es 1429 an Hohenzollern und mit diesem 1850 an Preußen fiel, nachdem es zuvor Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen gewesen war. Hechingen war Oberamtsstadt im preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen.
Bedeutsam war der Beitrag des jüdischen Bevölkerungsanteils, der vor allem die Industrialisierung vorantrieb und das kulturelle Leben bereicherte. In der NS-Zeit wurde die jüdische Bevölkerung deportiert und ermordet (Riga, Ghetto Izbica, Mauthausen, etc.). Die bei den Novemberpogromen von Reutlinger und örtlicher SA demolierte Synagoge wurde Ende der 70er Jahre restauriert und dient heute kulturellen Zwecken, der Erinnerung an die jüdische Geschichte des Ortes und seit kurzem auch wieder als Synagoge.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- 1973 – Joué-lès-Tours, Frankreich
- 1990 – Limbach-Oberfrohna, Sachsen
- 1994 – Hódmezővásárhely, Ungarn
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hechingen liegt an der Hohenzollernstraße.
[Bearbeiten] Museen
- Römisches Freilichtmuseum Hechingen-Stein
- Hohenzollerisches Landesmuseum im "Alten Schloss"
- Heimatmuseum Stetten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Burg Hohenzollern
- Stiftskirche St. Jakobus, 1783 als klassizistischer Bau von Pierre Michel d'Ixnard unter Fürst Josef Wilhelm errichtet
- Kirche St. Luzen
- Schloss Lindich
- Alte Synagoge, erbaut 1767.
- Klosterkirche Stetten
- Wallfahrtskapelle Maria Zell (Boll)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Hechingen liegt an der Bundesstraße B 27. Diese verbindet die Stadt im Norden mit dem Großraum Stuttgart und im Süden mit Schaffhausen in der Schweiz.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 332. Für die Stadt selbst gilt der Stadttarif 32.
[Bearbeiten] Medien
In Hechingen mit entsprechendem Lokalteil erhältlich sind die Tageszeitungen Zollernalbkurier, Schwarzwälder Bote sowie die Hohenzollerische Zeitung. Über Kabel ist der regionale TV-Sender RTF.1 zu empfangen.
[Bearbeiten] Gerichte, Behörden und Einrichtungen
Hechingen beherbergt ein Landgericht, zu dem die Amtsgerichte Albstadt, Balingen, Hechingen und Sigmaringen gehören. Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Zollern des Erzbistums Freiburg.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Daniel Bollius (1590-1642), Komponist
- Walter F. Otto (1874–1958), Altphilologe, Religions- und Mythenforscher
- Elsa Einstein (* 1876), Cousine und Ehefrau von Albert Einstein
- Paul Levi (1883–1930), Politiker und Rechtsanwalt, Mitbegründer der KPD, Mitglied des Reichstags
- Otto Nerz (1892-1949), Reichstrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft 1923-1936
- Markus Wolf (1923–2006), Generaloberst, Leiter der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit (StaSi) der DDR - „Spionagechef“
- Konrad Wolf (1925–1982), Filmregisseur
- Martin Bader (* 1968), Sportdirektor und Vizepräsident des 1. FC Nürnberg
- Dr. Gerhard Schick (*1972) Bundestagsabgeordneter der Grünen
- Giovanni Zarrella (* 1978), Popsänger
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Karoline Kaulla aus Bad Buchau (1739–1809) war bedeutende Hoffaktorin in Hechingen. Später zog sie nach Stuttgart um. Sie finanzierte den Krieg des deutschen Reiches gegen Napoleon, versorgte die kaiserlichen Truppen mit Nachschub und gründete unter dem Schutz ihres Landesherrn, des Herzogs und späteren Königs von Württemberg, die erste Kreditbank für Handel und Industrie in Stuttgart. Begraben ist sie auf dem jüdischen Friedhof Hechingen am Galgenberg.
- Friedrich Wilhelm von Steuben war ab 1764 ein Jahrzehnt lang Hofmarschall des Fürsten Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen bevor er in die USA ging und dort im Unabhängigkeitskrieg Ruhm erlangte
- Der Schriftsteller, bildende Künstler und Komponist Karl Widmaier unterrichtete 1918 bis 1931 am Staatlichen Realreformgymnasium Hechingen. Die Fasnachtsfiguren des Butzen und des Pestmännles entstanden in Zusammenhang mit seinem Narrenspiel der Stadt Hechingen (1927); sein Zollerlied (1929) wird heute noch gesungen.
- Der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf arbeitete und lebte einige Jahre mit seiner Familie in Hechingen. Seine beiden Söhne Markus und Konrad wurden hier geboren.
- Der spätere deutsche Außenminister Klaus Kinkel erwarb sein Abitur am Staatlichen Gymnasium Hechingen.
- Wolfgang Abendroth, später einer der wichtigsten marxistischen Wissenschaftler in der Bundesrepublik, Professor für Politik in Marburg, arbeitete 1930/31 als Gerichtsreferendar in Hechingen.
[Bearbeiten] Literatur
Zu Persönlichkeiten Hechingens siehe: Otto Werner: Biographische Notizen. Hechingen 2004, zur Zeit nur verfügbar im Stadtarchiv Hechingen (umfangreiche Materialsammlung zu vielen Hechingern).
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Internetseite der Stadt
- Eine virtuelle Bildereise durch die Hechinger Synagoge von Manuel Werner
- Hechinger Synagoge, betreute Webseite von Dr. Joachim Hahn über Judaica im alemannisch-schwäbischen Raum
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