Heinrich VII. von Rosenberg
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Heinrich VII. von Rosenberg (tschechisch Jindřich VII. z Rožmberka) (* 15. Januar 1496; † 18. August 1526 in Zwettl), war eine Adeliger aus dem Hause Rosenberg.
[Bearbeiten] Leben
Nach einer Grundausbildung in den Klöstern Wittingau und Schlägl studierte er in den Jahren 1511 und 1512 unter Begleitung des Präzeptors Simon Villatika in Bologna. Das Studium musste er wegen Verfolgung durch päpstliche Soldaten unterbrechen. Zurückgekehrt, verließ ihn die Lust am Studieren und er schloss sich den Söldnern der Kaisers Maximilian an.
Nach dem Tod des Familienoberhaupts Peter IV. von Rosenberg brach in der Familie Streit um sein Testament aus. In diesem wurde sein Bruder Johann als einer der Hauptbegünstigten aufgeführt. Teile des Familienvermögens vermachte Peter an Klöster Schlackenwerth und Strahov sowie an verwandte Adelsfamilien Schwanberg und Helfenburg (z Helfenburka).
Heinrich legte mit seinen Brüdern Jost, und Peter beim höchsten Kämmerer des böhmischen Königreiches am 18. November 1523 Widerspruch ein. Gleichzeitig beantragten sie, dieses Vermächtnis nicht in die Landestafel aufzunehmen. Dem gegenüber standen Ansprüche des vermeintlichen Mitverfassers und Burggrafen Zdeniek Lev von Rosental und ihres Bruders und Haupterben Johann, der 1521 die Funktion des Herrschers über das Familienvermögen übernahm. Als 1524 Zdeniek von Rosental seines Amtes enthoben wurde, nutzten Heinrich, Jost und Peter die Gunst der Stunde und wandten sich direkt an den König Ludwig. Sie beantragten die Herausgabe der Höfe, die Johann geerbt hatte und die Übereignung an Heinrich, den rechtmäßig gewählten Nachfolger. Dem Antrag wurde im Juni 1524 entsprochen. Allerdings gab Johann die Herrschaft nicht freiwillig ab, seine Brüder mussten teilweise Zwang anwenden.
In der zweiten Jahreshälfte übernahm Heinrich die Führung der Rosenberger. 1525 wurde Zdeniek Lev von Rosental wieder zum Burggrafen und der Kampf um den Nachlass entfachte von Neuem. Man befürchtete sogar bewaffnete Auseinandersetzungen und Heinrich ließ daraufhin Wittingau befestigen. Ende 1525, nach gerichtlichen Auseinandersetzungen um das Testament, dem die Rosenberger nicht nachkamen, erschienen im Februar 1526 Vertreter des Landesgerichts um die Forderungen einzutreiben. Diese ließ Heinrich gefangen nehmen, zerbrach das Siegel und zerriss alle Dokumente. Diese Tat blieb ohne Folgen, da König Ludwig die Rosenberger noch für den Kampf gegen die Türken brauchte. Schließlich einigten sich die Rosenberger mit ihren Miterben, in dem sie diese auszahlten.
Heinrich wurde im Frühjahr 1526 vom König Ludwig aufgefordert, im Kampf gegen die Türken teilzunehmen. Die Rosenberger beteiligten sich mit einer kleinen Kavallerie und etwa 600 Soldaten. Heinrich erkrankte unterwegs, begab sich zur Heilung in das Stift Zwettl in Oberösterreich, wo er an den Folgen seiner Hodenentzündung starb. Andere Quellen nennen Krebs oder sein „süßes Leben“ in Italien als Ursache. [1].
[Bearbeiten] Familienverhältnisse
Heinrich heiratete am 4. November 1520 Magdalena von Sternberg (Magdalena ze Šternberka) († 28. Juni 1521) und nach ihrem Tod die zweifache Witwe Anna von Neuhaus (Anna z Hradce) († Oktober 1570), die zuvor mit Bocek von Kunstadt (Boček z Kunštatu) und Ladislaus von Sternberg (Ladislav ze Šternberka) verheiratet war. Nach seinem Tod pflegte sie dessen Kinder.
[Bearbeiten] Quellen
- Anna Kubíková: Rožmberské kroniky
- Ottův slovník naučný
- František Palacký: Archiv český
- ↑ Norbert Heermann´s Rosenbergsche Chronik
Personendaten | |
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NAME | Heinrich VII. von Rosenberg |
ALTERNATIVNAMEN | Jindřich VII. z Rožmberka |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Adeliger |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1496 |
STERBEDATUM | 18. August 1526 |
STERBEORT | Zwettl Oberösterreich |