Heinz-Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa
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Die Heinz-Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa (HSS) ist eine im Gedenken an Heinz Schwarzkopf 1971 gegründete Stiftung. Ihr Zweck ist es, „junge Menschen auf ihrem Weg zu politisch bewussten und verantwortungsbereiten Persönlichkeiten zu fördern und den Europäischen Einigungsprozess zu stärken“.[1].
[Bearbeiten] Gründung
Dr. Heinz Schwarzkopf war 1939 im Alter von 30 Jahren zur Wehrmacht eingezogen worden. Gezeichnet von den Eindrücken des Krieges in Europa, setze er sich nach dem Ende der Kämpfe zeitlebens für die europäische Verständigung, insbesondere unter Jugendlichen, ein. Er war der festen Überzeugung, dass nur durch ein tiefes, gegenseitiges Verständnis in Europa weitere Kriege verhindert werden könnten.
Nachdem unerwarteten Tod von Heinz Schwarzkopf im Jahr 1969, gründete seine Witwe, Pauline Schwarzkopf am 1. April 1971 in Hamburg die Stiftung.
[Bearbeiten] Geschichte & Arbeitsweise
Von jeher vergibt die Heinz-Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa in diesem Sinne Stipendien an Jugendliche, die Europa für drei Wochen auf eigene Faust bereisen. Laut Angaben der Stiftung seien diese Reisestipendien einmalig in der EU. Auch der heutige Vorstandsvorsitzende, André Schmitz-Schwarzkopf erhielt 1975 ein solches Stipendium.
In den Jahren 1976 bis 1990 veranstaltete die Stiftung zahlreiche Studienreisen hinter den Eisernen Vorhang für interessierte Jugendliche. Von 1990 bis 2000 kooperierte die HSS mit der Europa-Union Hamburg.
1991 kam es zu ersten Kontakten zwischen der Stiftung und dem Europäischen Jugendparlament, in dessen Folge sich eine Kooperation entwickelte. Seit 2000 haben EYP und HSS einen gemeinsamen Sitz in Berlin.
Seit 1996 vergibt die HSS jährlich den mit 5.000 Euro dotierten Preis „Junge/r Europäer/in des Jahres“. Ausgezeichnet werden Menschen zwischen 18 und 28 Jahren, die sich ehrenamtlich in vorbildlicher Weise für die Völkerverständigung in Europa eingesetzt haben. Mit dem Preisgeld soll es den Preisträgern ermöglicht werden, für sechs Monate einen anderen EU Mitgliedsstaat zu bereisen und ein Praktikum bei europäischen Einrichtung zu absolvieren.
Im Jahr 2000 zog die Stiftung nach Berlin. 2003 wurde erstmals der „Schwarzkopf-Europa-Preis“ vergeben. Erste Preisträgerin war Carla del Ponte.
Seit November 2004 trägt die Stiftung, in Zusammenarbeit mit der Hertie-Stiftung das Europäische Jugendparlament auch finanziell. Darüber hinaus vergibt die HSS an Studierende aus Estland auf Basis einer privaten Großspende Stipendien.
Heute veranstaltet die HSS regelmäßig Colloquien und Seminare für Jugendliche und junge Erwachsene zur europäischen Themen. Zum Programm gehören auch Vorträge und Diskussionen mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.
Dem Vorstand gehören neben Schmitz-Schwarzkopf auch Dr. Friedhelm Kläs, Theo Koll, Dr. Ekkehard Nümann, Hans-Christian Schwarzkopf sowie Inga Sorge an. Ilka Keuper ist die Geschäftsführerin der Stiftung. (Stand: August 2006)
Am 30. August 2006 feierte die Stiftung in der Deutschen Staatsoper zu Berlin ihr 35-Jähriges Bestehen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hielt dabei die Festrede.
[Bearbeiten] Weblinks und Quellen
- ↑ Broschüre der Stiftung vom August 2006, Seite 1