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Islisberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nicht zu verwechseln mit dem Thurgauer Weinbauerndorf Iselisberg in der Gemeinde Uesslingen-Buch.


Wappen
Wappen von Islisberg
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Bremgarten
BFS-Nr.: 4084Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8905
Koordinaten: 675511 / 241896 Koordinaten: 47° 19' 25" N, 8° 26' 15" O47° 19' 25" N, 8° 26' 15" O
Höhe: 680 m ü. M.
Fläche: 1.65 km²
Einwohner: 485 (31. Dezember 2005)
Website: www.islisberg.ch
Karte
Karte von Islisberg

 

Islisberg (Schweizerdeutsch: Islisbärg) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Bremgarten im Schweizer Kanton Aargau. Die östlichste Gemeinde des Bezirks an der Grenze zum Kanton Zürich entstand erst 1983 durch die Trennung der ehemaligen Gemeinde Arni-Islisberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Das Dorf liegt ganz zuoberst auf einem Hügel, der den gleichen Namen trägt, oft aber auch "Himmel" genannt wird. Gegen Süden, Westen und Nordwesten fällt er steil ab. Nach Nordosten hingegen erstreckt sich eine rund zwei Kilometer lange Hochebene, die weit in das Gebiet des Kantons Zürich hineinragt. Aus diesem Grund ist das Gemeindegebiet auf drei Seiten von zürcherischem Gebiet umgeben; nur im Westen grenzt Islisberg an den Aargau.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 165 Hektaren, davon sind 37 Hektaren mit Wald bedeckt und 14 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 680 Metern mitten im Dorfzentrum, die tiefste Stelle liegt auf 580 Metern.

Nachbargemeinden sind Aesch ZH im Norden, Bonstetten im Osten, Hedingen im Süden und Arni im Westen.

[Bearbeiten] Geschichte

Es wird angenommen, dass bereits im 5. Jahrhundert die Alemannen sich auf dem exponierten Hügel niederliessen. Der Name Islisberg stammt von Isil, dem alemannischen Wort für Eisen. Das Dorf war Teil des "Kelnhofs" Lunkhofen, das im Jahr 694 dem Kloster St. Leodegar in Luzern geschenkt worden war und neben Islisberg auch Arni, Jonen, Oberlunkhofen und Unterlunkhofen umfasste. 1291 kaufte Rudolf I. den "Kelnhof"; auch die Stadt Luzern und 15 weitere Dörfer gelangten für 2000 Mark Silber in den Besitz der Habsburger. Diese Transaktion war eine der Ursachen, dass die drei Urkantone die Eidgenossenschaft gründeten. Nachdem der Kelnhof verwaltungstechnisch zuerst zum Freiamt Affoltern gehört hatte, bildete er zwanzig Jahre später ein eigenes Amt, das so genannten Kelleramt.

Im Jahr 1415 wurde Islisberg durch die Stadt Zürich erobert. Während Zürich die hohe Gerichtsbarkeit übernahm, lag die niedere Gerichtsbarkeit bereits seit 1410 in den Händen der Stadt Bremgarten. 1529 wurde die Bevölkerung von Islisberg reformiert, musste aber 1531 nach der Zweiten Kappelerkrieg wieder zum Katholizismus übertreten. 1797 bewies die Stadt Bremgarten weise Voraussicht, als sie ein Jahr vor dem Zusammenbruch der alten Herrschaftsverhältnisse ihre Rechte an die Dorfgemeinschaften verkaufte.

Nach der Eroberung der Schweiz durch die Franzosen und der Ausrufung der Helvetischen Republik im März 1798 wurde das Kelleramt aufgelöst und es entstanden die Gemeinden Ober- und Unterlunkhofen, Jonen, Arni und Islisberg. Diese gehörten zunächst zum kurzlebigen Kanton Baden und gelangten 1803 zum Kanton Aargau; die Bewohner hatten zunächst allerdings einen Anschluss an Zug oder Zürich favorisiert. Mit dem Beitritt zum neuen Kanton wurden Islisberg und Arni zur Gemeinde Arni-Islisberg zusammengeschlossen. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein blieb Islisberg landwirtschaftlich geprägt.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fühlten sich die Bewohner von Islisberg vom schnell wachsenden Arni immer mehr an den Rand gedrängt, obwohl sie selbständig über Steuerbelange, das Schulwesen und das Bauwesen entscheiden konnten. 1974 forderten sie in einer Konsultativabstimmung die Bildung einer eigenständigen Gemeinde. Der Grosse Rat des Kantons Aargau lehnte dies 1978 zunächst ab, da es noch keine gesetzlichen Grundlagen dafür gab. 1981 wurde dann die Trennung beschlossen, die ein Jahr später vom Grossen Rat oppositionslos bestätigt und am 1. Januar 1983 vollzogen wurde. Kurz nach Erlangung der Eigenständigkeit setzte aufgrund der Nähe zu Zürich und der attraktiven Wohnlage ein markanter Bauboom ein, der die Einwohnerzahl um mehr als das Dreifache ansteigen liess.

[Bearbeiten] Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "Schräg geteilt von Gelb mit schreitendem rotem Löwen und von Blau mit weissem Schlüssel." Nach der Auflösung der Gemeinde Arni-Islisberg behielt Arni das bestehende Wappen bei. Islisberg verwendet dieselben Figuren und Farben, jedoch mit einer Schrägteilung. Der Löwe steht für die Stadt Bremgarten, die einst die niedere Gerichtsbarkeit ausgeübt hatte, der Schlüssel für das Kelleramt.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
bis 1970 inkl. Arni)
Jahr Einwohner
1850 432
1900 434
1930 430
1950 397
1960 401
1970 650
1980 157
1990 259
2000 405

Am 31. Dezember 2005 lebten 485 Menschen in Islisberg, der Ausländeranteil betrug 7,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 54,8 % römisch-katholisch und 25,9 % reformiert. 1,7 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 94,1 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,7 % Englisch.

[Bearbeiten] Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Hans Stutz, Gemeindeammann
  • Heinz Schmidmeister, Vize-Gemeindeammann
  • Alexandra Abt
  • Rolf Roth
  • Hans-Jürg Sulzer

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Bremgarten zuständig. Islisberg gehört zum Friedensrichterkreis Lunkhofen.

[Bearbeiten] Wirtschaft

In Islisberg gibt es rund 80 Arbeitsplätze, davon 30 % in der Landwirtschaft, 11 % im Kleingewerbe und 59 % im Dienstleistungssektor. Die überwiegende Mehrheit der Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in der Agglomeration Zürich.

[Bearbeiten] Verkehr

Islisberg liegt zwar etwas abseits der viel befahrenen Durchgangsstrassen, ist aber durch Ortsverbindungsstrassen mit diesen verbunden. Eine Postautolinie verkehrt zwischen Islisberg und dem Bahnhof Bonstetten-Wettswil, wo Anschluss an die Linie S9 der S-Bahn Zürich besteht. Die Autobahn A4, die sich zurzeit in Bau befindet und im Jahr 2010 eröffnet werden soll, wird die Gemeinde im 4,95 Kilometer langen Islisbergtunnel unterqueren.

[Bearbeiten] Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und drei Abteilungen der Primarschule. Aufgrund der engen Verflechtung mit dem Kanton Zürich und der schlechten Erreichbarkeit der Schulstandorte im Aargau wird nach dem Lehrplan des Nachbarkantons unterrichtet. Deshalb besuchen die Islisberger Kinder die Oberstufen in der zürcherischen Gemeinde Bonstetten. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Urdorf und Zürich.

[Bearbeiten] Weblinks

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