S-Bahn Zürich
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S-Bahn Zürich | |
---|---|
Verkehrsverbund | Zürcher Verkehrsverbund |
Linien | 26 [1] |
Streckenlänge | 380 km [2] |
Stationen | 171 [2] |
Passagiere/Tag | 319 758 (2005) [1] |
Betreiber | SBB, Thurbo, SZU, SOB, FB, BDWM |
Fahrzeuge | DPZ Re 450, DTZ RABe 514, RABDe 12/12, RBe 540 |
Die S-Bahn Zürich wurde am 27. Mai 1990 als erstes S-Bahn-System der Schweiz auf dem Gebiet des Kantons Zürich und den angrenzenden Regionen eröffnet. Sie wird von verschiedenen Bahngesellschaften betrieben und ist Teil des Zürcher Verkehrsverbunds (ZVV). Für Planung und Angebot sind die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) als marktverantwortliches Unternehmen im ZVV zuständig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Linien
[Bearbeiten] Betriebskonzept
Die S-Bahn Zürich verfügt über ein interessantes Betriebskonzept, welches sich von vielen anderen S-Bahnen unterscheidet.
Das Grundgerüst bilden Linien mit Halt an allen Stationen im Halbstundentakt. In stark nachgefragten Korridoren überlagern sich zwei Linien und ergeben so von den Aussengemeinden bis nach Zürich den Viertelstundentakt, jedoch mit dem Vorteil, dass direkte Durchmesserverbindungen zu zwei anderen Strecken zur Verfügung stehen (Beispiel: Im Limmattal verkehren die S3 und die S12 im Halbstundentakt, womit dem Fahrgast beispielsweise ab Dietikon alle 15 Minuten eine Fahrgelegenheit nach Zürich HB zur Verfügung steht. Gleichzeitig besteht alle 30 Minuten eine umsteigefreie Verbindung nach Winterthur mit der S12 oder nach Pfäffikon ZH mit der S3).
Einige peripherer gelegene Gebiete werden mit S-Bahn-Schnellzügen mit dem Stadtzentrum verbunden, wobei diese Bahnen in den Aussengebieten an allen Bahnhöfen halten, im Nahbereich der Stadt jedoch nur noch an ausgewählten Stationen.
Das Betriebskonzept der S-Bahn Zürich bietet also viele Direktverbindungen (Durchmesserlinie) zwischen Regionen und gleichzeitig einen dichten Takt Richtung Zentrum. Der Nachteil dieser Betriebsform ist die sehr komplexe Betriebsabwicklung, welche zusammen mit Trassenkonflikten mit dem Fernverkehr manchmal einen exakten Viertelstundentakt verhindert, so dass sich etwa zwischen Zürich HB und Thalwil ein etwas unschöner 12/18-Takt ergibt.
[Bearbeiten] Linienführung
Die S-Bahn Tageslinien verkehren von 5:30 bzw. 6:00 Uhr morgens bis 24:00 bzw. 01:00 Uhr abends.
- S2 Effretikon – Flughafen Zürich – Zürich HB – Ziegelbrücke
-
- Hält zwischen Pfäffikon SZ und Zürich Enge nur in Richterswil, Wädenswil, Horgen und Thalwil)
- S4 Zürich HB – Adliswil – Sihlwald
- S5 Niederweningen/Rafz – Oberglatt – Zürich HB – Uster – Pfäffikon SZ
-
- Hält zwischen Stadelhofen und Wetzikon nur in Uster; die Strecken nach Niederweningen und Rafz werden abwechslungsweise im Stundentakt befahren
- S6 Baden AG – Regensdorf – Zürich HB – Uetikon
- S7 Winterthur – Kloten – Zürich HB – Meilen – Rapperswil
-
- Verkehrt zwischen Stadelhofen und Meilen ohne Halt
- S8 Winterthur – Wallisellen – Zürich HB – Pfäffikon SZ
- S9 Zug – Affoltern am Albis – Zürich HB – Uster
- S10 Zürich HB – Uetliberg
- S12 Brugg – Zürich HB – Winterthur – Seuzach/Seen
-
- Verkehrt zwischen Stettbach und Winterthur ohne Halt
- S13 Wädenswil – Einsiedeln
- S14 Zürich HB – Oerlikon – Uster – Wetzikon – Hinwil
- S15 Birmensdorf – Zürich HB – Uster – Rapperswil
-
- Hält zwischen Stadelhofen und Wetzikon nur in Uster
- S16 (Thayngen – Schaffhausen – Winterthur –) Flughafen Zürich – Zürich HB – Herrliberg-Feldmeilen (– Meilen)
-
- Verkehrt zwischen Thayngen und dem Flughafen nur werktags und nur im Stundentakt, abends bis Meilen verlängert
- S17 Dietikon – Bremgarten AG – Wohlen AG
- S18 Zürich Stadelhofen – Forch – Esslingen
- S21 (Zürich HB –) Thalwil – Zug
-
- Verkehrt zwischen Zürich und Thalwil nur in den Hauptverkehrszeiten
- S22 Bülach – Schaffhausen – Singen (Hohentwiel)
- S24 Zürich HB – Thalwil – Horgen Oberdorf
- S26 Winterthur – Bauma – Rapperswil
- S29 Winterthur – Stein am Rhein
- S30 Winterthur – Frauenfeld – Weinfelden (– Romanshorn – Rorschach)
- S33 Winterthur – Andelfingen – Schaffhausen
- S35 Winterthur – Wil SG
- S40 Rapperswil – Pfäffikon SZ – Samstagern – Einsiedeln
- S41 Winterthur – Bülach – Bad Zurzach – Waldshut
- S55 Niederweningen – Oberglatt
[Bearbeiten] Anmerkungen
- Die S1 wurde am 12. Dez. 2004 durch S21 und S24 ersetzt, da die Stadtbahn Zug seit dem ebenfalls eine S1 auf dem Abschnitt Baar - Zug betreibt. Es gibt bereits Pläne, die S1 der Zuger Stadtbahn in Richtung Zürich zu verlängern. Die S24stellt eine Art Vorlaufbetrieb zur geplanten Verlängerung der S14 bis Horgen Oberdorf dar.
- Die Linien S2, S3, S5, S6, S7, S8, S9, S12, S13, S14, S15 und S16 werden als Stammlinien der S-Bahn Zürich bezeichnet. Diese Linien verkehren im Halbstundentakt mit Doppelstockwendezügen und sind von den SBB betrieben. Die S4 und S10 werden von der SZU betrieben und verkehren zu den Hauptverkehrszeiten im 10-Minuten-Takt.
- Bei der S17 und S18 handelt es sich um die letzten überlebenden Überlandstrassenbahnen im Raum Zürich. Sie verkehren in dichtem Takt mit tramartigen Fahrzeugen auf Schmalspurschienen.
- Die restlichen Linien mit Nummern über 20 sind Nebenstrecken, die im ursprünglichen S-Bahn-Konzept nicht enthalten waren. Bei der Schaffung des ZVV erhielten alle Bahnstrecken auf Verbundsgebiet eine Liniennummer und führen wohl aus Marketinggründen die Bezeichnung S-Bahn. Sie werden meist im Stundentakt, zunehmend aber auch im Halbstundentakt, mit älterem Rollmaterial gefahren. Mittlerweile kommen aber auch auf diesen Strecken mit geringerem Verkehrsaufkommen vermehrt moderne Züge zum Einsatz, beispielsweise GTW von Stadler auf der S22. In Zukunft ist geplant, verschiedene dieser Nebenlinien in das Kernnetz der S-Bahn zu integrieren (speziell im Raum Winterthur). Eine wichtige Voraussetzung dafür ist aber neues Rollmaterial. Die SBB haben bei Siemens neue Doppelstock-Niederflur-Triebzüge bestellt, welche ab Anfang 2006 ausgeliefert werden.
- In den Wintermonaten fährt die S2 von Ziegelbrücke ohne Halt bis Unterterzen mit Anschluss an die Kabinenbahn in das Skigebiet Flumserberg.
- Unter der Bezeichnung S11 verkehren beschleunigte Zusatzzüge zwischen Zürich HB und Winterthur.
- Ab Dez. 2007 soll die S15 von Birmensdorf bis Affoltern a.A. verlängert werden.
[Bearbeiten] Nachtnetz
Im Dezember 2002 wurde vom ZVV das Nachtnetz ins Angebot übernommen. Das Nachtnetz, welches in ähnlicher Form zuvor bereits in der Stadt Zürich bestand, setzt sich aus Nachtbussen und erstmals auch Nacht-S-Bahnen zusammen, die jeweils an den Wochenenden (Samstagnacht und Sonntagnacht), sowie vor mehreren Feiertagen von 01:00 Uhr bis etwa 04:30 Uhr verkehren. Die Nacht-S-Bahnen tragen zur Unterscheidung vom "Tagnetz" SN-Liniennummern.
- SN1 Zürich HB – Winterthur
- Anschluss an Thurbo-Nachtzüge nach St. Gallen, Romanshorn und Kreuzlingen
- SN3 Zürich Stadelhofen – Dietikon (– Brugg)
- SN4 Winterthur – Schaffhausen (– Stein am Rhein)
- SN5 Bülach – Zürich HB – Rapperswil
- SN7 (Bassersdorf –) Zürich Stadelhofen – Stäfa
- SN8 (Zürich Oerlikon –) Zürich HB – Lachen
[Bearbeiten] Betreiber
Die Linien im S-Bahn-Netz Zürich werden von sechs verschiedenen Bahngesellschaften betrieben, wobei die Marktverantwortung für die S-Bahn bei der SBB liegt.
Bahn | Zuständigkeit |
---|---|
Schweizerische Bundesbahnen (SBB) | S2, S3, S5, S6, S7, S8, S9, S12, S14, S15, S16, S21, S24, S55 |
Thurbo (Tochtergesellschaft der SBB) | S22, S26, S29, S30, S33, S35, S41 |
Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) | S4, S10 |
Südostbahn (SOB) | S13, S40 |
Bremgarten-Dietikon-Bahn (BD) | S17 |
Forchbahn (FB) | S18 |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Abstimmung und Bau der S-Bahn
Am 29. November 1981 wurde über den Bau einer S-Bahn abgestimmt. Dabei bewilligten die Zürcher Stimmbürger/innen mit einer Zweidrittelmehrheit einen Kredit von über 520 Millionen Franken für den Bau des Kernstücks der S-Bahn. Das war aber keineswegs eine Selbstverständlichkeit, denn noch 1973 wurde eine Vorlage für eine kombinierte S-Bahn und U-Bahn von der Bevölkerung abgelehnt.
Die Neubaustrecke führt vom Hauptbahnhof durch den Hirschengrabentunnel nach Stadelhofen, wo die Linie nach Tiefenbrunnen abzweigt, und weiter durch den Zürichbergtunnel nach Stettbach (neuer Bahnhof in Tieflage) mit Anschluss an die bestehenden Bahnlinien in Dietlikon und Dübendorf. Unter dem bestehenden Hauptbahnhof, der als Kopfbahnhof gebaut ist, wurde ein neuer unterirdischer Bahnhofsteil mit vier Durchgangsgleisen gebaut (auch Bahnhof Museumstrasse genannt). Das ermöglichte die Verknüpfung bestehender Vorortslinien zu attraktiven Durchmesserlinien. Der Bahnhof Stadelhofen wurde zur architektonisch preisgekrönten Station umgebaut. Ebenfalls erweitert wurde der Bahnhof Hardbrücke ausserhalb der Neubaustrecke, so dass auch die Züge in Richtung Altstetten halten können.
Gleichzeitig mit dem Bau des S-Bahn-Kernstücks wurde auch die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn vom Bahnhof Selnau bis zum Hauptbahnhof verlängert.
[Bearbeiten] Eröffnung
Am 27. Mai 1990 wurde die S-Bahn in Betrieb genommen. Die wichtigsten Linien verkehrten bereits im Halbstundentakt, weitere sollten folgen. Auf den gleichen Termin nahm der ZVV seine Arbeit auf. Zum ersten mal war es möglich, mit nur einem Billet auf der S-Bahn, in Schnellzügen und in Bussen und Trams zu fahren.
Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Anfangs zwar noch mit "Anlaufschwierigkeiten", erhöhte sich die Zahl der Passagiere zusehends. Seit Eröffnung der S-Bahn bis heute hat das Reisevolumen um ca. 60 Prozent zugenommen. In mehreren Etappen wurde das Angebot auf dem 380 Kilometer umfassenden Schienennetz ausgebaut, kamen morgens und abends Spezialzüge hinzu, welche bloss in grösseren Orten halten.
[Bearbeiten] Erste und zweite Teilergänzung
Die chronisch überfüllten Züge auf der S12 zwischen Dietikon und Zürich machten Ausbauten im Limmattal notwendig. Mit dem Ausbau auf vier Spuren wurde eine Entflechtung von S-Bahn und Fernverkehr sowie Güterverkehr möglich. Die neue Linie S3 ergänzt seither die S12 zu einem Viertelstundentakt. Dank Doppelspurinseln im Knonaueramt konnte auf der S9 der Halbstundentakt eingeführt werden.
Mit der zweiten Teilergänzung wurde am rechten Zürichseeufer ein dichter Viertelstundentakt eingeführt (S6 und S16, S7 neu als beschleunigte S-Bahn). Zwischen Schlieren und Dietikon wurde die neue Haltestelle Glanzenberg eröffnet.
[Bearbeiten] Inbetriebnahme des Nachtnetzes
Auf Dezember 2002 wurde das S-Bahn-Angebot mit Nachtlinien ergänzt (SN-Züge). Die SN-Züge fahren in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag, wodurch an gewissen Linien von Freitagmorgen bis Sonntagabend ein durchgehender 24-Stunden-Betrieb gewährleistet ist.
[Bearbeiten] Dritte Teilergänzung
Mit der bis 2007 laufenden dritten Ausbauetappe wird der Viertelstundentakt auf dem S-Bahn-Netz weiter ausgebaut.
Am 12. Dezember 2004 (zeitgleich mit der Inbetriebnahme der ersten Etappe von Bahn 2000) wurde die Linie S3 von Dietikon durch den Heitersbergtunnel nach Aarau verlängert; bei Mellingen wurde eine neue Haltestelle eröffnet.
Am 10. Dezember 2006 nahm nach Fertigstellung von Ausbauten im Oberland die Linie S15 zwischen Rapperswil und Birmensdorf ihren Betrieb auf, sie wird nach Abschluss weiterer Ausbauten im Knonaueramt 2007 von Birmensdorf bis nach Affoltern am Albis verlängert. Auf den ländlichen Zulauflinien um Winterthur wird der Halbstundentakt angeboten.
Mittelfristig ist geplant die S8 von Winterthur bis Weinfelden zu verlängern, wodurch die S30 wegfallen würde.
[Bearbeiten] Planung und Projekte
Gegenwärtig werden pro Jahr zwischen 75 und 85 Mio. Passagiere befördert, im Einzugsgebiet nutzen gut 70 Prozent der Anwohner das dichtmaschige S-Bahn-Netz.
Es ist vorgesehen, in der Agglomeration Zürich den Viertelstundentakt weiter auszubauen. Ausserdem sollen weitere neue Gebiete in den Nachbarkantonen Aargau, St. Gallen, Schaffhausen, Thurgau und Schwyz erschlossen werden.
[Bearbeiten] Zweite Durchmesserlinie und vierte Teilergänzung
Bereits erfolgreich die Volksabstimmung passiert hat das Projekt für einen zweiten Durchgangsbahnhof unter dem Hauptbahnhof (auch Bahnhof Löwenstrasse genannt) und eine anschliessende Tunnelstrecke nach Oerlikon, welche sowohl von Fernverkehrs- wie auch S-Bahn-Zügen benutzt werden soll. Zeitlich abgestimmt auf die Eröffnung der Durchmesserlinie ist eine vierte Teilergänzung der S-Bahn geplant.
[Bearbeiten] Eingesetzte Züge
[Bearbeiten] Doppelstock-Pendelzug Re 450
Die Doppelstock-Pendelzüge (DPZ) sind vierteilige Kompositionen bestehend aus der Lokomotive Re 450, einem AB- und einem B-Wagen, sowie einem Steuerwagen (Bt). Der DPZ ist nachwievor das Flaggschiff der S-Bahn Zürich. Eine Komposition ist rund 100 Meter lang, wobei in den Hauptverkehrszeiten maximal drei Kompositionen zusammengekoppelt verkehren können.
[Bearbeiten] Doppelstock-Triebzug RABe 514
Die neuen Doppelstocktriebzüge (DTZ) RABe 514 mit Niederflureinstieg von Siemens Transportation Systems werden ab 2006 ausgeliefert. Die letzten Fahrzeuge sollten mitte 2008 in Zürich eintreffen. Sie verkehren vorerst auf der S14; später sollen sie auf der S7 und schliesslich auf allen Linien eingesetzt werden.
[Bearbeiten] Triebzug RABDe 510
Die RABDe 510-Triebzüge (Spitznamen: Goldküstenexpress, Mirage) bestehen aus drei Wagen. Maximal 4 dieser einstöckigen Kompositionen können zusammengehängt werden.
[Bearbeiten] Pendelzug RBe 540
Die mit RBe 540-Triebwagen gebildeten Pendelzüge bestehen aus mehreren (meist vier oder sechs) zwischen zwei RBe 540 eingereihten A- und B-Wagen, des (umgebauten) Typs EW I und EW II.
In den ersten Jahren der S-Bahn verkehrten auf den meisten S-Bahn-Linien Züge dieses Typs. Sie wurden nach und nach durch neu beschaffte Doppelstock-Pendelzüge ersetzt. Aufgrund des chronischen Fahrzeugmangels sind diese Kompositionen weiterhin täglich anzutreffen.
[Bearbeiten] Weitere Züge
Zu den Hauptverkehrszeiten werden – hauptsächlich bei den Einschaltzügen – zusätzliche, lokbespannte Züge eingesetzt. Periphere, wenig frequentierten Linien wie die S22 und S41 werden von der Thurbo mit GTWs bedient.
[Bearbeiten] Unterhaltsanlagen
Den alltäglichen Betrieb des Rollmaterial der S-Bahn Zürich stellen eine Reihe von Abstell- und Unterhaltsanlagen sicher. Naheliegend sind die Anlagen im Zürcher Vorfeld, die bis zur weitgehenden Stillegung der Hauptwerkstätte Zürich auch in der Lage waren, ganze Revisionen durchzuführen. Heute wird noch der Grossunterhalt in Zürich ausgeführt, wofür neben der ehemaligen HW auch die neue Unterhaltsanlage Herdern zur Verfügung steht, für grosse Revisionsarbeiten werden dagegen die DPZ und die 540-Pendel im Areal der HW zerlegt und für die Überführung nach Olten (Wagen) respektive Yverdon-les-Bains (Triebfahrzeuge) umgruppiert. Neben den freien Abstellflächen wird von den DPZ in Zürich ausserdem das Depot G (zusammen mit den ICN), als Abstellanlage verwendet.
Zweiter zentraler Standort ist die eigens für die DPZ erstellte Abstell- und Unterhaltsanlage Oberwinterthur, die einen beträchtlichen Teil der DPZ-Flotte beherbergt. Aufgrund der chronischen Platznot in Zürich, ist der DPZ-spezifische Unterhalt in Oberwinterthur untergebracht, so auch beispielsweise die Gruppen für die Behebung von Schäden durch Vandalismus (Tagging, zerkratzte Scheiben, beschädigte Polster, Graffities). Aufgrund der hohen Netzauslastung und der knappen Fahrzeugreserve wird in Oberwinterthur praktisch rund um die Uhr gearbeitet, so sind in Randstunden und teilweise die ganze Nacht hindurch Verschiebungen ganzer Fahrzeugflotten zwischen Herdern und Oberwinterthur zu beobachten.
Weitere grössere Abstellanlagen befinden sich beim Bahnhof Brugg und in Rapperswil-Jona, wobei einzelne Fahrzeuge auch an Linienendpunkten abgestellt werden. Da sämtliche dieser Standorte nur über offene Abstellflächen verfügen, sind diese nicht selten Quelle versprayter Fahrzeuge.
[Bearbeiten] Unfälle
Seit ihrer Inbetriebnahme wurden Zugs-Kompositionen der S-Bahn glücklicherweise nur in wenige Unfälle verwickelt.
Zu einem verhängnisvollem Brand kam es, als am 16. April 1991 ein Passagierwagen auf der Tunnelstrecke zwischen dem Hauptbahnhof Zürich und Stadelhofen Feuer fing. Da jemand die Notbremse zog, entstand im Hirschengrabentunnel rasch starker Rauch. 52 der Passagiere, die nur schwer den Ausgang des Tunnels fanden, wurden verletzt. Die Gefahr, die durchs Ziehen der Notbremse auf Tunnelstrecken entsteht, kam erst damals ins Bewusstsein der Schweizer Öffentlichkeit.
Ein schweres Unglück ereignete sich am 8. August 1992, als ein Zug der Linie S5 den Bahnhof Zürich Oerlikon verliess. Gleichzeitig durchquerte ein Intercity, welcher auf der Strecke Romanshorn – Genf unterwegs war, mit an die 70 km/h den Bahnhof. Die Kollision war unabwendbar: Der IC wurde seitlich aufgeschlitzt, wobei er teilweise entgleiste. Eine Person starb, acht weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Am 2. Februar 1999 starb ein Postbeamter im Gepäckwagen einer S-Bahn, nachdem diese in einen auf dem Nachbargleis entgleisten Interregio prallte.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Künzi: Zürichs öffentlicher Verkehr und seine S-Bahn. Gelehrte Gesellschaft Zürich, 1998, ISBN 3-906262-10-3.
- Prof. Robert Fechtig, Max Glättli: Projektierung und Bau der S-Bahn Zürich. Stäubli Verlag Zürich, 1990, ISBN 3-7266-0021-3.
- Peter Schulijk: Neue Doppeldecker in Aussicht. S-Bahn Zürich. In: LOK MAGAZIN. Nr. 261/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 24-25.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b [1] ZVV Geschäftsbericht 2005
- ↑ a b S-Bahn Zürich. Daten und Fakten. SBB Division Personenverkehr, 2003 (Broschüre)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: S-Bahn Zürich – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |