Jean Harlow
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Jean Harlow (* 3. März 1911 in Kansas City, Missouri; †7. Juni 1937 in Los Angeles; gebürtig Harlean Harlow Carpenter) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
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[Bearbeiten] Karriere
Harlean Carpenter wurde als Tochter eines reichen Zahnarztes geboren. Die Ehe der Eltern zerbrach schnell und nach einer zweiten Ehe zog die Familie nach Chicago. Mit 16 brannte Jean Harlow mit dem jungen Geschäftsmann Charles McGrew durch, um ihn zu heiraten. Das junge Paar ging nach Los Angeles, wo Jean rasch Statistenrollen und kleinere Engagements bekam. Ab 1928 spielte sie bereits regelmäßig in Kurzfilmen. So trat sie in den Hal-Roach-Comedykurzfilmen neben Oliver Hardy und Stan Laurel auf.
Ihren Durchbruch hatte sie 1930, als der Filmproduzent Howard Hughes große Teile seines zuerst als Stummfilm begonnenen Film Hell's Angels als Tonfilm neu dreht. Dabei wurden auch sämtliche Szenen mit der bisherigen Hauptdarstellerin Greta Nissen mit Jean Harlow neu inszeniert. Im Film spricht die Harlow auch einen der berühmtesten Sätze der Filmgeschichte
- Do you mind if I slip into something more comfortable?
- Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich rasch in etwas Bequemeres schlüpfe?.
Derartige Doppeldeutigkeiten waren im Stummfilm durchaus geläufig, doch als gesprochene Dialogzeile produzierte sie einen gehörigen Skandal.
Die nachfolgenden Filme waren jedoch wenig geeignet, aus Jean Harlow einen großen Star zu machen. Eine Ausnahme bildete 1931 Frank Capras Vor Blondinen wird gewarnt (Platinum Blonde), wo sie als reiche, verzogene Erbin gemeinsam mit Loretta Young um denselben Mann konkurriert. Erstmals zeigte Harlow darin auch ihr Gespür für Komödie. 1932 kaufte schließlich MGM ihren Vertrag von Hughes und bereits mit ihrem zweiten Film für MGM, der Komödie Feuerkopf (Red Headed Woman), begann der Aufstieg zum Topstar. Der Film war für die damalige Zeit so gewagt, dass er in England durch die Zensur verboten wurde. Im selben Jahr spielte Jean zum ersten Mal neben Clark Gable in der Dreiecksgeschichte Dschungel im Sturm (Red Dust).
1932 heiratete sie Paul Bern, einen engen Vertrauten des Produzenten Irving Thalberg. Paul Bern beging zwei Monate nach der Hochzeit Selbstmord. Dem Studio gelang es, einen Skandal zu verhindern. Nach 1933 spielte sie häufig mit William Powell zusammen und die beiden wurden auch privat ein Paar. Das Studio setzte die Schauspielerin jetzt häufig in Gesellschaftskomödien ein: Dinner um Acht (Dinner at Eight, 1933), Sexbombe (Bombshell, 1933), Seine Sekretärin (Wife vs. Secretary, 1936), Lustige Sünder (Libeled Lady, 1936). Das Magazin Life nahm sie im folgenden Jahr auf einen seiner Titel.
Jean Harlow starb 1937 überraschend während der Dreharbeiten zu Saratoga an einer Vergiftung aufgrund von Nierenversagen. Durch den Tod der Schauspielerin ergab sich eine interessante Änderung: Ursprünglich wollte MGM für die kostspielige Verfilmung von Der Zauberer von Oz (The Wizard of Oz) Shirley Temple verpflichten. Dafür war das Studio bereit, im Gegenzug mit Clark Gable und Jean Harlow gleich zwei seiner Spitzenstars für die Verfilmung von In Old Chicago an die 20th Century Fox auszuleihen. Am Ende bekam Metros eigene Vertragsschauspielerin Judy Garland die Hauptrolle.
Jean Harlow gilt heute als der Prototyp der blonden Sexbombe, die den Weg ebnete für andere Schauspielerinnen wie Lana Turner und Marilyn Monroe.
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1930 - Hell's Angels - Regie: Howard Hughes
- 1931 - The Public Enemy (dt. Titel: Der öffentliche Feind) - Regie: William A. Wellman (mit James Cagney)
- 1931 - Iron Man - Regie: Tod Browning (mit Lew Ayres)
- 1931 - Goldie - (mit Spencer Tracy)
- 1931 - Platinum Blonde (dt. Vor Blondinen wird gewarnt) - Regie: Frank Capra (mit Loretta Young)
- 1932 - Three Wise Girls - Regie: William Beaudine
- 1932 - The Beast of the City - Regie: Charles Brabin (mit Walter Huston)
- 1932 - Red-Headed Woman (dt. Feuerkopf) - Regie: Jack Conway
- 1932 - Red Dust (dt. Dschungel im Sturm) - Regie: Victor Fleming (mit Clark Gable)
- 1933 - Dinner at Eight (dt. Dinner um Acht - Regie: George Cukor (mit John Barrymore, Marie Dressler und Wallace Beery)
- 1933 - Bombshell (dt. Sexbombe- Regie: Victor Fleming
- 1934 - The Girl from Missouri - Regie: Jack Conway (mit Lionel Barrymore)
- 1935 - Reckless - mit William Powell und Rosalind Russell
- 1935 - China Seas (dt. Abenteuer im Gelben Meer) - Regie: Tay Garnett (mit Clark Gable, Wallace Beery und Rosalind Russell)
- 1936 - Riffraff - Regie: J. Walter Ruben (mit Spencer Tracy)
- 1936 - Wife vs. Secretary (dt. Seine Sekretärin) - Regie: Clarence Brown (mit Clark Gable und Myrna Loy)
- 1936 - Suzy - Regie: George Fitzmaurice (mit Cary Grant)
- 1936 - Libeled Lady (dt. Lustige Sünder) - Regie: Jack Conway (mit William Powell, Myrna Loy und Spencer Tracy)
- 1937 - Personal Property - Regie: W. S. Van Dyke (mit Robert Taylor)
- 1937 - Saratoga - Regie: Jack Conway (mit Clark Gable) - Harlow konnte nicht alle Szenen drehen
[Bearbeiten] Literatur
- Curtis F. Brown: Jean Harlow. Ihre Filme - ihr Leben. Heyne, München 1988, ISBN 3-453-86006-3
[Bearbeiten] Filmdokumentationen
- Harlow: The Blonde Bombshell. TV-Dokumentation von Jom McQuade. USA 1993, Turner, 47 Minuten
- Intimate Portrait: Jean Harlow. TV-Dokumentation von Suju Vijayan. USA 1999, The Greif Company
[Bearbeiten] Weblinks
- Jean Harlow in der Internet Movie Database
- http://www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=jean_harlow - Jean Harlow
- Fotos von Jean Harlow
Personendaten | |
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NAME | Harlow, Jean |
ALTERNATIVNAMEN | Harlean Harlow Carpenter (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 3. März 1911 |
GEBURTSORT | Kansas City, Missouri |
STERBEDATUM | 7. Juni 1937 |
STERBEORT | Los Angeles |