Jimmy Page
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James Patrick („Jimmy“) Page, OBE (Officer of the Order of the British Empire), (* 9. Januar 1944 in Heston, Middlesex) ist ein berühmter britischer Gitarrist. Er ist vor allem bekannt als Gründer, Gitarrist und Produzent der britischen Rockband Led Zeppelin (1968 – 1980) und war außerdem Mitglied der Gruppen Yardbirds (1968 / 1969) und The Firm (1984 – 1986). Zudem war er ein sehr gefragter Studiomusiker. 2005 erhielt Page von der englischen Königin den Orden Officer of the Order of the British Empire (OBE) in Anerkennung seiner Verdienste seiner Wohltätigkeitsarbeit in Brasilien. Page wurde außerdem Ehrenbürger von Rio de Janeiro.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Biografie
[Bearbeiten] Als Studiomusiker
Nachdem Page mit 13 begonnen hatte, Gitarre zu spielen, trat er bereits mit 15 mit Bands wie Neil Christian & The Crusaders auf. Wegen einer Drüsenfiebererkrankung konnte er aber bald nicht mehr live auftreten, weshalb er als Studiomusiker arbeitete. So war er auf vielen Platten der damaligen Zeit zu hören, etwa auf Aufnahmen von The Who, The Rolling Stones, Donovan und anderen. 1965 nahm er eine Single mit dem Titel She Just Satisfies auf, die kommerziell allerdings nur mäßigen Erfolg erzielte. Page war außerdem ein leidenschaftlicher Maler und besuchte eine Kunstschule in Sutton. Als er immer mehr Angebote als Studiomusiker erhielt, musste er sich nach eigenen Angaben zwischen der Musik und der Malerei entscheiden und verließ schließlich die Kunstschule. [1]
[Bearbeiten] Bei den Yardbirds
1966 stieg Page in die Band Yardbirds ein und übernahm dort den Posten Eric Claptons, der vor kurzem dort ausgestiegen war. Als schließlich Jeff Beck, der zweite Gitarrist der Band, auch die Band verließ, übernahm Page sämtliche Gitarrenparts. Im Jahr 1967 nahm Page mit den Yardbirds das Album Little Games auf. Im Sommer 1968 brach die Band auseinander, Page scharte auch wegen noch ausstehender Liveauftritte in Skandinavien neue Musiker um sich und benannte die Band in The New Yardbirds um. Im Sommer 1968 wurde aus den New Yardbirds schließlich Led Zeppelin in der Besetzung mit Jimmy Page, Robert Plant, John Paul Jones und John Bonham.
[Bearbeiten] Bei Led Zeppelin
Nachdem die Hard-Rock-Formation Led Zeppelin Ende der 70er durch persönliche Schicksalsschläge ihres Sängers Robert Plant einige Zeit ihre ehrgeizigen Musikproduktionen und Tourneen nicht in der bisherigen Form verfolgen konnten, wollten sie 1980 in altgewohnter Manier durchstarten. Dieses Unterfangen wurde allerdings durch den plötzlichen Tod ihres Ausnahme-Schlagzeugers John Bonham jäh beendet. Die verbliebenen Bandmitglieder Jimmy Page, Robert Plant und John Paul Jones beschlossen nach eingehender Beratung die vakant gewordene Position unbesetzt zu lassen und keinen neuen Drummer als viertes Bandmitglied aufzunehmen. Mit dieser schwerwiegenden Entscheidung war das endgültige Aus für die weltweit höchstdotierte Rock-Band besiegelt.
[Bearbeiten] Nach 1980
Nach der Auflösung von Led Zeppelin im Jahr 1980 startete Page einige Soloprojekte und arbeitete u. a. mit David Coverdale zusammen; bemerkenswert ist die Zusammenarbeit mit Chris Squire und Alan White von Yes unter dem Namen XYZ (Ex Yes Zeppelin), die aber zu keinem langfristigen Engagement geriet, da Robert Plant, welcher nach einiger Zeit dazustieß, das Song-Material für zu artifiziell hielt. Einige der Song-Ideen erschienen später als Bootleg und auf Alben von den The Firm und Yes. Erfolgreicher war die Zusammenarbeit mit Jeff Beck und Robert Plant unter dem Namen The Honeydrippers, eine Formation, die 1984 ein Album mit dem Titel Volume One herausbrachte.
Im Jahre 1982 schrieb Page den Soundtrack für den Michael-Winner-Film Death Wish II. 1988 brachte er sein einziges Solo-Album Outrider heraus, ein sehr stark vom Blues geprägtes Werk.
Page und Robert Plant spielten 1994 einige Led Zeppelin-Songs für die Reihe MTV Unplugged neu ein und experimentierten dabei zum Beispiel mit einem marokkanischen Orchester. Die bemerkenswerten neuen Versionen von Led Zeppelin-Songs und auch neuen Stücke, die teils live im MTV-Studio und teils mit nordafrikanischen Musikern in Marokko aufgenommen wurden, erschienen auf der CD No Quarter und als Video. Nach der Veröffentlichung bestritten Page und Plant mit ihrer Band, die durch nordafrikanische Musiker und einem Streicherensemble verstärkt wurde, eine ausgedehnte, gefeierte Welttournee. 1998 veröffentlichten die beiden das folkrock-orientierte Album Walking into Clarksdale und gingen wieder gemeinsam auf Tour.
1998 spielte Page die Lead-Gitarre für den Song Come With Me von Puff Daddy ein. Die Melodie und die Gitarren-Riffs stammen hauptsächlich aus dem Led-Zeppelin-Klassiker Kashmir. Der betont energetisch arrangierte Song wurde für den Roland-Emmerich-Film Godzilla produziert. Page schloß daran eine erfolgreiche Tournee mit Puff Daddy an.
Page ging 1999 mit den Black Crowes auf Tournee durch die USA und nahm mit ihnen im Greek Theater in Los Angeles das Livealbum Live at the Greek auf, auf welchem auch etliche Songs von Led Zeppelin und den Yardbirds zu hören sind.
[Bearbeiten] Instrumente und Stil
Page spielte und spielt vor allem die E-Gitarren-Modelle Les Paul und eine SG-Doubleneck (EDS-1275) von Gibson, bei der er die Tonabnehmer des 6-saitigen Halses austauschte. Im Studio griff er aber des öfteren auch zu einer Fender Telecaster, mit welcher auch die ersten zwei Led Zeppelin-Alben und das Gitarrensolo in "Stairway to Heaven" aufgenommen wurden. Spätestens mit seinen für viele E-Gitarristen vorbildhaften Songs Stairway to Heaven und Whole Lotta Love stieg er in die Reihe der Guitar Heroes der Rock-Musik auf.
Sein Stil beruhte auf Rock'n'Roll-Elementen der 50er Jahre gepaart mit einem harten Rhythm and Blues und Folk-Elementen. Anders als viele E-Gitarren-Virtuosen verstand es Page auch sehr gut mit der akustischen Gitarre umzugehen, woran seine Folk-Einflüsse am deutlichsten zu erkennen waren.
[Bearbeiten] Sonstiges
Page interessierte sich sehr für Okkultismus, besaß eine entsprechende Bibliothek und bewohnte das Boleskine-Haus am Ufer des Loch Ness in der Nähe des Ortes Foyers (Schottland), in dem Aleister Crowley gelebt hatte. Dieser hatte den Ruf eines Satanisten und beschäftigte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Magie. Lange hielt sich die Behauptung, Page habe angeblich bei Stairway to Heaven eine satanistische Botschaft eingebaut. Zumindest eine Strophe sei auch rückwärts abgespielt zu verstehen. Diese Behauptung wurde jedoch widerlegt. Page selbst hat diese Geschichte stets als eine bösartige Unterstellung zurückgewiesen.
[Bearbeiten] Diskografie (Auszug)
[Bearbeiten] Sessions (1963 – 1969)
Jahr | Interpret | Titel |
---|---|---|
Alben | ||
1963 | Jet Harris & Tony Meehan | Diamonds |
1964 | Marianne Faithfull | As Tears Go By |
1964 | The Nashville Teens | Tobacco Road |
1964 | The Rolling Stones | Heard of Stone |
1964 | Brenda Lee | Is It True |
1964 | The Kinks | The Kinks |
1964 | Dave Berry | Dave Berry |
1965 | Them | The Angry Young Them |
1966 | Donovan | Sunshine Superman |
1966 | The Everly Brothers | Two Yanks in England |
1968 | Donovan | The Hurdy Gurdy Man |
1969 | Al Stewart | Love Chronicles |
1969 | Joe Cocker | With A Little Help From My Friends |
1969 | P.J. Proby | Three Week Hero |
1969 | Cartoone | Cartoone |
Singles | ||
1962 | Neil Christian | The road to love |
1964 | Van Morrison & Them | Baby Please Don't Go |
1964 | Van Morrison & Them | Here Comes The Night |
1964 | The Who | I Can't Explain |
1965 | Jimmy Page | She Just Satisfies |
1965 | Tom Jones | It's Not Unusual |
[Bearbeiten] Yardbirds
Jahr | Interpret | Titel |
---|---|---|
Alben | ||
1967 | Yardbirds | Little Games |
1971 | Yardbirds | Live Yardbirds: Featuring Jimmy Page |
2005 | Yardbirds | BBC-Sessions |
[Bearbeiten] Led Zeppelin
Jahr | Interpret | Titel |
---|---|---|
Alben | ||
1969 | Led Zeppelin | Led Zeppelin |
1969 | Led Zeppelin | Led Zeppelin II |
1970 | Led Zeppelin | Led Zeppelin III |
1971 | Led Zeppelin | Led Zeppelin IV (Four Symbols) |
1973 | Led Zeppelin | Houses of the Holy |
1975 | Led Zeppelin | Physical Graffiti |
1976 | Led Zeppelin | Presence |
1976 | Led Zeppelin | The Song Remains the Same (live) |
1979 | Led Zeppelin | In Through the Out Door |
1982 | Led Zeppelin | Coda |
1997 | Led Zeppelin | Led Zeppelin BBC Sessions |
2002 | Led Zeppelin | Early Days & Latter Days (Best of) |
2003 | Led Zeppelin | How the West Was Won |
DVDs | ||
2003 | Led Zeppelin | The Song Remains the Same |
2003 | Led Zeppelin | DVD |
[Bearbeiten] Solo, Gastauftritte & sonstige Sessions ab 1970
Jahr | Interpret | Titel |
---|---|---|
Alben | ||
1970 | Screaming Lord Sutch | Lord Sutch and Heavy Friends |
1971 | Roy Harper | Stormcock |
1972 | Brian Auger | Sonny Boy Williamson, Jimmy Page & Brian Auger |
1973 | Roy Harper | Lifemask |
1974 | Roy Harper | Valentine |
1974 | Roy Harper | Flashes From The Archives Of Oblivion (live) |
1975 | Maggie Bell | Suicide Sal |
1982 | Roy Harper | Work of Heart |
1982 | Soundtrack | Death Wish II (Soundtrack) |
1984 | The Honeydrippers | The Honeydrippers: Vol. I |
1985 | The Firm | The Firm |
1985 | Soundtrack | Scream for Help (Soundtrack) |
1985 | Willie And The Poor Boys | Willie And The Poor Boys |
1985 | Soundtrack | Death Wish III (Soundtrack) |
1985 | Roy Harper | Whatever happened to Jugula? |
1985 | Stephen Stills | Right by You |
1986 | The Firm | Mean Business |
1986 | The Rolling Stones | Dirty Work |
1986 | Box of Frogs | Strange Land |
1986 | Roy Harper | In between Every Line (live) |
1988 | Robert Plant | Now and Zen |
1988 | Jimmy Page | Outrider |
1993 | Jimmy Page | Coverdale & Page |
1994 | Page & Plant | No Quarter |
1998 | Page & Plant | Walking into Clarksdale |
2000 | Jimmy Page & The Black Crowes | Live at the Greek |
2006 | Jerry Lee Lewis | Last Man Standing |
Singles | ||
1998 | Puff Daddy & Jimmy Page | Come With Me |
DVDs | ||
2004 | Page & Plant | No Quarter Unledded |
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Jimmy Page im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
[Bearbeiten] Quellen
Jimmy Page • Robert Plant • John Paul Jones • John Bonham
Diskografie
Studio-Alben: Led Zeppelin · Led Zeppelin II · Led Zeppelin III · (Led Zeppelin IV) · Houses of the Holy · Physical Graffiti · Presence · In Through the Out Door
Live-Alben: The Song Remains the Same · BBC Sessions · How the West Was Won
Kompilationen: Box Set · Profiled · Remasters · Box Set 2 · Complete Studio Recordings · Early Days: Best of Led Zeppelin Volume One · Latter Days: Best of Led Zeppelin Volume Two · Coda
Filme:
The Song Remains the Same · Led Zeppelin DVD
Personendaten | |
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NAME | Page, Jimmy |
ALTERNATIVNAMEN | James Patrick |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Musiker, Gitarrist |
GEBURTSDATUM | 9. Januar 1944 |
GEBURTSORT | Heston, England |
Kategorien: Mann | Brite | Gitarrist | Rockmusiker | Geboren 1944