Yes (Band)
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Yes | |
---|---|
Gründung: | 1968 |
Genre: | Progressive/Art Rock |
Website: | Yesworld |
Bedeutende Bandmitglieder | |
Gesang: | Jon Anderson |
Gitarre: | Steve Howe, Trevor Rabin |
Keyboards: | Rick Wakeman |
Schlagzeug: | Bill Bruford, Alan White |
Bass: | Chris Squire |
Weitere Bandmitglieder | |
Peter Banks, Geoff Downes, Trevor Horn, Tony Kaye, Igor Khoroshev, Patrick Moraz, Billy Sherwood. |
Yes ist eine britische Rock-Band, die Progressive/Art Rock spielt. Yes waren in den 1970er Jahren zusammen mit Genesis, Emerson, Lake & Palmer und King Crimson prominenteste Vertreter des Progressive Rock. Diese vier Bands, oft als die „Großen Vier“ des Progressive Rock bezeichnet, waren stilbildend für das Genre und sind auch heute noch Haupteinfluss vieler neueren Progressive-Rock-Bands wie Spock's Beard und IQ oder auch Progressive-Metal-Gruppen wie Dream Theater.
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[Bearbeiten] Bandmitglieder
Die Geschichte von Yes ist geprägt von personellen Wechseln. Hier ein Überblick aller Bandmitglieder in der Reihenfolge ihres Beitritts:
- Jon Anderson - Gesang/Gitarre/Harfe (1968–1979; 1983–1988; 1991–heute)
- Chris Squire - Bass/Gesang (1968–heute)
- Tony Kaye - Keyboards (1968–1971; 1983–1994)
- Peter Banks - Gitarre (1968–1970)
- Bill Bruford - Schlagzeug (1968–1972; 1991–1992)
- Steve Howe - Gitarre/Gesang (1970–1981; 1991–1992; 1995–heute)
- Rick Wakeman - Keyboards (1971–1973; 1977–1979; 1991–1992; 1995–1997; 2002–heute)
- Alan White - Schlagzeug (1972–heute)
- Patrick Moraz - Keyboards (1974–1977)
- Geoff Downes - Keyboards (1980–1981)
- Trevor Horn - Gesang/Bass (1980–1981)
- Trevor Rabin - Gitarre/Gesang/Keyboards (1982–1994)
- Billy Sherwood - Gitarre/Keyboards/Gesang (1996–2001)
- Igor Khoroshev - Keyboards (1997–2001)
[Bearbeiten] Bandgeschichte
[Bearbeiten] 1968 - 1981
Die Geschichte von Yes ist von wiederholten Umbesetzungen in der Band und teilweise erheblichen Stiländerungen geprägt. Als kreativer und künstlerischer Höhepunkt von Yes gelten die 1970er Jahre, in denen einige der herausragenden Alben des Progressive Rock aufgenommen wurden, während der größte kommerzielle Erfolg 1983 gelang.
Im Juni 1968 trafen sich Jon Anderson und Chris Squire in einem Londoner Club und beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Kurze Zeit später kamen Tony Kaye, Peter Banks und Bill Bruford hinzu. Die erste Yes-Formation hatte sich gefunden. Die ersten beiden Alben Yes (1969) und Time And A Word (1970) waren noch vom Beat und Psychedelic Rock im Stile von The Who, The Beatles oder Pink Floyd geprägt.
Auf dem zweiten Album gab es zusätzliche Streicherunterstützung, was dem Gitarristen Peter Banks nicht gefiel, der mit dem „Geigengeschmuse“, so sein Zitat, nichts anfangen konnte. Derart unzufrieden mit der eingeschlagenen Richtung verließ er Yes 1970 als erstes Mitglied.
Die Verpflichtung von Steve Howe als neuem Gitarristen erwies sich als Glücksfall für Yes, die nach dem zweiten Album, das erfolglos geblieben war, auch den Druck der Plattenfirma spürten, mit dem dritten Album endlich einen ersten Erfolg zu erzielen. Steve Howe sollte Yes mit seinem virtuosen und vielseitigen Stil bereichern. Die folgenden Kompositionen wurden länger, komplexer und vielschichtiger. Die Songs erreichten nun die Zehnminutenmarke und ließen etlichen Spielraum für Soloeinlagen. Steve Howes Gitarrenspiel avancierte schnell zu einem der Markenzeichen von Yes. Jon Andersons Falsett-Gesang und Chris Squires Bassspiel vervollständigten den Sound der Band. Chris Squire entwickelte in der Folge den Bass zum gleichberechtigten Soloinstrument und übernahm auch melodieführende Aufgaben.
Das schlicht betitelte Yes-Album aus dem Jahr 1971 geriet zum großen Durchbruch von Yes. Die Band hatte ihre eigene Identität gefunden und machte sich daran, das Progressive-Rock-Genre maßgeblich zu definieren.
Nach dem erfolgreichen Yes-Album drehte sich das Personalkarussel weiter bei Yes. Keyboarder Tony Kaye verließ die Band und gründete die wenig erfolgreiche Band Badger. Als neuer Keyboarder wurde der klassisch ausgebildete Rick Wakeman verpflichtet. Wie schon bei Steve Howe zuvor, sollte sich auch Wakemans Verpflichtung als Glücksfall für Yes herausstellen, der etliche klassische Elemente in den eklektischen Sound von Yes einbrachte.
Das Album Fragile (1971) führte die Entwicklung des Vorgängeralbums weiter. Der Progressive Rock wirkte noch gereifter. Mit Roundabout ergab sich auch ein moderater Singlehit, was für eine albumorientierte Band wie Yes ein seltener Erfolg war. Fragile war auch das erste Album mit den für Yes typischen Roger-Dean-Cover.
1972 schließlich wurde das Album Close to the Edge veröffentlicht, dessen erste LP-Seite die mehr als 18-minütige gleichnamige Komposition enthielt. Yes befanden sich nun auf einem kreativen Höhepunkt und ließen ihren Ideen auf den Alben freien Lauf, ungehindert von kommerziellen Zwängen oder Forderungen der Plattenfirma. Close To The Edge gilt im Allgemeinen als eines der besten Werke von Yes, stellvertretend für die symphonisch-klassische Variante des Progressive Rock.
Schlagzeuger Bill Bruford war vom Werk Close To The Edge dermaßen überzeugt, dass er zur Ansicht gelangte, dass sein eigener künstlerischer Gipfel mit der Band nun erreicht sei. Er suchte sich deshalb eine neue Herausforderung und verließ Yes, um bei King Crimson zu spielen. Yes, die zu dem Zeitpunkt auf Tour waren, zeigten sich kurz schockiert, konnten aber recht schnell mit Alan White einen neuen Schlagzeuger gewinnen. White hatte zuvor u.a. in der John Lennon-Band gespielt. Alan White sollte nach Bill Brufords Jazzansatz mehr Rockelemente in die Musik von Yes integrieren.
1973 veröffentlichten Yes zunächst das 3er-Live-Album Yessongs, das die überragenden Livefähigkeiten der Band zur Schau stellte. Wenige Monate später erschien dann das „Magnum Opus“, Tales from Topographic Oceans. Das sehr ambitionierte Doppelalbum war von fernöstlicher Mystik und Philosophie beeinflusst. Es beinhaltete lediglich vier Kompositionen, die jeweils etwa 20 Minuten dauern. Innerhalb der Lieder verließ man teilweise traditionelle westliche Hörgewohnheiten und erkundete dabei Einflüsse, die man heutzutage als Weltmusik bezeichnen würde.
Keyboarder Rick Wakeman zeigte sich unzufrieden mit der Musik auf Tales from Topographic Oceans, was schließlich in seiner Trennung von der Band mündete, was einigen Tumult in der englischen Musikpresse erzeugte. Yes ließen sich aber auch von diesem empfindlichen Verlust nicht aufhalten. Die Suche nach einem Keyboarder führte zuerst zum Griechen Vangelis. Als dieser aber ablehnte, um weiterhin seine Soloarbeiten verfolgen zu können, verpflichtete man schließlich den Schweizer Patrick Moraz, der für seinen neuen Job die Band Refugee verließ.
Zusammen mit Moraz nahm man das Album Relayer auf, das 1974 veröffentlicht wurde. Relayer kehrte zum Format von Close to the Edge zurück. Das Album bestand aus einer seitenfüllenden Komposition und zwei Liedern um die zehn Minuten. The Gates Of Delirium basierte auf Leo Tolstois „Krieg und Frieden“ und zeigte Yes von der sehr dynamischen Seite, während man auf Sound Chaser Ausflüge in den Fusion Jazz unternahm.
Nach der folgenden Tour hatte man sich innerhalb der Band darauf geeinigt, eine kleine Auszeit zu nehmen, in der jedes der einzelnen Bandmitglieder ein Soloalbum aufnehmen wollte. Jon Anderson Olias Of Sunhillow, Steve Howe Beginnings, Chris Squire Fish Out Of Water, Alan White Ramshackled und Patrick Moraz The Story Of I.
Yes fanden sich 1977 zu den Aufnahmen eines neuen Studioalbums zusammen. Patrick Moraz war anfangs noch dabei, ehe er aus nicht ganz geklärten Gründen ausschied. Yes holten sich zuerst nur als Sessionmusiker Rick Wakeman wieder an Bord, der aber bald darauf zum regulären Bandmitglied ernannt wurde. Mit Going For The One erfolgte ein erster Schritt hin zu etwas kürzeren Kompositionen, wenn auch hier noch das 15-minütige Awaken deutlich dem Progressive Rock zuzuordnen war.
Die aufkommende Punkwelle und der sich damit veränderte Musikgeschmack zeigten weiterhin ihre Wirkung. 1978 war der einst kommerziell sehr erfolgreiche Progressive Rock im Niedergang begriffen. Yes versuchten sich dem Zeitgeist anzupassen, indem sie auf dem Album Tormato sich an kürzeren und geradlinigeren Liedern versuchten, was eine endgültige Abkehr von den überlangen, kunstvollen Stücken der vergangenen Jahre darstellte.
Als 1979 aufgrund innerer Spannungen Bemühungen der Band scheiterten, zusammen mit dem Produzenten Roy Thomas Baker in Paris ein neues Album aufzunehmen, verließen Sänger Jon Anderson und Keyboarder Rick Wakeman Yes. Damit begann eine Phase, in der Yes eher eine Reihe von Projekten (Paris Sessions, Drama, XYZ, 90125) als eine feste Band war. Trotz des Abgangs von Jon Anderson, der bisher eine der zentralen Figuren bei Yes gewesen war, ließ sich der Rest der Band nicht irritieren. Howe, Squire und White versuchten es erneut, indem man als Ersatz die Mitglieder des Popduos The Buggles, die zuvor mit Video Killed The Radio Star bekannt geworden waren, rekrutierte: Trevor Horn, der sich später als Produzent diverser Popbands (u.a. Frankie Goes To Hollywood, Seal oder aktueller auch Tatu aus Russland) einen Namen machen sollte, ersetzte Jon Anderson als Sänger, während Geoff Downes die Keyboards übernahm.
Diese Formation brachte mit Drama (1980) lediglich ein Album heraus. Trevor Horn passte zwar gut zum neu komponierten Material, hatte aber stimmlich erhebliche Schwierigkeiten bei den zahlreichen Klassikern der Gruppe. Yes erkannten, dass man künstlerisch in einer Sackgasse gelandet war und die Band löste sich offiziell auf.
[Bearbeiten] 1981-1992
Nach dem Ausstieg bei Yes gründete Jon Anderson mit Vangelis das Projekt Jon and Vangelis, das mit Hits wie I'll find my way home und State of Independence auch Charterfolge feiern konnte. Steve Howe war eine zentrale Figur der sog. Supergruppen, in denen sich Ende der 1970er Jahre in verschiedenen Kombinationen ehemalige Mitglieder vornehmlich aus dem Bereich Progressive Rock in jeweils neuen Besetzungen zusammen fanden, um sich dem Mainstreamrock zu widmen. So gründete Steve Howe zunächst mit John Wetton von King Crimson, Geoff Downes von The Buggles und Carl Palmer von Emerson, Lake and Palmer die Band Asia, die Anfang der 1980er Jahre zu den kommerziell erfolgreichsten Bands zählte. Später formierte er mit Steve Hackett, dem ehemaligen Gitarristen von Genesis, und weiteren GTR. Chris Squire und Alan White blieben zusammen. Man probte kurzzeitig mit dem ehemaligen Gitarristen von Led Zeppelin, Jimmy Page, unter dem Namen XYZ, was aber zu keinem langfristigen Engagement geriet, da Robert Plant, der nach einiger Zeit dazustieß, das Material für zu verkopft hielt. Einige der Songideen erschienen später als Bootleg und auf Alben von den The Firm und Yes. Unter dem Projektnamen 'Cinema' probten Squire und White weiter, ehe ihnen der südafrikanische Gitarrist Trevor Rabin vorgestellt wurde. Als man auch noch den ehemaligen Yes-Keyboarder Tony Kaye dazugewann, nahm das Projekt konkretere Gestalt an. Immer noch unter dem Namen 'Cinema' und unter der kreativen Führung des jungen Trevor Rabin bereitete man ein neues Album vor, ehe Jon Anderson plötzlich wieder dazustieß. Anderson zeigte sich von den neuen Liedern angetan und bot an, für die Band zu singen. Logischerweise entschied man sich nun dafür, den Namen Yes zu reaktivieren (Details unter "90125").
![Chris Squire - hielt die Namensrechte an Yes](../../../upload/thumb/2/2b/Chris_Squire.jpg/200px-Chris_Squire.jpg)
Das 1983er Album 90125 geriet zum millionenfach verkauften Erfolg für Yes, die nun relativ gradlinige Rockmusik spielten, die auch problemlos im Radio gespielt werden konnte. Der Progressive Rock vergangener Tage war zu diesem Zeitpunkt überholt. Folgerichtig wurde die Albumauskopplung Owner Of A Lonely Heart auch zum größten Singlehit der Band. Das Livevideo der folgenden Konzerttournee wurde für einen Grammy nominiert. Verantwortlich für den kommerziellen Erfolg zeichnete vor allem Trevor Rabin, der einen Großteil der Lieder komponierte und die musikalische Leitung der Band übernommen hatte, nachdem zuvor Jon Anderson diese Rolle bei Yes gespielt hatte. Als kongenialer Produzent des Albums hatte sich Trevor Horn betätigt.
Nach dem Ende der 90125-Tour legte die Band eine Pause ein, bevor die Arbeit am folgenden Album in Angriff genommen wurde. Waren Yes bereits seit dem Scheitern der Paris Sessions bis zur Stabilisierung des 90125-Lineups ohnehin eher eine Reihe von (zum Teil gescheiterten) Projekten (Drama, XYZ), gab es seit Mitte der 80er Jahre keine stabile Band mehr. Bis heute fanden sich zwar verschiedene Musiker immer wieder zu Aufnahmen und Tourneen unter dem Namen "Yes" (oder "Anderson, Bruford, Wakeman, Howe", "Circa:", daneben gibt es zahlreiche Soloprojekte der Yes-Mitglieder, bei denen (ehemalige) Bandkollegen beteiligt sind) zusammen, in wechselnden Besetzungen, eine konstante Band hat es seither nicht mehr gegeben.
Die 90125-Besetzung nahm in schwierigen und langwierigen Sessions mit Big Generator (1987) ein weiteres Rockalbum auf, das den Erfolg von 90125 aber nicht wiederholen konnte. Ein größerer Singlehit blieb ebenfalls aus. Jon Anderson war zunehmend unzufrieden mit seiner Rolle in der Gruppe. Trevor Rabin dominierte Yes und wollte viele Ideen von Anderson nicht zulassen, weshalb dieser Yes 1988 zum zweiten Mal verließ.
Es folgte die wohl kurioseste Episode der Bandgeschichte. Jon Anderson versammelte die ehemaligen Yes-Mitglieder Steve Howe, Bill Bruford und Rick Wakeman um sich, um ein neues Album aufzunehmen. Gleichzeitig jedoch probten Trevor Rabin, Chris Squire, Tony Kaye und Alan White weiter. Es existierten somit zwei Bands, die beide von sich behaupten konnten, Yes zu sein. Es gab einige Auseinandersetzungen vor Gericht hinsichtlich des Bandnamens. Die Namensrechte an Yes lagen allerdings bei Chris Squire, der diese auch nicht hergeben wollte, weshalb das 1989er Album von Anderson, Bruford, Wakeman, Howe als Anderson Bruford Wakeman Howe veröffentlicht werden musste. Am Bass wirkte hier Tony Levin, der schon mit diversen Musikern des Genres wie Peter Gabriel zusammenarbeitete und damals mit Bruford die Rhythmussektion von King Crimson bildete. Das Album bemühte sich, wieder etwas progressiver zu klingen, was in den Augen der alten Fans auch voll und ganz gelang.
Anfang der 1990er Jahre bereiteten beide Yes-Fraktionen neue Stücke vor. Das zweite von Anderson, Bruford, Wakeman, Howe, Dialogue, kam jedoch nie zustande, da es 1991 aufgrund einer Idee Andersons zum Zusammenschluss beider Lager kam. Es war das dritte mal in der Geschichte von Yes, dass ein Album, das mitten in der Vorbereitung war, nicht fertiggestellt werden konnte. Man brachte stattdessen zu acht das Album Union (1991) heraus, auf dem zwar Jon Anderson, Chris Squire, Steve Howe, Rick Wakeman, Bill Bruford, Alan White, Tony Kaye und Trevor Rabin vertreten sind, ohne dabei aber jemals im Studio gemeinsam gespielt zu haben. Tatsächlich wurden die Lieder getrennt produziert und aufgenommen, und die von Wakeman, wahrscheinlich auch die von Bruford und Howe eingespielten Teile wurden von Sessionmusikern ersetzt (darunter Gitarrist Jimmy Haun, der 2006 mit White, Kaye und dem späteren Yes-Mitglied Billy Sherwood die Band Circa: gegründet hat) - was von Anfang an für Spannungen sorgte. Es folgte aber eine Welttournee mit allen acht Mitgliedern.
[Bearbeiten] 1992 - heute
Unmittelbar nach der Tournee wurde nicht zuletzt auf Druck der Plattenfirma die Besetzung der Band ausgedünnt. Steve Howe und Bill Bruford gingen freiwillig, Rick Wakeman, dessen Verbleib in der Band lange Zeit unklar blieb, musste einige Zeit später gehen. Man versprach sich größeren kommerziellen Erfolg mit Trevor Rabin als Bandleader. Es folgte 1994 das Album Talk, das allerdings keinen großen Erfolg mehr für sich verbuchen konnte. Mit "Talk" setzte die Kritik am Schlagzeugspiel Alan Whites, die seit seit seinem Einstand als Ersatz für Bill Bruford 1972 nie ganz verstummt war, wieder ein, sie hat sich seither mit jeder Veröffentlichung verstärkt: Sein Spiel sei allzu schlicht, allzu einfallslos. Zudem trennten sich bald nach der Veröffentlichung die Wege von Trevor Rabin und Yes. Während Rabin sich in der Folge einen Namen als Filmkomponist machte (vor allem für Filme des Produzenten Jerry Bruckheimer), bemühten sich Yes zum wiederholten Male um einen Neubeginn. Die "klassische" Besetzung mit Jon Anderson, Chris Squire, Steve Howe, Rick Wakeman und Alan White fand wieder zusammen.
Es wurden 1996 und 1997 zwei Alben mit aktuellen Liveaufnahmen und neuen Studiotracks veröffentlicht, die eine Rückkehr zum Progressive Rock der 1970er Jahre einzuläuten schienen. Rick Wakeman, der ohnehin nur von fern zu den neuen Studiotracks beigetragen, und sich an den drei Keys To Ascension-Konzerten beteiligt hatte, verließ allerdings nach den beiden Alben Keys To Ascension und Keys To Ascension 2 und einer abgesagten Tournee (angekündigt unter dem Titel "Know-Tour") erneut die Band. Es folgte, dafür mit Billy Sherwood (Gitarre) und Igor Khoroshev (Keyboards), das Pop-Album Open Your Eyes, eigentlich zur Veröffentlichung unter dem Namen eines Side-Projekts von Squire und Sherwood, 'Conspiracy', vorgesehen, und im letzten Moment zu einem Yes-Album "umfunktioniert" (die Plattenfirma bestand angesichts einer geplanten Tour, der größten seit 1971, auf einem neuen Album). Auch das Nachfolge-Album The Ladder versuchte eher, die 80er-Popfraktion unter den Yes-Fans anzusprechen, auch wenn es als Fusion des 70er- (Roger-Dean-Cover) und des 80-er Stils angekündigt und vermarktet wurde. Doch diese beiden Versuche, kommerziell erfolgreich zu sein, scheiterten ebenso wie der bislang letzte: Sowohl Sherwood als auch Khoroshev verließen Yes, ehe Yes zum ersten Mal in der Bandgeschichte ohne eigenen Keyboarder im Jahre 2001 das Album Magnification herausbrachten. Die Band versuchte sich an einer Fusion aus Rockinstrumenten und Symphonieorchester. Die orchestrale Musik von Yes schien prädestiniert für diese Herangehensweise zu sein. Es folgte eine „Yessymphonic Tour“, in der auch Klassiker der Band mit Orchesterunterstützung präsentiert wurden.
2002 schließlich entschied sich Rick Wakeman dafür, zum fünften Mal Yes beizutreten. Bis 2004 gaben Yes in der "klassischen" Besetzung Anderson, Howe, Squire, Wakeman und White regelmäßig Konzerte in den USA und Europa. Danach ist es still um die Band geworden, auch wenn ihre Mitglieder sehr aktiv ihre eigenen Solo- und Sideprojekte verfolgen:
- Jon Anderson tourt nach Genesung von einigen gesundheitlichen Problemen allein und als Duo mit Rick Wakeman, der ebenfalls seine Solo-Karriere weiterführt, regelmäßige Auftritte abseits von Yes jedoch aus gesundheitlichen Gründen eingestellt hat.
- Steve Howe ist zu den in Originalbesetzung reformierten Asia zurückgekehrt, die 2006 eine Welttournee antraten und für 2008 ein neues Studioalbum angekündigt haben.
- Chris Squire hatte im Frühjahr 2004 mit Stephen Nardelli, Martyn Adelman, Gerard Johnson und Peter Banks seine 60er-Jahre Band The Syn reformiert, diese aber 2006 wieder verlassen. Auch am Projekt Conspiracy ist er nicht mehr beteiligt. Billy Sherwood führt das Projekt alleine weiter, für ein neues Album sind Gastauftritte von Tony Kaye, Peter Banks, Schlagzeuger Jay Schellen (World Trade, ex-Asia, ex-Hurricane) und Gitarrist Gary Green (ex-Gentle Giant) angekündigt. Außerdem setzt Sherwood seine Mitarbeit an zahlreichen Tribute-Alben fort. Chris Squire arbeitet seither zusammen mit Gerard Johnson an einem zweiten Solo-Album, während The Syn mit neuer Besetzung weiterarbeiten.
- Alan White rief mit Mitgliedern von MerKaBa sein Bandprojekt White ins Leben.
- Mehrere (ehemalige)Yes-Musiker haben sich unter dem Namen Circa: zu einer neuen Band zusammengefunden: Billy Sherwood (Bass, Gesang), Alan White (Schlagzeug, Gesang), Tony Kaye (Hammond, Keyboards) und Jimmy Haun (Gitarre, Gesang, vorher bereits auf Union und beim Chris Squire Experiment zu hören. Ein Album namens CIRCA: 2007 und eine Tour sind angekündigt, und die Band plant mehr als nur eine vorübergehende Zusammenarbeit.
Ein neues Yes-Album ist ebenso wie ein Filmprojekt mit dem englischen Cover-Künstler Roger Dean oder gar die Auflösung der Band immer wieder mal im Gespräch. Anfang 2007 scheint es sich herauszustellen, dass für 2008 (das 40-jährige Bandjubiläum) Planungen im Gange sind.
[Bearbeiten] Diskografie
[Bearbeiten] Studioalben
- 1969 - Yes (Jon Anderson, Peter Banks, Bill Bruford, Tony Kaye, Chris Squire)
- 1970 - Time And A Word (Deutsche Erstpressung mit z.T. eigenen Song-Versionen)
- 1971 - The Yes Album (Steve Howe ersetzt Banks)
- 1972 - Fragile (Rick Wakeman ersetzt Kaye)
- 1972 - Close to the Edge (Anderson, Bruford, Howe, Squire, Wakeman)
- 1974 - Tales from Topographic Oceans (Doppelalbum; Alan White ersetzt Bruford)
- 1974 - Relayer (Patrick Moraz ersetzt Wakeman)
- 1977 - Going for the One (Wakeman ersetzt Moraz)
- 1978 - Tormato
- 1980 - Drama (Trevor Horn ersetzt Anderson, Geoff Downes ersetzt Wakeman)
- 1983 - 90125 (Anderson ersetzt Horn, Kaye ersetzt Downes, Trevor Rabin ersetzt Howe)
- 1987 - Big Generator (Anderson, Squire, White, Kaye, Rabin)
- 1989 - Anderson Bruford Wakeman Howe* (Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe)
- 1991 - Union (Anderson, Bruford, Howe, Kaye, Rabin, Squire, Wakeman, White)
- 1994 - Talk (Anderson, Kaye, Rabin, Squire, White)
- 1996 - Keys to Ascension (Live/Studio; Howe ersetzt Rabin, Wakeman ersetzt Kaye)
- 1997 - Keys to Ascension 2 (Live/Studio; Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White)
- 1997 - Keys to Ascension Volume 1 & 2 (Live/Studio; Anderson, Howe, Squire, Wakeman, White)
- 1997 - Open Your Eyes (Billy Sherwood, Igor Khoroshev ersetzt Wakeman)
- 1999 - The Ladder (Einzel-CD; aber auch mit Bonus-CD; Anderson, Howe, Khoroshev, Sherwood, Squire, White)
- 2001 - Magnification (Einzel-CD; aber auch mit Bonus-CD; Anderson, Howe, Squire, White, mit Orchester)
[Bearbeiten] Konzertalben
- 1973 - Yessongs (Triplealbum; Anderson, Bruford, Howe, Squire, Wakeman, White)
- 1980 - Yesshows (Doppelalbum; Anderson, Howe, Moraz, Squire, Wakeman, White)
- 1985 - 9012Live: The Solos (Anderson, Kaye, Rabin, Squire, White)
- 1993 - An Evening of Yes Music Plus* (Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe)
- 1997 - Something's Coming / Beyond and Before (BBC-Material von 1969–1970; Anderson, Banks, Bruford, Kaye, Squire)
- 2000 - House Of Yes - Live from the House of Blues (Anderson, Howe, Khoroshev, Sherwood, Squire, White)
- 2005 - The Word Is Live (3-CD-Compilation von 1970 bis 1988; Enthält z.T. Titel die YES nur live gespielt haben)
[Bearbeiten] Kompilationen und Raritäten
- 1973 - 2 Originals of Yes (Doppelalbum; Enthält die beiden ersten Alben in einem gemeinsamen Cover)
- 1975 - Yesterdays (Kompilation der ersten beiden Alben, incl. Paul Simons America)
- 1981 - Classic Yes (Kompilation)
- 1991 - Yesyears (4-CD-Compilation)
- 1992 - Yesstory (2-CD-Auszug aus Yesyears)
- 1993 - Highlights — The Very Best of Yes (Compilation)
- 1998 - Yes, Friends and Relatives (2-CD; Höhepunkte von Solo-Alben der Bandmitglieder)
- 2000 - The Masterworks — Mix Your Own CD (Compilation)
- 2000 - The Best Of (Compilation)
- 2001 - Keysstudio (Re-Mix-Compilation aller Studio-Songs von Keys to Ascension 1 & 2)
- 2002 - Yestoday (Anderson, Squire, White, Howe, Sherwood, Khoroshev)
- 2002 - In A Word — Yes (5-CD-Compilation)
- 2004 - The Ultimate Yes - 35th Anniversary Collection (2-CD-Compilation, auch als 3-CD-Compilation mit Previously Unissued Songs)
Von YES gibt es praktisch von jedem Album, von jeder Single eine Promo-Version oft in eigenen gekürzten Versionen. Solche „Promotional Copies“ werden als Vor- oder Veröffentlichungsinformation an verschiedene Meinungsbildner (Journalisten, DJs, usw.) verschickt. Darüber hinaus gibt es aber interessante Teile welche mehr als nur Referenzen, oder Hinweise auf ein Werk sind. Einige sind hier aufgelistet.
- 1976 - Yes Solos (Promo-Compilation von den ersten Solo-Alben von Anderson, Squire, White, Howe und Moraz)
- 1977 - Yes - An Evening with Jon Anderson (Promo-Interview Album; Anderson)
- 1993 - affirmative: the YES SOLO family album (Compilation von den Solo-Alben von Anderson, Squire, Bruford, White, Banks, Howe, Rabin, Wakeman, Moraz; sowie den Band-Alben Jon & Vangelis mit Anderson und Badger mit Kaye)
- 1993 - Symphonic Music of YES (Anderson, Bruford, Howe)
- 1994 - Yes - active (Talk Album plus Bonus-Material als CD ROM; Anderson, Squire, White, Rabin, Kaye)
- 1997 - Open Your Eyes (Komplettes Album im Surround Sound; Anderson, Squire, White, Howe, Sherwood, Khoroshev)
[Bearbeiten] Film / Video / DVD
- 1973 - Yessongs (Film; Anderson, Squire, White, Howe, Wakeman)
- 1987 - 9012Live (Video; Anderson, Squire, White, Rabin, Kaye)
- 1989 - In The Big Dream - A Video Compilation* (Video; Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe)
- 1991 - Yesyears - Retrospective (Video; Anderson, Horn, Squire, Bruford, White, Banks, Howe, Rabin, Kaye, Wakeman, Moraz, Downes)
- 1991 - Greatest Video Hits (Video; Anderson, Horn, Squire, White, Banks, Howe, Rabin, Kaye, Wakeman, Downes)
- 1993 - An Evening of Yes Music Plus... 1989* (Video; Anderson, Bruford, Howe, Wakeman, siehe Anderson, Bruford, Wakeman, Howe)
- 1996 - Keys to Ascension (Video; Anderson, Squire, White, Howe, Wakeman)
- 1996 - Live in Philadelphia 1979 (Video; Anderson, Squire, White, Howe, Wakeman)
- 1998 - Live 1975 at Q.P.R. Vol. 1 (DVD; Anderson, Squire, White, Howe, Moraz)
- 1998 - Live 1975 at Q.P.R. Vol. 2 (DVD; Anderson, Squire, White, Howe, Moraz)
- 2002 - Symphonic Live (2-DVD; Anderson, Squire, White, Howe mit Orchester)
- 2003 - Yesspeak (Tour-DVD)
- 2005 - Songs From Tsongas - The 35th Anniversary Concert 2004 (DVD)
Anmerkungen
- Alben und Videos, die mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sind, wurden unter dem Bandnamen „Anderson, Bruford, Wakeman, Howe“ herausgegeben (siehe dort), da Chris Squire die Rechte an dem Namen Yes hält und nicht an diesen Projekten seiner ehemaligen Bandkollegen beteiligt war.
- Alle Alben wurden zwischenzeitlich auf CD, manche auf DVD, meist mit Bonus-Tracks veröffentlicht. Film und Videos sind schon auf DVD oft mit Bonus-Material veröffentlicht. In allen Fällen ist hier nur die Erstveröffentlichungen vermerkt.
- Die Rechte auf das geschwungene und bekannteste Yes-Logo besitzt Steve Howe, daher wird es nur verwendet wenn er musikalisch beteiligt ist. Das Sprechblasen-Logo, welches sich auf dem ersten und zweiten sowie dem BBC-Album findet, hat Peter Banks entworfen, daher hat er auch die Rechte darauf.
[Bearbeiten] Konzerttourneen
- Frühe Shows
3. August 1968 - 18. April 1970 (295 Shows)
(Mitschnitte auf The Word is Live)
- The Yes Album Tour
17. Juli 1970 - 31. Juli 1971 (164 Shows)
(Mitschnitte auf The Word is Live)
- Fragile Tour
24. September 1971 - 27. März 1972 (111 Shows)
(Mitschnitte auf Yessongs)
- Close To The Edge Tour
30 Juli 1972 - 22. April 1973 (95 Shows)
(Mitschnitte auf Yessongs)
- Tales From Topographic Oceans Tour
1. November 1973 - 23. April 1974 (78 Shows)
- Relayer Tour
8. November 1974 - 23. August 1975 (89 Shows)
(Mitschnitte auf The Word is Live und Live at the QPR)
- 1976 (Solo Album) Tour
28. Mai 1976 - 22. August 1976 (53 Shows)
(Mitschnitte auf Yesshows, YesYears und The Word is Live)
- Going For The One Tour
30. Juli 1977 - 6. Dezember 1977 (89 Shows)
(Mitschnitte auf Yesshows)
- Tormato Tour
28. August 1978 - 30. Juni 1979 (102 Shows)
(Mitschnitte auf Yesshows, The Word is Live und Live in Philadelphia (DVD))
- Drama Tour
29. August 1980 - 18. Dezember 1980 (65 Shows)
(Mitschnitte auf The Word is Live)
- 90125 Tour
28. Februar 1984 - 9. Februar 1985 (139 Shows)
(Mitschnitte auf 9012Live: The Solos und 9012Live (DVD))
- Big Generator Tour
14. November 1987 - 13. April 1988 (67 Shows)
(Mitschnitte auf YesYears und The Word is Live)
- Anderson Bruford Wakeman Howe Tour (An Evening of Yes Music Plus...)
29. Juli 1989 - 23. März 1990 (74 Shows)
(Mitschnitte auf An Evening of Yes Music Plus...)
- Union Tour (Round the World in eighty Dates)
9. April 1991 - 5. März 1992 (84 Shows)
(Mitschnitte auf Union Tour Live(DVD))
- Talk Tour
18. Juni 1994 - 11. Oktober 1994 (76 Shows)
- San Luis Obispo Shows
4. - 6. März 1996 (3 Shows)
(Mitschnitte auf Keys to Ascension und Keys to Ascension 2)
- (Know Tour)
Ausgefallen
- Open Your Eyes Tour
17. Oktober 1997 - 14. October 1998 (147 Shows)
- The Ladder Tour
6. September 1999 - 25. März 2000 (83 Shows)
(Mitschnitte auf House of Yes — Live From The House of Blues)
- Masterworks Tour
20. Juni 2000 - 4. August 2000 (30 Shows)
(Mitschnitte auf The Masterworks und der Extended Version von Magnification)
- Magnification Tour
22. Juli 2001 - 13. Dezember 2001 (69 Shows)
(Mitschnitte auf Symphonic Live (DVD))
- Yes 2002/Full Circle Tour
17. Juli 2002 - 4. Oktober 2003 (97 Shows)
- 35th Anniversary Tour
15. April 2004 - 22. September 2004 (64 Shows)
(Mitschnitte auf Yesspeak und Songs from Tsongas (DVD))
[Bearbeiten] Sekundärliteratur (Auswahl)
- Hedges, Dan: Yes. The authorised biography. London 1981. ISBN: 0-283-98761-8.
- Morse, Tim: Yesstories. Yes in their own words. New York 1996. ISBN: 0-312-14453-9.
- Mosbø, Thomas J.: Yes - but what does it mean? Exploring the music of Yes. Milton WI 1994 (ohne ISBN).
- Martin, Bill: Music of Yes. Structure and vision in progressive rock. 2. Aufl., Chicago/La Salle 1997. ISBN: 0-8126-9333-7.
- Rudolf, Michael: Round about Jutesack. Yes, "Yessongs" (= The Essence of Rock, Bd. 1). Hannover, Wehrhahn 2001. ISBN: 3-932324-81-1.
- Welch, Chris: Close to the Edge. The story of Yes. London/NY/Sydney 1999. ISBN: 0-7119-6930-2.
- Watkinson, David: Perpetual change - 30 years of Yes. London 2001. ISBN: 0-85965-297-1.
[Bearbeiten] Weblinks
- Yesworld: Offizielle Internetpräsenz
- Umfangreiche Liste sämtlicher Yes-Konzerte mit Lineups und Setlisten
- Yestours: Annotierte Setlisten zu sämtlichen Touren
- Englische Website mit Erläuterungen zu Yes' Albumcovers
- Bandgeschichte und Rezensionen auf den Babyblauen Seiten
- Porträt bei laut.de
- Eine umfassende Bibliographie zu Yes findet sich auf den Seiten der Progressive Rock Bibliography, einer englischsprachigen, aber deutschen Website.
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